„Nichts ist ewig“

Bäume sind unentbehrlich. Sie sind das zeitlose Gewissen der Menschheits-, der Natur- und Kulturgeschichte. Respekteinflößend strahlt ihre Aura in Literatur, bildender Kunst, in Film und Musik, ihr Holz fungiert als Fundament des Bauens und des Handwerks. Kein zweites Gewächs zudem ist vergleichsweise klimarelevant. Dennoch: Bäume und Wälder sind bedroht. Jährlich verschwinden rund zehn Millionen Hektar Wald. Der Wirtschaftsfaktor Baum lässt in vielen Weltregionen noch immer Umweltschutzaspekte in den Hintergrund rücken. Vor diesem Hintergrund stiftet vorliegender Band in idealtypischer Weise Aufklärung und Bewusstsein. Ob Japanische Lärche, Libanon-Zeder oder Gewöhnliche Fichte, ob tropischer Regenwald, Laub- oder Nadelwälder – das britisch-amerikanische Autorenteam um den Botaniker Michael Scott präsentiert detaillierte Einblicke in sämtliche Themenfelder rund um den Baum. Allgemein verständlich formuliert, konzentriert auf wesentliche Gesichtspunkte und versehen mit zahllosen Fotos, Abbildungen, Infokästen und einem umfassenden Glossar, vermitteln die Autoren Wissen und Erkenntnisse über 80 Baumarten. Wussten Sie, dass Mahagoniholz bisweilen zum Bau von E-Gitarren verwendet wird?

Der opulente Band des britischen Paläontologen und Evolutionsbiologen Thomas Halliday stimmt demütig. Denn Urwelten unternimmt nicht weniger als eine epische Reise durch 500 Millionen Jahre Erdgeschichte. Wie haben sich Landschaften, Tierwelt, Klima und Natur verändert über die eminenten Zeitdimensionen hinweg? Welche Rolle spielt und spielten der Mensch und seine Vorfahren für die Entwicklung des Planeten? Und welche (Natur-)Katastrophen führten zum Aussterben von Arten? Nichts in der Natur sei ewig, resümiert der Autor, während er eine beispiellose Fülle von Material und Fakten ausbreitet, einordnet und kommentiert, um im Nachgang die Gefahren des Raubbaus an der Natur zu ventilieren. Mit sprachlicher Verve stilistischer Exzellenz und überbordender Expertise zeichnet Halliday Spuren, Stationen und Entwicklungen der Erdhistorie nach – spannend wie ein Roman.

Tiere: Ein Thema, das ausschließlich Tierliebhaber interessieren sollte? Weit gefehlt, wie der extensive Band des malaysischen Wissenschaftsjournalisten Ed Yong zeigt. Entlang von über 500 Seiten und Hunderten von Beispielen faltet der Autor den Kosmos "Sinneswahrnehmung" bei Tieren auf, erklärt die unterschiedlichen Wahrnehmungseigenschaften, -muster und -potenziale ausgewählter und prototypischer Exemplare der Spezies. Geräusche, Farben, Düfte, Vibrationen: Tiere nehmen ihre Umwelt grundsätzlich auf andere Weise wahr als Menschen. Und ebenso wie der Mensch leben auch Tiere in einer spezifischen "Sinnesblase", die sie ihre Umwelt erkennen und interpretieren lässt. Woran orientieren sich Hunde, wenn sie durch eine Stadt streifen? Warum stechen Mücken nicht jeden Menschen? Wieso können Elefanten manche Farben besser erkennen als andere? Der minutiös recherchierte Band ermöglicht zum einen neue und überraschende Perspektiven auf das Thema Tier, zum anderen vermittelt er Aufschlussreiches über das Sujet Wahrnehmungsdifferenz.

Zunehmend mehr zählen nachhaltiges Wirtschaften, klimaneutrale Konzepte und Bio-Kulinarik in der gehobenen Hotellerie zu den vorgehaltenen Standards. Insbesondere in der Alpenregion und ihren nördlichen und südlichen Ausläufern verdichten sich die einschlägigen Angebote seit einigen Jahren. Wobei nicht immer seriös auszumachen ist, ob den Tatsachen auch entspricht, was das Marketing proklamiert. Umfassend und verizierbar hat sich das mehrfach hochdekorierte "Retter Bio-Natur-Resort" im österreichischen Pöllauberg seit seinen Anfängen 1963 zu einer der führenden Destinationen im Zeichen von Umweltschutz, Energieeffizienz und "grünen" Strategien entwickelt. Zum vielgesichtigen Angebot des (Seminar-)Hotels in der weiten, abwechslungsreichen Hügellandschaft des Pöllauer Tals mit seinen Wäldern, Wiesen und Feldern gehören unter anderem ein Naturschwimmteich, ein Obsthof, Bio-Obstbau, ein Bio-Laden, Wellness und ein ausgedehntes "Gartenparadies". Auf 750 Höhenmetern 70 Kilometer nordöstlich von Graz gelegen, ist das Resort ein exzellentes Argument für den Besuch der Steiermark.

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1. Michael Scott u. a.: Bäume – Eine Natur- und Kulturgeschichte, DK Verlag, 320 S., ca. 900 Abb., 34,95 Euro, Buch
2. Thomas Halliday: Urwelten – Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte, Hanser Verlag, 464 S., 28 Euro, Buch
3. Ed Yong: Die erstaunlichen Sinne der Tiere – Erkundungen einer unermesslichen Welt, Kunstmann, 528 S., 34 Euro, Buch
4. Hotel Retter – Bio-Natur-Resort, retter.at