Eine Woche lang wurde ­Magdeburg zum Treffpunkt junger Menschen aus aller Welt: Beim diesjährigen Welcome Camp des rotarischen Jugendaustauschs hieß Rotex 1800 e. V. Anfang Oktober 44 Austauschschülerinnen und -schüler aus etwa 25 Ländern willkommen, die ihr Austauschjahr in Deutschland verbringen. Ziel des Camps war es, den Jugendlichen den Start in ihr Gastland zu erleichtern – mit Sprache, Kultur, Geschichte und vielen neuen Freundschaften.

Das Programm verband Lernen, Erleben und Begeg­nung. An den Vormittagen stand intensiver Deutschunterricht auf dem Plan, ­ergänzt durch Workshops zu Politik, Geschichte und Kultur. Besonders eindrucksvoll war der Besuch des Landtags und des Magdeburger Doms, wo Geschichte und Demokratie lebendig wurden. Beim Bowling knüpften die Jugendlichen erste Freundschaften und lernten, wie unkompliziert Verständigung auch ohne perfekte Sprachkenntnisse ­gelingen kann.

Ein stiller Höhepunkt folgte: Gemeinsam mit dem RC Magdeburg ­reinigten die Teilnehmer Stolpersteine in der Innenstadt – ein Moment des ­Gedenkens und des Nachdenkens über die Geschichte des Landes, in dem sie nun zu Gast sind. Zum Abschluss führte die Reise nach Berlin. Im Deutschen Bundestag ­erhielten die Jugendlichen interessante Einblicke in das politische Leben und diskutierten mit einigen Abgeordneten über Themen wie Demokratie, Verantwortung und Zukunft.

Das Camp wurde von Rotex 1800 e. V. organisiert und von mehreren Rotary Clubs getra­gen: Die RCs Magdeburg und Magdeburg Otto von ­Guericke richteten den Grillabend im Beisein von Gov. Mechthild Exner-Herforth aus und ­wurden finanziell unterstützt von den RCs Zeitz, Halle-Georg-Friedrich-Händel, Halle/Saale, Merseburg, ­Dessau, Naumburg, Wittenberg und Weißenfels.

Für Rotex und die Clubs ist das Welcome Camp ein zentraler Bestandteil des internationa-len Austauschs. Im Dezember steht das Bewerberwochenende für das Austauschjahr 2026/27 an, zu dem über 50 deutsche Schülerinnen und Schüler ­erwartet werden. Im Gegenzug werden erneut rund 50 Jugendliche aus 20 Ländern nach Deutschland kommen.

Der RC Springe hat seine ­digitale „St@dttour“ um zwei Stationen auf dem Alten Friedhof erweitert. Das „Denkmal des Ostens“ erinnert an Flucht und ­Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg, die „Esten­gräber“ an heimatlose Menschen aus dem Baltikum. Rotary initiierte und finanzierte die Erweiterung ­gemeinsam mit dem Stadtmarketing und mit Sponsoren. Mit dem Ausbau der St@dttour setzt der Club ein Zeichen für lebendige ­Erinnerungskultur und bürgerschaftliches Engagement. Neue Tafeln, eine Stele, ein aktualisierter Flyer und die überarbeitete Webseite zeigen, wie Rotary Geschichte digital bewahrt und lebendig vermittelt.