Editorial
von Björn Lange |
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Kehrt Trump zurück ins Weiße Haus?

Mit großer Sorge blickt Europa in diesen Wochen auf die USA und fragt sich: Kann es denn wirklich sein, dass Donald Trump ins Weiße Haus zurückkehrt? Ein Mann, der seine Niederlage bei den Präsidentschaftswahlen 2020 nie anerkannte, der versuchte, die friedliche Übergabe der Macht an Joe Biden zu verhindern, und wegen 91 Straftaten angeklagt ist? Vieles deutet darauf hin, und Trump hat längst damit begonnen, die Welt auf sein Comeback vorzubereiten. Doch anders als 2016 träfe Trump diesmal auf eine Welt im Dauerstress, geprägt von Kriegen, Krisen und Konflikten – auch in Europa. Was eine zweite Amtszeit Trumps für Deutschland und Europa wirtschaftlich, gesellschaftlich und sicherheitspolitisch bedeuten würde, davon handelt unsere Titelgeschichte.

Der amtierende Präsident Joe Biden werde es in den nächsten Monaten innen- und außenpolitisch zunehmend schwer haben, seine Agenda durchzusetzen, schreibt Graham T. Allison, einer der profiliertesten amerikanischen Politikwissenschaftler, denn Staaten, Kriegsherren, Ölkonzerne und Banken prüfen bereits sehr genau, ob sich ein Warten auf Trump lohnen könnte.

Unstrittig ist, welche Folgen Trumps Wiederwahl für die europäische Sicherheitsarchitektur hätte. „Das transatlantische Bündnis war schön, solange es dauerte. Jetzt ist es vorbei, und wir haben keinen Plan B“, schreibt der britische Geostratege Edward Lucas. Sein Beitrag erzählt von den Herausforderungen der Nato, von europäischen Verbündeten, die sich weder verteidigen können noch wollen, und hinterfragt die Rolle Deutschlands und Großbritanniens. Mit den ökonomischen Risiken einer Rückkehr Trumps beschäftigt sich der Gastbeitrag von Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln. Trump stehe für eine fundamentale Abwendung von der transatlantischen Geschichte und der darauf beruhenden Solidarität.

Angesichts all dieser Tatsachen fragt man sich in Europa, was in die Amerikaner gefahren ist: Jedes amerikanische Schulkind lernt die Schlüsselsätze der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung von 1776, die an Demokratie und Gleichheit appellieren. Warum um alles in der Welt sind dann so viele Amerikaner einem Donald Trump verfallen? Der Autor David Signer hat eine Wahlkampfveranstaltung von Trump besucht und gibt zu: „Man muss den ehemaligen und vielleicht zukünftigen Präsidenten live erleben, um seine hypnotische Wirkung auf das Publikum zu verstehen.“ Sein Beitrag „Von Gott gemacht – fürs Volk“ erzählt von einem genialen Rhetoriker und gefährlichen Demagogen.

Mehr als 1100 Rotary Clubs gibt es in Deutschland, einige Hundert in Österreich. Ihre Mitglieder teilen gemeinsame Werte, tragen die rotarische Idee nach außen und engagieren sich als aktiver Teil einer lebendigen Zivilgesellschaft. So verbindend die übergeordnete Idee auch sein mag, so unterschiedlich sind die lokalen Ausprägungen. Und diese zeigen sich nach außen nirgends so deutlich wie in den Clubnamen. Der Clubname, meist gebildet aus der Heimatstadt und dem Namen einer historischen Persönlichkeit oder eines historischen Gebäudes, kann Identität stiften, die Glaubwürdigkeit fördern und das Vermarktungspotenzial des Clubs erhöhen. In unserem „Fokus“ stellen wir acht Clubs vor, deren Namen Programm sind.

Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht

Björn Lange
Chefredakteur

Björn Lange

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