Distrikt 1800
von Gabriele Arndt-Sandrock |
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Digitale Brücke zur Geschichte – QR-Codes zeigen Historisches und Kulturelles.

Mit zwei neuen Stationen auf dem Alten Friedhof hat der Rotary Club Springe sein digitales Stadtführungsprojekt "St@dttour Springe" erweitert. Die Stationen "Denkmal des Ostens" und "Estengräber" wurden im September, am Tag des Friedhofs, eingeweiht.

Das Rotary-Projekt wurde bereits 2014/15 ins Leben gerufen, um Besucherinnen, Besuchern und Einheimischen historische und kulturelle Orte in Springe und Bad Münder näher zu bringen. Über QR-Codes lassen sich Bilder, Hintergrundinformationen und Tondokumente abrufen – mit inzwischen rund 20.000 Zugriffen jährlich zählt die Website www.rotary-stadttour.de zu den erfolgreichen digitalen Kulturangeboten der Region.

Rotary Springe realisierte die Erweiterung gemeinsam mit dem Stadtmarketing sowie weiteren Sponsoren. Neben der neuen Stele und den beiden Tafeln wurde auch die begleitende Website aktualisiert. Ein neuer Flyer verbindet die digitale Tour mit analogen Informationen und ist in der Tourist-Information erhältlich.

Zwei neue Stationen beleuchten Nachkriegsgeschichte

Das"Denkmal des Ostens" erinnert an die Menschen, die infolge des Zweiten Weltkriegs aus den Ostgebieten fliehen mussten oder vertrieben wurden. Der große Gedenkstein aus Deistersandstein trägt die Inschrift "Den Toten unserer ostdeutschen Heimat" und verweist auf die historische Bedeutung der Oder-Neiße-Grenze, die im Zuge des Zwei-plus-Vier-Vertrags 1990 endgültig festgelegt wurde.

Die "Estengräber" wiederum sind ein Erinnerungsort für 62 Menschen, hauptsächlich aus dem Baltikum, die nach Kriegsende als heimatlose Vertriebene nach Springe kamen. Sie fanden im DRK-Altersheim ihre letzte Lebensstation und wurden nach ihrem Tod hier beigesetzt.

Mit der Erweiterung der St@dttour setzt der Rotary Club Springe ein Zeichen für lebendige Erinnerungskultur und bürgerschaftliches Engagement. Das Projekt verdeutlicht, wie lokale Initiativen Geschichte sichtbar und digital erlebbar machen können.

Gabriele Arndt-Sandrock

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