Distrikt 1920

50 Brunnenanlagen für 60.000 Menschen

von Christian Haubner |
| Lesezeit: 2 Minuten

Die „rotarische Wasserversorgung“ liefert nicht nur Trinkwasser, sondern auch berufliche Perspektiven. Ein Großprojekt, mit dem der Distrikt Geschichte schreibt

"Es ist das größte Projekt, das wir bislang im Distrikt umgesetzt haben!" Walter Ebner und Ludwig Noska ist die Begeisterung über das Vorhaben anzuhören, das Ebner konzipiert und Noska mit dem RC Gmunden mehrere Jahre federführend umgesetzt hat. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. 50 Brunnenanlagen versorgen gut 60.000 Menschen im Distrikt Mityana in Uganda mit Wasser. Die Anlagen reichen von Handpumpen bis zu elektrischen Pumpen, die mit Solarstrom versorgt und mit Hochtanks ausgestattet sind.

Gemeinschaftsaktion von 43 Clubs

Möglich gemacht hat dies eine Zusammenarbeit, die selbst rekordverdächtig ist: 43 Clubs haben für rund 213.000 Euro an Eigenmitteln gesorgt. Eine Kooperation mit der für Entwicklungszusammenarbeit zuständigen Abteilung des Landes Oberösterreich brachte zusätzliche Fördergelder von 142.000 Euro. Damit habe man die Umsetzung im Jahr 2021 in Angriff nehmen können. Im heurigen August fand der feierliche Abschluss statt.

Mit dem Bau der Brunnenanlagen ist es freilich nicht getan. "Wir haben auch drei Teams ausgebildet, deren Mitglieder die Anlagen servicieren", sagt Ebner. Damit sorge man für nachhaltige Hilfe, erklärt Noska: Denn 73 Prozent der Brunnen in Uganda liegen aufgrund fehlender Wartung brach.

Berufliche Perspektive für 500 Menschen

Die ersten Ideen für das Großprojekt reichen bis 2018 zurück. Vor seinem Governorjahr hatte Ebner mehrere Afrikaprojekte heimischer Clubs evaluiert. Dann ist er auf die Hilfsorganisation „A Chance for Children“ des Tirolers Stefan Pleger gestoßen. Diese hatte damals in Uganda acht Schulen gegründet, heute sind es 17. Für Schulabsolventen hat die NGO einen „Campus of Practical Skills“ in Nakaziba errichtet. Dort erlernen Jugendliche handwerkliche Fertigkeiten und erhalten so eine Berufsausbildung. „Wir haben dann beschlossen, die Wasserversorgung für den Campus zu errichten“, sagt Ebner.

Daraus entstand schließlich das Mega-Projekt, das inzwischen nicht nur den Campus, sondern auch viele umliegende Dörfer mit Wasser versorgt. Inzwischen gibt der Campus gut 500 Personen eine berufliche Perspektive. „Dass wir dazu beitragen können, bewegt uns alle sehr!“

Christian Haubner

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