Rotary Aktuell
Mit Online-Meeting in viele Regionen und die Welt geblickt
Erneut musste die Convention coronabedingt ins Netz verlegt werden. Doch an Austausch mangelte es nicht.
Hell und stylisch – und ziemlich real – erschien das virtuelle Convention-Center auf dem Bildschirm, sobald die Online-Teilnehmer sich für das diesjährige rotarische Welttreffen einloggten. Wegweiser lenkten die Teilnehmer in Plenumssitzungen und in Breakout-Sessions. Dazu gab es ein House of Friendship, in dem man sich durch die Angebote von Fellowships und Intiativgruppen oder ins Learning-Center klicken konnte. Auch eine Projektmesse und natürlich eine Lounge für lockere Gespräche plus Vernetzung waren digital integriert.
Ungewöhnliches Präsidentenjahr
RI-Präsident Holger Knaack zeigte sich auf der virtuellen Convention nicht nur als (inzwischen) geübter Online-Präsentator, sondern auch als Waldliebhaber, Spargelkoch und Super-Hero — passend zu seinem Jahr, das so ungewöhnlich verlaufen war und ihn in viel mehr Meetings in aller Welt geführt hatte, als er sich je hätte träumen lassen. Leider nur online.
Mit Blick auf die vielen Projekte, die er dabei kennenlernte, sieht er Rotary auf einem guten Weg. Die Rotarier hätten es verstanden, digitale Möglichkeiten in ihr Clubleben zu integrieren und ihre Aktionen erfolgreich zu modifizieren. Ihre Expertise in Sachen Impfprojekte und medizinische Fragen hätten in Coronazeiten viele Rotarier zum Wohle aller nutzen können. Er verwies auch auf den Meilenstein, dass Afrika nun poliofrei ist und erste Malaria-Projekte umgesetzt werden.
Knaacks Nachfolger Shekhar Mehta will die gute Basis nutzen, um sowohl die Mitgliederzahl als auch die Zahl der Projekte zu erhöhen: „Grow More, Do More“ ist sein Motto. Dafür könnten auch neue Clubformate wie Corporate Clubs (Firmenclubs) genutzt werden. Seine Nachfolgerin Jennifer Jones, die dann die erste Frau im höchsten rotarischen Amt wäre, sieht zusätzlich Fragen der Gleichberechtigung auf der Tagesordnung.
Wem der Kopf schwirrte – auch angesichts der Zeitverschiebung –, der konnte sich beim Yoga mit rotarischen Freunden lockern. Ein heißer Tipp: Lachyoga. Für lustige Momente sorgte auch die digitale Fotobox, in der man ein Erinnerungsbild an die Online-Convention schießen konnte. Freunde auf der Foto-Sammel-Leinwand zu finden, war indes ob der Fülle der Schnappschüsse fast unmöglich.
In zahlreichen Breakout-Sessions ging es um Global Grants, Strategie und das Thema Frieden. Außerdem spielte der neue Umweltschwerpunkt eine Rolle. Gerade die kommende Generation pocht darauf, Plastik zu reduzieren, Wasserverschmutzung zu bekämpfen, Wälder, Flüsse und Ozeane zu schützen. „Stand up for what you believe in – and start today“, rief eine junge Umweltaktivistin den Rotariern zu.
Anderswo gab es konkrete Tipps und Fallbeschreibungen: welche Mittel wo am besten eingesetzt werden, warum einzelne Aspekte nicht funktionierten, welche Kooperationen rettende Anker setzten.
Intensive Diskussionen gab es auch zur Frage, wie man Alumni für die Clubs gewinnt, um berufliches wie menschliches Potenzial nicht zu verlieren. Zuvor hatten sich die Rotaracter in der Preconvention Gedanken gemacht, wie eine echte Integration der Jungen bei Rotary gelingen kann. Die Inter-Country Committees planen eine Intensivierung ihrer Zusammenarbeit. Sie wollen zudem sichtbarer werden.
Und nächstes Jahr: Nach Houston!
2022 soll die Convention Rotarier in Houston/Texas zusammenführen. Vom 4. bis 8. Juni ist das große Treffen der Rotarier geplant. Hoffentlich dann wieder in persona. Denn was ein bisschen fehlte, war echter Kontakt.
Mehr unter rotary.de/convention
Für Teilnehmer sind bis 10. Juli die Convention-Inhalte als On-demand-Angebot verfügbar: convention.rotary.org
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