Frido Pflüger, RC Dresden-Goldener Reiter
Ich wollte mein Leben dafür geben
Es war das Jahr 1966 und er hatte gerade sein Abitur in der Tasche, da fällte Frido Pflüger eine Entscheidung, die sein Leben grundlegend veränderte. Anstatt ein klassisches Mathe- und Physikstudium aufzunehmen, trat er in den Jesuiten-Orden ein, um Priester zu werden. „Ich wollte mich in der Kirche für Menschen engagieren und mein Leben dafür geben“, sagt Pater Frido Pflüger. Sein Mathe- und Physikstudium holte er in einem Zweitstudium nach und wurde Lehrer, später Schulleiter. Das St. Benno-Gymnasium in Dresden baute er in dieser Funktion federführend auf. Im Mittelpunkt standen für ihn auch damals schon immer die Schüler, seine Mitmenschen. „Ich hatte das Ziel, dass die jungen Leute frei werden und fähig, widerspenstig zu sein und Verantwortung zu übernehmen.“
Projekte für über 110.000 Flüchtlinge und Vertriebene
Seine Grundberufung aber war stets, für die ganz Armen zu sorgen. Er bewarb sich für den Jesuiten-Flüchtlingsdienst (JRS). Im Herbst 2003 ging er als Projektleiter nach Adjumani in Uganda. Sein Alltag spielte sich plötzlich an völlig abgelegenen Plätzen ab. Dort, wo es Strom von sieben bis elf Uhr gab. Dort in Norduganda an der Grenze zu Sudan, wo damals 90.000 sudanesische Flüchtlinge ankamen und 30.000 Kinder in den Flüchtlingsschulen betreut wurden. Pater Frido Pflüger blieb drei Jahre.
Wiederum drei Jahre lehrte er anschließend an Jesuiten-Schulen in Bonn ignatianische Pädagogik. Im Jahr 2008 schickte ihn die Ordensleitung in Rom als Regionalleiter des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes nach Nairobi. Dort betreut er bis heute mehrere Projekte, mit denen etwa 110.000 Menschen erreicht werden – Flüchtlinge und Vertriebene. Permanent ist der 63-Jährige von Krankheit und Tod umgeben. Doch die Hoffnung gibt er nicht auf, weil sie dort niemand aufgibt. „Hoffnungslosigkeit kann ich mir als westlicher Mensch leisten, die Menschen dort können das nicht“, sagt Frido Pflüger und fügt hinzu: „Mein Glaube hilft mir, in Tod und Leid noch einen Sinn zu erkennen.“ Diese Einstellung findet man auch bei den Flüchtlingen selbst wieder, die trotz eines enormen Ausmaßes an Armut, Gewalt und Brutalität im Land nicht aufgeben und im wahrsten Sinne des Wortes den Glauben nicht verlieren. Denn keiner von ihnen ist nicht religiös. Und Frido Pflüger schätzt die Mentalität von „großer Geduld, Gelassenheit und grundsätzlicher Freundschaft“, auf die er immer wieder stößt.
Einen großen Teil seiner Zeit verbringt er mit Reisen. Entweder zu den Projekten oder in Länder, in denen er Menschen aufsucht, denen es besser geht und die helfen wollen. Dort gibt er Einblick in seinen afrikanischen Alltag und sammelt Spenden für die Projekte. Manchmal kommt er auch zurück nach Deutschland. Dann genießt er, „dass das Wasser immer da ist und sauber und dass es rund um die Uhr Strom gibt.“ Und meistens baut er einen Konzertbesuch ein, denn der Pater liebt klassische Musik.
„Wenn ich hier bin, genieße ich viel. Aber wenn ich zurück in Afrika bin, vermisse ich nichts“, sagt Frido Pflüger und lächelt zufrieden. Bei seinem Eintritt in den Orden hat er ein Gelübde der Armut abgelegt. Alles geht an die Kommunität – die Ordensgemeinschaft. „Davon leben wir“, sagt Frido Pflüger. Und er macht den Eindruck, als sei er trotz Armutsgelübde ein unglaublich reicher Mensch.Insa Feye
Projekte für über 110.000 Flüchtlinge und Vertriebene
Seine Grundberufung aber war stets, für die ganz Armen zu sorgen. Er bewarb sich für den Jesuiten-Flüchtlingsdienst (JRS). Im Herbst 2003 ging er als Projektleiter nach Adjumani in Uganda. Sein Alltag spielte sich plötzlich an völlig abgelegenen Plätzen ab. Dort, wo es Strom von sieben bis elf Uhr gab. Dort in Norduganda an der Grenze zu Sudan, wo damals 90.000 sudanesische Flüchtlinge ankamen und 30.000 Kinder in den Flüchtlingsschulen betreut wurden. Pater Frido Pflüger blieb drei Jahre.
Wiederum drei Jahre lehrte er anschließend an Jesuiten-Schulen in Bonn ignatianische Pädagogik. Im Jahr 2008 schickte ihn die Ordensleitung in Rom als Regionalleiter des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes nach Nairobi. Dort betreut er bis heute mehrere Projekte, mit denen etwa 110.000 Menschen erreicht werden – Flüchtlinge und Vertriebene. Permanent ist der 63-Jährige von Krankheit und Tod umgeben. Doch die Hoffnung gibt er nicht auf, weil sie dort niemand aufgibt. „Hoffnungslosigkeit kann ich mir als westlicher Mensch leisten, die Menschen dort können das nicht“, sagt Frido Pflüger und fügt hinzu: „Mein Glaube hilft mir, in Tod und Leid noch einen Sinn zu erkennen.“ Diese Einstellung findet man auch bei den Flüchtlingen selbst wieder, die trotz eines enormen Ausmaßes an Armut, Gewalt und Brutalität im Land nicht aufgeben und im wahrsten Sinne des Wortes den Glauben nicht verlieren. Denn keiner von ihnen ist nicht religiös. Und Frido Pflüger schätzt die Mentalität von „großer Geduld, Gelassenheit und grundsätzlicher Freundschaft“, auf die er immer wieder stößt.
Einen großen Teil seiner Zeit verbringt er mit Reisen. Entweder zu den Projekten oder in Länder, in denen er Menschen aufsucht, denen es besser geht und die helfen wollen. Dort gibt er Einblick in seinen afrikanischen Alltag und sammelt Spenden für die Projekte. Manchmal kommt er auch zurück nach Deutschland. Dann genießt er, „dass das Wasser immer da ist und sauber und dass es rund um die Uhr Strom gibt.“ Und meistens baut er einen Konzertbesuch ein, denn der Pater liebt klassische Musik.
„Wenn ich hier bin, genieße ich viel. Aber wenn ich zurück in Afrika bin, vermisse ich nichts“, sagt Frido Pflüger und lächelt zufrieden. Bei seinem Eintritt in den Orden hat er ein Gelübde der Armut abgelegt. Alles geht an die Kommunität – die Ordensgemeinschaft. „Davon leben wir“, sagt Frido Pflüger. Und er macht den Eindruck, als sei er trotz Armutsgelübde ein unglaublich reicher Mensch.Insa Feye
Insa Fölster (geb. Feye) ist Redakteurin und CVD des Rotary Magazins. Rotary Magazin
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