Im Fokus
Aufbau in vielerlei Form
Für MEHR IMPRESSIONEN aus Bosnien-Herzegowina bitte AUF DAS BILD KLICKEN. © Intarconnect/Valentin Farkasch
Aktiv, zukunftsorientiert und sichtbar – neben 85 österreichischen Rotary Clubs gehören zum Distrikt 1910 auch 14 Clubs in Bosnien-Herzegowina. In Aktionen und Kooperationen bringen die rund 260 bosnischen Rotarier ein enormes Engagement und eine Menge Profil ein – zugunsten ihrer Region.
Flagge zeigen, deutlich machen, dass es Rotary in der Region gibt und was man alles gemeinsam mit Rotary erreichen kann – das scheint die Intention der Rotary Clubs, der Rotaract und Interact Clubs in Bosnien-Herzegowina zu sein. Eine erfolgreiche Mission. Denn wenn auch klein an Zahl und relativ jung an Jahren, so sind die Rotary Clubs so aktiv und lebendig wie nur möglich.
Wobei „jung“ bei manchen Clubs nicht ganz stimmt. Immerhin wurde der RC Sarajevo bereits 1931 gegründet, Banja Luka folgte 1934. Und auch Brčko feiert in diesem Jahr schon 80. Charterjubiläum. Ihre Aktivitäten konnten die Clubs in den 1930ern jedoch nur kurz verfolgen. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden sie aufgelöst, später im Jugoslawien Titos ganz verboten. Erst nach den Balkankonflikten in den 1990er Jahren und der Gründung Bosnien-Herzegowinas konnten Clubs reaktiviert oder neu gegründet werden – unter dem Dach und mithilfe des österreichischen Distrikts 1910. Heute gibt es 14 Rotary Clubs in dem kleinen Balkanland: in Banja Luka (3), Bihać, Bijeljina, Brčko, Doboj, Lukavac, Mostar, Sarajevo (3), Srebrenica und Tuzla. Eine kleine, aber schlagkräftige und richtungsweisende Einheit.
Arno Kronhofer (RC Hermagor) ist in diesem Jahr als Governor viel in der Region unterwegs. Sein Blick auf Bosnien-Herzegowina ist ein besonderer. 1995 war er als Oberst des österreichischen Bundesheeres mit den UN-Truppen dort stationiert. Seitdem war und ist er immer wieder im Lande, registriert den Wandel an einigen Stellen ebenso wie die Stagnation an anderen Orten. „Die Situation in Bosnien-Herzegowina ist noch immer schwierig: Hier leben viele Nationalitäten: Bosniaken, Serben, Kroaten, Roma. Die einen sind römisch-katholisch, die anderen orthodox oder muslimischen Glaubens – da schlummert hier und da Konfliktpotenzial.“
Hinzu kommen immense wirtschaftliche Probleme. Eingeklemmt zwischen Kroatien, Serbien und Montenegro und ohne nennenswerte Adria-Anbindung landen kaum Investitionen im Land. Großbetriebe gibt es quasi nicht, der Tourismus ist zu wenig entwickelt, viele Orte wurden seit dem Bürgerkrieg kaum aufgebaut und verfallen weiter. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, vor allem unter Jugendlichen, weiß Arno Kronhofer.
Auch Korruption spiele noch immer eine große Rolle. Rotarische Projekte seien deshalb oft schwieriger zu organisieren als anderswo, denn: Bestechungsgelder werden nicht gezahlt, Gefälligkeiten nicht geleistet, so der Governor. Auch bei rotarischen Projekten, neuen Mitgliedern und bei der Wahl von Partnerorganisationen stünden daher besonders die rotarischen Werte im Vordergrund.
Land mit Aufbaupotenzial
Past-Governor Gerhard Hellmann (RC Bruck/Mur) liebt das Land, das durch Krieg und Gräuel so viele Jahre gebeutelt wurde. Er war in den letzten vier Jahren geschätzte 30-mal vor Ort. Bei jedem Besuch sieht er nicht nur Kaputtes, sondern oft auch Erstaunliches. „Das Land hat eine unglaublich schöne Natur, Kultur und Kulinarik zu bieten: Wälder, Berge, Auen, Schluchten und Flüsse, über die schon Literaturnobelpreisträger Ivo Andrić schrieb, Skigebiete, die 1984 Austragungsort der Olympischen Spiele waren, Weine, die international immer mehr an Bedeutung gewinnen und eine wilde Mischung aus orientalischer und westlicher Küche. Bosnien-Herzegowina ist außerdem ‚ein Land, wo die Zitronen - und übrigens auch Mandarinen - blühen‘.“
Die Wiener Distriktsekretärin Dijana Bajrović hat familiäre Bindungen nach Bosnien-Herzegowina und spricht fließend die Sprachen des Balkans. Mit ihrer Ortskenntnis hilft sie Amtsträgern seit Jahren, sich in der Region zurechtzufinden, dolmetscht, organisiert Veranstaltungen, Besuche und pflegt Kontakte. Die 2011 von Past-Governorin Barbara Kamler-Wild angeregte Initiative „Bridge to Bosnia & Herzegovina“ will zum Beispiel die Bildung junger Menschen verbessern, soziale Not lindern und die medizinische Versorgung verbessern. „Die ‚Brücke‘ verbindet die beiden Länder und symbolisiert den starken Zusammenhalt im Distrikt 1910“, sagt Arno Kronhofer.
Bereits 40 Lkw mit medizinischem Gerät im Wert von 1,5 Millionen Euro rollten in den vergangenen Jahren gen Südosten – organisiert vom RC Klosterneuburg und vielen anderen Unterstützern des Projektes. In Bosnien-Herzegowina konnten davon Krankenstationen und Spitäler ausgestattet werden. Die Rotary Clubs Korneuburg und Feldbach unterstützten Ambulanzen in Zepce, Konjic und Livno. Der RC Voitsberg-Köflach brachte die Ausbildung von medizinischen Gemeindeschwestern auf den Weg. In ländlichen Regionen wurden Medikamente und medizinische Ausrüstung bereitgestellt. Die Clubs Spittal/Drau und Wien- West finanzierten ein Krankentransportfahrzeug, der RC Wien-Graben förderte ein Sozialheim in Bijeljina … – und das ist nur ein Bruchteil der Einzelprojekte dieser „Brücke“, die auch in Zukunft viel befahren sein wird, weiß man im Distrikt.
Die einheimischen Rotarier begleiten vor Ort solche Spenden engagiert und mit großer Sorgfalt, organisieren Verteilung, Aufbau und Behördengänge. Das alles gehe Hand in Hand, berichtet Governor Kronhofer. Welche Auswirkungen das habe, erfahre er oft aus Briefen: „Am meisten berührt hat mich der Dank einer Frau letzte Weihnachten. Mithilfe eines von Rotary gestifteten Mammografiegerätes sei Brustkrebs bei ihr entdeckt worden – noch rechtzeitig für eine Operation, mit guten Heilungschancen. Ohne Rotary wäre das nicht möglich gewesen, schrieb sie.“
Dass Rotary in der Region so erfolgreich arbeitet, ist auch dem Selbstverständnis der Clubs in Bosnien-Herzegowina geschuldet. Sie sehen sich keinesfalls nur als Nehmer oder als Junior-Partner. Sie stoßen selbst zahlreiche Projekte an, meist solche, die über längere Zeit zu betreuen sind. So fördert der RC Bihać zum Beispiel eine Bahnstrecke, die für touristische Zwecke genutzt wird und einen Nationalpark erschließt. Der wirtschaftliche Impuls kommt nun schon seit 14 Jahren den Menschen aus der Gegend sichtbar zugute: Die Einkünfte steigen.
Hilfreiche Früchte
Hilfe zur Selbsthilfe sollen auch sogenannte „Himbeerfarmen“ bieten. Die Idee schafft für junge Familien, Witwen und Rückkehrer eine Einkommensgrundlage. Konkret heißt das: Für 1000 Quadratmeter Land stellen Rotarier etwa 1400 Setzlinge bereit. Dazu kommt jeweils ein Bewässerungssystem mit Wasserschläuchen, Bottichen und einer Handpumpe, außerdem Schulungen zum Himbeeranbau, berichtet Ralf Peters vom RC Klosterneuburg, der zuletzt als Leadclub für diese gemeinsame Aktion mit dem RC Srebrenica fungierte.
Himbeeren haben eine lange Tradition in der Region, so Projektkoordinator Nedeljko Simić. Viele Ältere wüssten noch, was getan werden muss, um viele Früchte zu ernten, welche Pflege nötig ist. Gerätschaften braucht es kaum, zudem ist das Klima günstig und ein Einkommen gewiss, weiß er. „Mütter können auch ihre behinderten Kinder mit auf die Himbeerfarm nehmen, denn es mangelt überall an Betreuungseinrichtungen. Im Laufe der Zeit können diese dort lernen, einfache Arbeiten zu erledigen – Triebe hochbinden, Unkraut beseitigen, ernten. Eine doppelte Hilfe für die Familie“, führt Ralf Peters an. Außerdem bleibe die Investition in der Region: Setzlinge und Teile für Bewässerungssysteme werden stets vor Ort gekauft.
Rund 135 solcher Himbeerfarmen ernähren inzwischen ihre Betreiber; etwa 150.000 Euro zahlte die Rotary Foundation dafür an Global Grants. Die Förderung über Grants endet in diesem Jahr, dennoch sollen es noch mehr Himbeerfarmen werden, stellen die Rotary Clubs in Österreich in Aussicht. Die Rotarier rund um Srebrenica wappnen sich bereits für die Organisation, Koordination und Mitarbeit – darin haben sie inzwischen Übung.
Öffentliche Resonanz
„Die 14 Clubs vor Ort leisten insgesamt unglaublich wertvolle Arbeit in immensem Umfang – egal, wie viele Mitglieder sie haben“, lobt Arno Kronhofer. Und das wird auch öffentlich wahrgenommen. Der Governor selbst war schon vielfach im staatlichen und lokalen Fernsehen zu sehen, gab zahlreiche Interviews für die Printmedien und war im Radio präsent – nicht mit Mini-News, sondern zum Teil mit viertelstündigen Beiträgen, erzählt er. Dadurch sind die Rotarier in ihrer Stadt, ihrem Ort ständig im Gespräch. Jeder Club in Bosnien-Herzegowina hat zudem eine Homepage, kommuniziert über Facebook und andere Social-Media-Kanäle. Rotary ist damit deutlich sichtbar.
Die 14 Rotary Clubs in Bosnien-Herzegowina
Die rotarische Familie wächst schnell in dem Balkanland: Neben den Rotary Clubs in Bihać, Bijeljina, Brčko, Doboj, Tuzla, Lukavac, Mostar und Srebrenica engagieren sich die RCs Banja Luka, Banja Luka Aequalitas und Banja Luka Gloria, außerdem die RCs Sarajevo, Sarajevo International Delta und Sarajevo-Ilidža. Ein weiterer Club befindet sich in Gründung. Nahezu alle realisieren Projekte mit den zehn Rotaract und fünf Interact Clubs.
Überwältigt zeigt sich Kronhofer immer wieder von den Menschen in Bosnien-Herzegowina. „Sie bringen uns eine Gastfreundschaft entgegen, wie wir sie gar nicht kennen. Nicht gespielt, nicht übertüncht von Höflichkeit, sondern phänomenal offen, großzügig und sehr, sehr herzlich. Das haut einen einfach um.“
Auch das ist einer der Gründe, warum es in Österreich wenig Überzeugungsarbeit braucht, wenn in Bosnien-Herzegowina Not am Mann und Soforthilfe nötig ist. So rollte zum Beispiel nach dem Hochwasser von 2014 eine Welle an Hilfsgütern an. Bautrockner, Kleidung, Decken, Medizin, Brennmaterial, Säuglingsnahrung – und wo das Wasser zuvor meterhoch gestanden hatte, wurden in kurzer Zeit trockene Areale geschaffen, Häuser saniert, Gerätschaften ersetzt.
Verbündet mit Spendern, dem deutschen Partnerclub RC Wolfratshausen-Isartal und dem Rotary Deutschland Gemeindienst renovierte der RC Kitzbühel zum Beispiel eine ganze Schule für Handel und Gastgewerbe in Doboj. Sie war zuvor Partnerschule im Projekt „Fight Youth Poverty“ und gerade saniert worden. Das Betriebswirtschaftliche Zentrum wurde mit Partnern nach der Flut neu aufgebaut.
Ein neues Zuhause
Dass die Jugend beiderseits der Grenze nicht einfach zusieht, kann Rotaracter Albert Kafka aus Wien belegen. Er macht sich seit Jahren für eine ehemalige „Wetten dass …?“-Idee stark: 2004 bauten elf Handwerker innerhalb von sechseinhalb Stunden ein kleines Häuschen auf. Mit Holz und einer Baubrigade aus Rotaractern und Rotariern wird dies nun für Familien in Bosnien-Herzegowina nachgemacht, erklärt Kafka. „Da seit dem Bürgerkrieg immer noch viele Häuser zerstört oder beschädigt sind und es zu wenig Wohnraum gibt, wollten wir wenig bemittelten Familien eine ordentliche Unterkunft verschaffen. Und wir bezahlen das Haus nicht nur, wir bauen es auch eigenhändig auf.“
Entsprechend der Wettidee entstehen so seit drei Jahren jeden Sommer kleine Holzhäuser – innerhalb von weniger als einer Woche. Gemeinsam mit der Organisation „Bauern helfen Bauern“ werden bedürftige Familien ausgesucht, berichten Albert Kafka und Peter Rabensteiner, beide Gründer und Vorstand von Intarconnect, das die rotarische Familie für solche Projekte zusammenbringt. „Die neuen Eigentümer müssen lediglich mit etwa 300 Euro für das Fundament sorgen, auf dem das Haus errichtet wird.“
Allein 2017 machten sich neun Rotarier, neun Rotaracter und neun Interacter mit einigen Gästen auf den Weg nach Srebrenica zum Hausbau. Unterstützt von den örtlichen Rotariern und dem RC Bijeljina baute die Truppe vier Häuser auf – jedes rund 7100 Euro wert. Im nächsten Jahr soll die Häuserzahl weiter steigen, kündigt Kafka schon an.
Ein rotarisches Forum
An gemeinsamen Projekten beteiligt sich auch der RC Sarajevo International Delta gern. Der Name deutet es an: Mehr als die Hälfte der derzeit 28 Mitglieder und zwei Kandidaten für den Club kommen ursprünglich aus dem Ausland, arbeiten für europäische Firmen, diplomatische Vertretungen oder internationale Hilfsorganisationen. Ihre Expertise versuchen die „Internationalen“ mit anderen Rotariern im Raum Sarajevo in der Veranstaltung „Forum Rotaricum“ zu bündeln. Damit sollen der gesellschaftliche Austausch beflügelt und neue Anstöße gegeben werden zu Themen wie Aussöhnung, Annäherung zwischen den einstigen Teilrepubliken Jugoslawiens, außerdem Presse oder Fake News, berichtet Präsident Alexander Märdian.
Wichtig sei dem Club zudem, die Freundschaft zu anderen Clubs in der Region zu pflegen. Austausch und Kooperation mit ihnen seien sehr wichtig. Alexander Märdian schätzt aber auch die Diskussionen und Ansichten im eigenen Club und ist stolz auf das herzliche Miteinander unter den Mitgliedern aus acht verschiedenen Ländern. „Wir verstehen uns ausgezeichnet, auch wenn wir manchmal doch recht unterschiedlicher Meinung sind.“
Soziale Kontakte und das gegenseitige Kennenlernen spielen in Bosnien-Herzegowina eine viel größere Rolle als anderswo, so Märdian. „Hier hat jeder einiges erlebt – Bitteres, Grausames, Erschreckendes. Der Umgang ist daher äußerst wertschätzend.“ Das will auch der internationale Club weitergeben und unterstützt daher die Gründung neuer Clubs, wie zum Beispiel in Zenica, wo die Rotarier um Suad Mahmić einiges in Bewegung setzen wollen. Dort lebte und arbeitete Alexander Märdian bereits mehrere Jahre. Er weiß deshalb, welchen gesellschaftlich wertvollen Beitrag ein Rotary Club in dieser Stadt leisten könnte.
Funktionierende Vernetzung
Was in den letzten zehn Jahren in Bosnien-Herzegowina bereits geschafft und geschaffen wurde, ist nennenswert. Rund zwei Millionen Euro wurden laut Governor Arno Kronhofer für Projekte aufgebracht. „Die Clubs in Bosnien-Herzegowina punkten mit unglaublich viel Engagement, Expertise, Hands-on-Aktivität. Und holen sich – wo nötig – finanzielle Verstärkung bei österreichischen und anderen Clubs. Die Vernetzung funktioniert einfach.“
Auf Augenhöhe sieht er daher das Verhältnis zu den Clubs in Bosnien-Herzegowina. Diese seien kreativ, hochaktiv und sichtbar in ihren Kommunen. Dass das so bleibt, will Arno Kronhofer auch als Past-Governor unterstützen. Teilnehmer und Vortragende von RYLA-Seminaren des Distriktes sollen künftig zu je 50 Prozent aus Österreich und Bosnien-Herzegowina kommen; als Themen stehen Friedensarbeit und Freundschaft ganz oben auf der Liste. Präsidenten und Funktionsträger sollen zudem weiter intensiv eingebunden werden in die Arbeit des Distrikts – auch wenn dafür fast immer Übersetzer notwendig sind.
Nachahmenswertes
Abschauen könnten sich Rotarier anderer Regionen von den Clubs in Bosnien-Herzegowina neben der erfolgreichen Pressearbeit auch die Frauenquote – mehr als 30 Prozent und die Hälfte aller Präsidenten sind weiblich, resümiert der Governor. Da könnten die anderen Clubs im Distrikt nicht mithalten.
„Außerdem geht in Bosnien-Herzegowina kein Interacter oder Rotaracter zu einer anderen Serviceorganisation“, fügt Dijana Bajrović vom Distriktbüro hinzu. „Die Jungen landen ganz selbstverständlich bei Rotary, weil Rotaract und Rotary Clubs viel zusammenarbeiten. Durch den stetigen Schulterschluss kennen die Rotarier mögliche neue Mitglieder bereits; ihrer Aufnahme steht wenig im Wege.“ Die Folge: Das Durchschnittsalter in den Rotary Clubs in Bosnien-Herzegowina liegt zehn bis zwanzig Jahre niedriger als bei Clubs in westeuropäischen Ländern.
Tatkraft und Durchhaltevermögen zeichnen die Clubs zwischen Brčko und Mostar, Bihać, Banja Luka, Tuzla und Sarajevo in hohem Maße aus. Ein Anhängsel der österreichischen Clubs sind sie daher nicht. Sie setzen auf Zusammenarbeit und Zukunft: In den nächsten Jahren wollen sie den Aufbau ihres Landes gemeinsam mit den österreichischen Rotary Clubs weiter vorantreiben und gestalten.
Rotary auf dem Balkan
Bereits in den Zwanzigern fanden sich engagierte Rotarier auch auf dem Balkan zusammen. 1928 wurde der erste Rotary Club in Zagreb gegründet, 1929 folgte Belgrad. Auch in Bosnien kamen in den 1930er Jahren erste Clubs dazu: der RC Sarajevo 1931, Banja Luka 1934, Brčko 1938. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges, spätestens jedoch 1941, wurden alle Clubs in der Region aufgelöst, unter Tito schließlich ganz verboten. Erst in den 1990er Jahren – nach dem Zusammenbruch Jugoslawiens – wurden Rotary Clubs reaktiviert oder neu gegründet, zunächst unter dem Dach der österreichischen Distrikte 1910 und 1920.
Die Rotarier in Slowenien und Kroatien wurden 2011 in eigene Distrikte entlassen (D 1912 und D 1913). Die Rotary Clubs in Serbien und Montenegro arbeiten inzwischen im Distrikt 2483 zusammen. Mazedonien und die Clubs im Kosovo gehören nun zum Distrikt 2481.
Bosnien-Herzegowina blieb bis heute ein Teil von D 1910. Es gibt 14 Clubs mit mehr als 260 Rotariern – Tendenz steigend.
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