Distrikt 1930

Brodbeck stellt sich gegen Poliohilfekürzung

| Lesezeit: 2 Minuten

Im Zuge des Entwurfs zum Bundeshaushalt 2025, der eine erhebliche Kürzung der Mittel zur weltweiten Bekämpfung der Kinderlähmung (Polio) vorsieht, hat Klaus Brodbeck, Ex-Landrat des Ortenaukreises und amtierender Governor des Rotary Distrikts 1930, einen offiziellen Protestbrief an die Fraktionen des Deutschen Bundestages verfasst.

In dem Schreiben fordert er, die geplante Kürzung von über 45 Prozent rückgängig zu machen und die volle Finanzierung des Globalen Polio Eradication Initiative (GPEI)-Programms sicherzustellen.

Die Kampagne End Polio Now, die 1985 von Rotary International ins Leben gerufen wurde, ist das weltweit größte Sozialprojekt, das jemals von Rotary initiiert und vorangetrieben wurde. Sie zielt darauf ab, Polio weltweit auszurotten. Rotary arbeitet dabei eng mit Partnern wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dem Unicef, den US Centers for Disease Control and Prevention (CDC) sowie der Bill & Melinda Gates Foundation zusammen. Bisher konnte die Zahl der Polio-Fälle weltweit um 99,9 Prozent reduziert und über 2,5 Milliarden Kinder geimpft werden, wodurch etwa 20 Millionen Menschen vor einer Behinderung bewahrt wurden. Als Reaktion auf bestätigte Verdachtsfälle wurden unlängst im Gazastreifen 640.000 Kinder unter zehn Jahren das erste Mal geimpft. Die zweite Kampagne steht bevor.

"Als Governor des Distrikts 1930 sehe ich es als meine Pflicht, die Abgeordneten im Bundestag an ihre Verantwortung zu erinnern", erklärt Klaus Brodbeck. "Wir haben bereits sehr viel erreicht, doch die Aufgabe ist noch nicht abgeschlossen. Eine poliofreie Welt ist in greifbarer Nähe, aber nur, wenn wir unsere Anstrengungen weiter fortsetzen können."

Seit Beginn der deutschen Unterstützung hat der Bundeshaushalt 37 Millionen Euro zum Global Polio Eradication Initiative (GPEI) beigesteuert. Nun sieht der Haushaltsentwurf für 2025 vor, die Mittel um rund 17 Millionen Euro zu kürzen. Diese Kürzung würde die bisherigen Erfolge der Polio-Bekämpfung massiv gefährden. Trotz der Fortschritte bleibt die Gefahr eines erneuten globalen Ausbruchs bestehen, wie jüngste Funde von Polioviren im Abwasser auch in Deutschland zeigen.

Der Protestbrief wurde an alle Fraktionsvorsitzenden im Bundestag versandt, mit der Aufforderung, die Kürzung im Haushaltsplan zu stoppen und die zugesagten 37 Millionen Euro beizubehalten. "Diese Entscheidung hat nicht nur Auswirkungen auf andere Länder, sondern auch auf die Gesundheit unserer Kinder hier in Deutschland", betont Klaus Brodbeck.

Die rund 58.000 Rotarier in ganz Deutschland werden dazu aufgerufen, ihre Abgeordneten vor Ort zu kontaktieren und ebenfalls gegen die geplanten Kürzungen zu protestieren.

Kontakte für Rückfragen:
Klaus Brodbeck
+49 151 1555 8868
rotary@klausbrodbeck.de

oder

Poliobeauftragter Wilfried Jud
+49 176 61887043
w.jud@flex-pack-consult.com

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