Distrikt 1900
von Carola Plaesier |
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Der Rotary Club Lemgo unterstützt die Äthiopienhilfe Steinheim/Heepen. 750 Vorschulkinder erhalten mit Lemgoer Hilfe ein tägliches Mittagessen.

Mitglieder des Rotary Clubs Lemgo haben sich kürzlich über die Entwicklungshilfe des Steinheimer Vereins überzeugen können, den sie seit 2017 mit mehr als 60.000 Euro unterstützt haben.

Aktuell werden die Mittel für Kleidung und Mittagessen für rund 750 Vorschulkinder eingesetzt. 16 Cent pro Kind und Tag. Das Brot, das die Kinder mittags zu essen bekommen, wird in benachbarten Bäckereien hergestellt, die durch das Projekt gefördert werden. Dort sind etliche Arbeitsplätze entstanden. Junge Menschen bleiben am Ort und das belebt die Wirtschaft. Weitere Projekte sind beispielsweise die Vergabe von Mikrokrediten an Frauenkooperativen oder der Bau eines Hühnerstalls.

Licht von der Stirnlampe

Mittlerweile bewegt die Äthiopienhilfe Steinheim mehr als 120.000 Euro. „Die Mittel des Rotary Clubs sind unser Fundament“, betont Dr. Nalbach, Vorsitzender der Äthiopienhilfe Steinheim. Neben den Bäckereien sind drei Schulkindergärten entstanden und drei Krankenstationen werden gefördert, in denen katholische Ordensschwestern eine medizinische Grundversorgung für rund 60.000 Menschen gewähren. Dr. Cornelia Düwel-Westphal, stellvertretende Vorsitzende der Äthiopienhilfe, berichtet: „Diese Kliniken existieren nur durch unsere Arbeit. Sie leisten essenzielle Hilfe und Aufklärung. Die Säuglingssterblichkeit hat sich in der Region deutlich verringert.“

Die Hilfe konzentriert sich auf das äthiopische Hochland, in dem auch Flüchtlinge aus dem Sudan leben. Jedes Jahr fliegen die Aktiven des Vereins nach Äthiopien. Der Besuch dient vor allem der zahnmedizinischen Betreuung der Menschen, die von weither in die Krankenstationen wandern, wenn sie wissen, dass die Deutschen kommen. Es gibt kaum Ärzte, Zahnärzte so gut wie gar nicht. Die Äthiopienhilfe Steinheim/Heepen besteht im Wesentlichen aus Angehörigen medizinischer Berufe. Sie helfen unter abenteuerlich zu nennenden Bedingungen: Patienten sitzen auf einem alten Friseurstuhl, Licht kommt von der Stirnlampe und die Instrumente werden aus dem instabilen Stromnetz oder Autobatterien gespeist.

Hohe Kostensteigerung

Die Ereignisse in Europa wirken sich auch im äthiopischen Hochland aus. Dramatische Kostensteigerungen durch die internationale Knappheit von Grundprodukten und hohe Energiekosten, die durch den Ukraine-Krieg verstärkt wurden, sind deutlich spürbar. Für die Äthiopienhilfe heißt es, die Projekte zukunftsfest zu machen. Die Hilfe bleibt bestehen. Das sicherte der amtierende Präsident Thorsten Engelhardt den Partnern auch im Namen seines Nachfolgers Klaus Röpke zu.

Carola Plaesier

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