Distrikt 1870

Ein Jazz-Projekt verbindet Herzen und Generationen

von Annette Ludwig |
| Lesezeit: 2 Minuten

Die International Rotarian Jazz Fellowship mit Vorstand Thomas Berger (RC Düsseldorf-Schlossturm) initiiert und unterstützt das Coco-Schumann-Projekt.

Thomas Berger glüht vor Begeisterung, wenn er über das Coco-Schumann-Projekt spricht. Ein Projekt, das Herzen bewegt, Menschen verbindet und die Musik liebt. Was steckt dahinter? Heinz Jacob Schumann war Jazzmusiker und Gitarrist. 1924 in Berlin geboren, kommt er in den 1930er Jahren in Kontakt mit den neuen Musikrichtungen Swing und Jazz. Er lernt Gitarre und Schlagzeug und spielt in Swingbands. Aus Jacob wurde der Künstlername Coco. Mit Einführung der Rassengesetze wird Schumann 1935 als „Geltungsjude“ eingestuft, im März 1943 verhaftet und nach The re - si en stadt deportiert. Dort muss er in der Jazzband Ghetto Swingers spielen, die auch im Propagandafilm Theresienstadt – Ein Dokumentarfilm aus dem jüdischen Siedlungsgebiet einen Auftritt hat. Als Belohnung wird allen, die an dem Film beteiligt waren, versprochen, freizukommen. Allerdings überlebten nur er und zwei weitere Mitglieder der 16-köpfigen Band tatsächlich, denn „nach den Dreharbeiten wurden wir gleich nach Auschwitz, die meisten ins Gas, geschickt“, berichtete er. Später gründet er das Coco-Schumann-Quartett und wird der erste deutsche Elektrogitarrist. Als gefragter Musiker spielt er auch auf dem Evangelischen Kirchentag in Hamburg 2013.

Eingespielt mit der Original-Gibson L-7

Hier trifft der Jazzenthusiast, Gitarrist und Autor Alexander Kranich (RC Hamburg-Maritime Motion) auf Coco Schumann. Die beiden bleiben in Kontakt bis zu Coco Schumanns Tod 2018. Im gleichen Jahr lernen sich nun Alexander Kranich und Thomas Berger auf dem Rotary Institute in Nürnberg kennen – und das CocoSchumann-Projekt nimmt Fahrt auf. Der Plan: die Rekonstruktion der Noten von bis dato 13 Ori gi nal - kom po si tio nen aus erhaltenen Aufnahmen Coco Schumanns, „in mühseliger Handarbeit“, wie Berger berichtet. Inzwischen hat die Band „Das Kranich-Kollektiv“ die Stücke in Düsseldorf eingespielt, wobei Alexander Kranich das Privileg hatte, Cocos Original-Gibson L-7 spielen zu dürfen. Das Albumcover wird die Künstlerin und Rotarierin Meral Alma gestalten. Die Rotary Jazz Fellowship unterstützt die Produktion.

Für Infos, auch Sponsorenpakete, bitte mailen an thomas.berger@rotaryjazz.com

Annette Ludwig

Aus dem Magazin

Die Kraft des Singens
12 / 2025
Unter die Haut: Tattoos
11 / 2025
Die Rente ist sicher
10 / 2025
Als Gott auszog – Gedanken zur Umwidmung von Kirchen
09 / 2025
Österreich - Erinnerungen an die Zukunft
08 / 2025
Comeback des Sportvereins
07 / 2025
Man muss Menschen mögen
06 / 2025
Alles auf Anfang
05 / 2025
Cool Japan
04 / 2025
Mut zum Bruch: Deutschland nach der Wahl
03 / 2025
Gehasst oder geliebt?
02 / 2025
Wettrüsten im All: Wie Europa abghängt wird
01 / 2025
08/2024
08 / 2024
07/2024
07 / 2024
06/2024
06 / 2024
05/2024
05 / 2024
04/2024
04 / 2024
03/2024
03 / 2024
02/2024
02 / 2024
01/2024
01 / 2024