Distrikt 1950
von Matthias Gehler |
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Interview mit Carola Schwank, Foundation Chair D1950 und Beauftragte in der Ukraine-Task-Force des Deutschen Governorrates

Sie haben in der Distriktkonferenz drei internationalen Projekten gleichwertig einen Award verliehen. Welche sind das und wodurch zeichnen sie sich aus?

Global Grants werden oft als die Königsdisziplin unter den Rotary-Grants genannt. Zu Recht, denn sie haben erhebliches soziales Potenzial, müssen messbar, nachhaltig und bedarfsgerecht sein. Unsere Gewinner-Projekte konnten diese Komponenten aufweisen: Der RC Aschaffenburg verhilft durch ein Mentoring-Programm mehr Kindern in Malawi zu einem erfolgreichen Schulabschluss als Basis für ein eigenständiges Leben mit Job und Einkommen. Eine dringend benötigte Infektionsstation realisiert der RC Weimar ebenfalls in Malawi, wo regelmäßig endemische Krankheiten wie Cholera, Ebola oder Malaria bekämpft werden müssen. Der neue Brunnen für die Schule im kenianischen Ilbissil, versorgt nicht nur die Schüler und Schülerinnen und die Lehrkräfte mit sauberem Wasser versorgt werden, sondern auch die Bewohner in der Umgebung. Möglich wurde das durch eine Kooperation des RC Arnstadt-Karlstein mit weiteren Clubs.

Global-Grants sind für viele Clubs mit Attributen wie kompliziert, langwierig, bürokratisch und „kein Kinderspiel“ behaftet. Wie machen Sie Mut und welche Hilfe können Sie anbieten?

Diese negative Einschätzung hat sich leider etwas verselbständigt und verstellt den Blick auf die enorme finanzielle Unterstützung, die Clubprojekte erhalten. Das sind jedoch gemeinnützige Gelder, die verantwortungsvoll eingesetzt werden müssen. Probleme lassen sich am besten vermeiden, wenn sich die Clubs schon vor der Planung eines Global Grant detailliert mit den Anforderungen befassen. So vermeiden sie nachträglich nötige Anpassungen, die immer zeitaufwändig und frustrierend sind. Wir sind als Foundation-Team von Beginn an der Seite der Clubs, beraten sehr individuell und halten den Kontakt zu TRF.

Welche internationalen Projekte sind in Vorbereitung?

Aktuell wird uns der dringende Bedarf an Unterstützung für Kinder und Jugendliche geschildert, die im Urainekrieg traumatisiert sind. Deshalb arbeite ich im Distrikt zusammen mit unserem Governor an einem Global Grant-Projekt, das Müttern und Kindern in Kharkiv professionelles mentales Coaching bietet.

Sie engagieren sich in vielen Bereichen. Was macht Ihnen besonders Spaß an Ihrer Arbeit?

Am meisten freue ich mich, wenn ich mit meiner Arbeit, meiner Zeit und Energie einen wirklichen Beitrag für Menschen leisten kann, die unsere Solidarität benötigen. Dafür fuchse ich mich gerne in immer wieder neue Themen und Projekte ein, auch wenn es manchmal nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Wenn dieser Tropfen aber Menschen in Not hilft, ist er meiner Mühe wert.

Matthias Gehler

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