Neues vom RC Bröckedde – Folge 206
Da werden Sie geholfen
Bröckedde liegt im Herzen Deutschlands – dort, wo Rhein und Donau in den schönen Bröckeddesee münden. Hier trifft sich im Bröckedder Hof der RC Bröckedde zum Meeting – jeden Mittwoch um 13 Uhr im Salon Hindenburg.
Lange Jahre hatte der RC Bröckedde keine Probleme, seine Reihen immer wieder aufzufüllen. „Das war unsere Strahlkraft, es war für jeden, den wir ansprachen, eine Ehre“, erklärte Präsident Pröpke auf einer Krisensitzung des Vorstands.
Krisensitzung, weil die Strahlkraft irgendwie erloschen war. Viele der gestandenen Persönlichkeiten und auch die jungen Hoffnungsträger in Bröckedde winkten ab, wenn die Rede auf eine Mitgliedschaft bei Rotary kam.
„Wir müssen einfach offensiver für uns werben“, forderte Kassierer Knödler. Ihm assistierte Freund Weichspüler, Chef einer Werbeagentur. Umgehend ließ er eine Kampagne vom Stapel. Ganz Bröckedde wurde mit einer Plakat serie überzogen, die mit griffigen Slogans glänzte. „Rotary – da werden Sie geholfen“, hieß es in Anlehnung an einen Uraltspot der Post mit Verona Pooth. Weitere Slogans hießen „Ganz nah bei den VIPs“, „Bei uns steppt der Bär“ und „Rotary – spannender als die Bundesliga“.
„Letzteres stimmt zwar, und steppende Bären haben wir auch“, sagte Freund Dr. Krümelein, fand das Ganze aber doch höchst unrotarisch. Skeptisch sah er zu, wie sich Kassierer Knödler mit einem rotarischen Musterkoffer auf den Weg zum Campus der Uni Bröckedde machte.
Vor Erstsemestern breitete er den Musterkoffer aus, verschenkte Kostbarkeiten wie die Clubchronik, Rotary-Schals, Kugelschreiber und den Clubschnaps Schlunzbeere. Knödler war auch als Sandwich-Mann in der Stadt unterwegs. Unmissverständlich hieß es auf den Plakaten vorn und hinten: „Kommt freiwillig zu Rotary, sonst kommen wir zu euch!“
Die Kampagne hatte tatsächlich Erfolg, auch durch eine „milde Absenkung“ der Ansprüche an neue Mitglieder, wie es Präsident Pröpke formulierte. Dr. Krümelein rümpfte vergeblich die Nase: „Irgendwie reicht mir das nicht für eine Mitgliedschaft.“
Die Neuen standen vor jedem Meeting Schlange vor dem Bröckedder Hof, mangels Platz wurde das Meeting schließlich ganz ins Freie verlegt. Rund um den Bröckedder Hof schossen Würstchenbuden aus dem Boden, aus Lautsprechern tönten die aktuellen Hits, es wurde geschunkelt, und der Bröckedder Anzeiger klagte bald über den „Ballermann in Bröckedde“.
Pröpke tat Buße und meinte zu Dr. Krümelein: „Da haben wir ja was Schönes angerichtet.
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