Distrikt 1841

Die Friedenslinde "Unite for Good"

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BaumArt-Aktion des Rotary Club Pfronten-Nesselwang für Frieden und Freundschaft

Lindenbäume haben für Menschen hohen Symbolcharakter. Sie gelten seit jeher als Symbol für Gerechtigkeit, Liebe, Heimat und Frieden. Und sich für Frieden einzusetzen, eint weltweit alle Rotarier. Diese Verbindung nahmen Mitglieder des RC Pfronten im Juli auf, um mit einer gemeinsamen Malaktion an einer mit Leinwand umspannten Linde in das neue rotarischen Jahr zu starten. Zu Beginn machte Landespfleger Ulrich Wagner die Teilnehmer mit der Symbolkraft der Lindenbaumart im Allgemeinen und der für die Aktion ausgewählten Linde im Besonderen vertraut. So wird der Linde eine heilende Wirkung zugeschrieben. Und der betörende, einzigartige Duft galt schon früh in der Kulturgeschichte als Aphrodisiakum. Bereits die Germanen widmeten die Linde ihrer Göttin Freija, die die Liebenden schützte und Frieden brachte. Unter Linden wurde viele Jahrhunderte lang Gericht gehalten. Ab den 19. Jahrhundert wurden Linden als Gedenkbäume an Kriege und den nachfolgenden Frieden gepflanzt.

In diesem Kontext steht auch die alte Linde auf einer erhöhten Fläche zwischen der Kapelle zum Gedenken an die gefallenen Soldaten aus Pfronten und der Pfarrkirche St. Nikolaus. Dank deren mächtiger Krone mit dem ausladenden Blätterdach, dem zerfurchten, teils mit Moosen und Flechten bewachsenem Stamm und der welkenden Blüten entstand zusammen mit dem weiten Blick in die Allgäuer Alpen und der schräg stehenden Abendsonne eine besondere, bühnengleiche Atmosphäre. Hier stellte sich die Pfrontener Malerin Anette Nöß vor. Die Kreativkünstlerin bietet im örtlichen Kurpark Kurse zum Bemalen mit Leinwand umspannter Bäume an, die Gäste werden dabei von der Struktur der Borke zum Malen unterstützt.

Nach kurzer Anleitung griffen an diesem besonderen Ort die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Pinseln, Tupfern und Kohlestiften; viele Töpfe mit den aus den Friedensfahnen bekannten Regenbogenfarben standen bereit. Nach kurzer Zeit füllten sich die um den Baum befestigten Leinwände mit bunten Mustern, Symbolen und Slogans.

Bedeutsam war dabei nicht nur das gemeinsame "Bemalen" der Leinwand. Auch das Übermalen erster Striche von Vorgängern und das dabei Rund-um-die-Linde-Wandern verband Malende und Motive. Auf diese Weise verwebten sich in einem gemeinsamen Malprozess Strukturen und Farben zu einem bunten Teppich, der nicht nur am Baum wirkte. Eine symbolische Stärkung, um "Unite for Good" – Gemeinnützigkeit, Freundschaft und Frieden – zu fördern.

Jan Schubert

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