Distrikt 1900

Rotary reanimiert

von Carola Plaesier |
| Lesezeit: 2 Minuten

Die meistgegebene Antwort auf die Frage „Und wann haben Sie die letzte Wiederbelebungsübung gemacht?“ lautet: „Beim Erste-Hilfe-Kurs vor dem Führerschein“

 

 

 

Nach aktuellen Zahlen des Deutschen Reanimationsregisters erleiden in Deutschland mindestens 60.000 Menschen pro Jahr einen HerzKreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses. Nur etwa elf Prozent der Betroffenen überleben diesen. In anderen Ländern ist das anders. Am Beispiel Dänemark zeigt sich, dass die Laienreanimationsquote durch nationale Initiativen wie die Einführung von Wiederbelebungsmaßnahmen im Schulunterricht und einer breit angelegten In for mations kam pagne von 20 Prozent im Jahr 2000 auf über 45 Prozent bis 2010 gesteigert werden konnte. Die Über lebens rate der von Herz-Kreislauf-Stillstand betroffenen Menschen wurde in Dänemark in diesem Zeitraum verdreifacht (Quelle: Infoblatt BM für Gesundheit). Diese Tatsache hat den Rotary Club Detmold dazu ermutigt, ein neues Projekt zu starten.

Abbau der Furcht vor Fehlern

„Rotary reanimiert – Schüler werden Lebensretter“ ist ein Pilotprojekt am Detmolder Gymnasium Leopoldinum, bei dem jeder Klasse der Schule einmal im Jahr durch professionelle Ausbilder Erste Hilfe und Wiederbe lebung gezeigt und näher gebracht werden soll. Damit soll die Furcht vor Fehlern bei der Ersten Hilfe abgebaut und junge Menschen zum ersten Schritt bei Notfallsituationen ermutigt werden. Bei diesem Projekt wird der RC Detmold von Rettungsassistentinnen und Rettungs assis ten ten sowie von Ärztinnen und Ärzten aus Detmold und dem Kreis Lippe unterstützt. So können die Kinder und Jugendlichen von Profis lernen. Außerdem werden mit der Zeit die Lehrkräfte in die Übungen eingebunden, um zukünftig ebenfalls zu unterstützen. Im ersten Jahr kann durch dieses Projekt rund 900 Schülerinnen und Schülern das richtige Verhalten bei einer Reanimation sowie der Umgang mit einem Defibrillator gezeigt werden. Da das Projekt über mehrere Jahre geplant ist und ausgeweitet werden soll, werden wichtige medizinische Basiskenntnisse, die zumindest aktuell noch nicht Inhalt des Lehrplanes sind, an viele junge Menschen vermittelt werden. „Wird dadurch nur ein Leben gerettet, haben wir in das richtige Projekt investiert“, sagt Mitglied Guido Pilgramm.

 

 

 

Carola Plaesier

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