Distrikt 1820
von Claus Peter Müller von der Grün |
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Die Zeit eines "nur verbindlichen Miteinanders" sei spätestens mit der Amtszeit von Governor Ernst Hanisch vorbei, sagte Nachfolgerin Gisela Falk auf der Distriktkonferenz in Langen.

"Hier hatte jeder etwas zu sagen. Es herrschte eine angenehme Atmosphäre, weil die Diskussion kontrovers war. Keiner ist gegangen, denn unter Freunden tauscht man sich aus und dreht sich nicht weg. Ich möchte, dass das bleibt", blickte Gisela Falk nach der Ämterübergabe auf den Konferenztag zurück und in ihr Jahr voraus: "Klartext ist angesagt."

Ernst Hanisch hatte die Agenda gesetzt. Die Frage, ob "Diversity, Equity, Inclusion (DEI) kultureller Kampf oder/und Kernelement des rotarischen Wertekanons" sei, beantwortete Katrin Wehrmann-Scherle (RC Baunatal): "Vielfalt ist nicht bequem, aber sie ist nötig. Wer heute Verantwortung übernimmt, zeigt Haltung – nicht nur für sich, sondern auch für die, die oft übersehen werden. Alle gehören dazu. DEI heißt: den Kreis weiter zu ziehen, statt
ihn enger zu schnüren – Brücken zu bauen, wo andere Grenzen ziehen. Und das ist zutiefst rotarisch."

Auf die Frage, ob Rotary unpolitisch sei, antwortete Ernst Hanisch, dass die rotarische Gemeinschaft ihre Werte öffentlich vertrete. Werteorientiertes Handeln habe stets eine politische Dimension. Er könne verzeihen und wolle Brücken bauen, aber es gebe auch klare Grenzen, sagte Ernst Hanisch mit Blick auf rechtsextreme Positionen. Wenn ein Clubmitglied diese vertrete, sei zunächst das Gespräch mit ihm zu führen.

Demokratie braucht Regeln

Unter dem Titel "Demokratie braucht Regeln" berichtete Pastoernor Edith Karos (RC Wiesbaden-Nassau), De-legierte des Distrikts 1820 im Council on Legislation, von der jüngsten Sitzung dieses Gesetzgebenden Rates von Rotary in Chicago. Sie machte deutlich, dass die Clubs keinesfalls "im luftleeren Raum schweben", denn die Kerndokumente von Rotary, die Verfassung und die Satzung von RI sowie insbesondere die Allgemeine Verfassung für Rotary Clubs, stellten einen verbindlichen Rahmen für alle Clubs dar. Um Schaden von Rotary abzuwenden, könne das RI Board als Ultima Ratio beschließen, dass ein Club die Mitgliedschaft eines Mitglieds aus wichtigem Grund wie einer schwerwiegenden persönlichen Verfehlung beenden müsse.

"Miteinander, kontrovers, offen und in gegenseitiger Wertschätzung wollen wir unser gemeinsames Jahr so gestalten, dass wir unsere rotarischen Werte am Puls der Zeit leben und auch für andere attraktiv machen“, beschloss Gisela Falk die Konferenz. Ein Jahr "einfach so, ohne Bewegung“ wäre ein verlorenes Jahr. Ihr Motto laute: "I want to move it.“

Claus Peter Müller von der Grün

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