Distrikt 1900

Für den Erhalt der Artenvielfalt

von Carola Plaesier |
| Lesezeit: 2 Minuten

"In Dortmund den ersten Blühstreifen anzulegen, ist ein echter Glücksfall“, freut sich Ludwig Kalthoff, und wirft schwungvoll Saatgut in die Luft. In seiner leuchtend gelben Weste schafft der zukünftige Distriktgovernor gemeinsam mit Mitgliedern der fünf Dortmunder Rotary Clubs rund 750 Quadratmeter neuen Lebensraum für Insekten und Vögel.

"Unser Ziel ist es, innerhalb eines Jahres in verschiedenen Städten und Gemeinden des Distrikts weitere 99 Blühstreifen entstehen zu lassen", erläutert Kalthoff seine Vision. "Die pflegeleichten Blumenwiesen leisten im städtischen und im ländlichen Bereich einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt. Nur zwei Mal pro Jahr müssen sie gemäht werden. Unterschiedliche Blütezeiten bieten so über einen langen Zeitraum genügend Nahrung für Wildbienen, Insekten und Singvögel."

Auch in privaten Gärten sind Blühwiesen ein Gewinn

"Ein Mähroboter ist zwar praktisch, weil er uns Arbeit abnimmt", weiß Christian Gospos (RC Achern-Bühl), der sich seit vielen Jahren mit Blühstreifen für den Naturschutz einsetzt, "aber für Insekten ist ein permanent gemähter Rasen ein leerer Teller." Gern wiederholt er in seinen Vorträgen das Zitat des bekannten TV-Professors Harald Lesch: "Die Klimakrise bedroht die Art, wie wir leben, das Artensterben stellt infrage, ob wir leben!" – "Dann wird es immer ganz still im Saal und man spürt die Betroffenheit des Publikums", berichtet Gospos. "Darum wollen wir mit den 100 Blühstreifen einen positiven Beitrag für unsere Zukunft leisten", wendet Ludwig Kalthoff ein und wirft die nächste Handvoll Saatgut aus.

Hand in Hand mit der Stadt

Damit die Blühwiesensamen ausgesäht werden konnten, haben Mitarbeiter der Stadt Dortmund den Boden zwei Mal gepflügt und vorbereitet. Heiko Just, Leiter des Grünflächenamtes der Stadt Dortmund gibt eine kurze Einweisung: "Auf einen Quadratmeter Fläche kommen zwei Gramm Saatgut. Das entspricht dem Volumen von zwei Eierbechern, das möglichst gleichmäßig verteilt werden muss."

Innerhalb einer viertel Stunde ist knapp ein Kilo Blühsamen verstreut. "Jetzt hoffen wir auf Regen, damit schon bald das erste Grün sprießen kann", ergänzt Ludger Wilde, Präsident des Rotary Clubs Dortmund, und ist sich sicher, dass noch viele kleine und große Blühstreifen in Dortmund angelegt werden.


Carola Plaesier

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