Distriktkonferenz
Germanen, Zahlen, Bier und ein Blick ins All
Bei der Distriktkonferenz von D1800 brachte einen kompakten Rückblick auf das Jahr 2021/22. Governor Gerald Jüttner sorgte zudem für eine stimmungsvolle Amtsübergabe.
Mit einem Teilnehmerrekord konnte Gerald Jüttner seine Distriktkonferenz eröffnen: Mehr als 420 Rotarier und Rotarierinnen, Rotaracter, Inner Wheelerinnen, ihre Partner und weitere Gäste hatten sich zur Distriktkonferenz 2021/22 angemeldet. Im Plenum saßen zum Auftakt allein fast 250 Teilnehmer, während Partner und Partnerinnen eine Führung durch die Erlebnisausstellung zur Mobilität auf Rädern oder die Fachwerkstatt Einbeck genossen. Über 70 Rotaracter waren zudem angereist und hatten zum Teil im Ort auf Feldbetten übernachtet, um die Konferenz nicht zu verpassen.
Am Tag zuvor hatten zunächst Römer und Germanen im Fokus gestanden: Ein Ausflug zum antiken Schlachtfeld der Römerschlacht am Harzhorn in Kalefeld war der Anlass. Ein spannender Auftakt. Zudem hatte der Distrikt ein Get Together organisiert, das die Teilnehmer der Konferenz bereits bei einem Abendessen gut vernetzte.
Die Konferenz in der PS-Halle in Einbeck eröffnete Dr. Sabine Michalek, Bürgermeisterin von Einbeck. Mit einer charmanten Werbung für ihren historisch geprägten Ort warb sie für weiteres Engagement. Die Rotarier hätten zuletzt zahlreiche Aktionen gemeinsam mit anderen Service-Clubs zugunsten ukrainischer Flüchtlinge organisiert. Sie hoffe, dass diese Kooperationen und die erfolgreiche Allianz mit der Stadt sich fortsetze.
Als Vertreter des RI-Präsidenten überbrachte Ekkehart Pandel die Grüße von Shekhar Mehta. Der Rotarier vom RC Bückeburg, der lange als Mitglied im Internationalen PolioPlus-Komitee und im Vorstand der German Volunteer Doctors aktiv war, warb dafür, die Clubs mit neuen Mitgliedern zu bereichern und gleichzeitig nicht an Ämtern zu hängen.
Der traditionelle Clubaufruf zeigte leider einige Lücken: Manche Clubs waren gar nicht, andere dafür mit vielen Freunden auf der Konferenz vertreten. Governor Gerald Jüttner konnte jedoch die Gründung eines neuen Clubs vermelden — RC Braunschweig-Oker. Er hoffe, dass sich die Mitgliederzahl im Distrikt künftig weiter verstetige. Das Abbild des Distrikts in Form eines nach oben schwimmenden Fisches könne da nur ein gutes Zeichen sein.
Ein Blick ins Universum
Den Festvortrag hielt Dr. Sibylle Anderl, Wissenschaftsjournalistin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Astrophysikerin. Ihr Blick ins All, auf neue Erkenntnisse aus der Raumfahrt brachte manchen Zuhörer dazu, sich und sein Dasein in diesem Universum neu zu durchdenken. "Wir sind ein Teil der Milchstraße — und innerhalb dieser sind wir ein winzig kleines Teilchen", so die Rednerin. Anderl versuchte dabei, die Rotarier zu begeistern: "Der Blick in den Himmel bringt uns immer wieder zu der Frage: Was ist da? Was bedeutet das — für die Naturwissenschaften, für die Philosophie, für die Künste?" Anderl warb zudem dafür, Mädchen in den Naturwissenschaften zu fördern. Gerade ihr Fachgebiet, die Astrophysik, biete eine große Chance als integrative Wissenschaftsdisziplin.
Den Finanzbericht stellte Fritz-Eckhard Sticher vom RC Hameln vor. Wegen pandemiebedingt ausgefallener Reisen, Events, Projekte sei ein Überschuss zu verzeichnen, ebenso im darauffolgenden Jahr. Wichtig dabei: Die Planungen für einen Jugendaustausch laufen inzwischen wieder auf Hochtouren. Im nächsten Jahr sollen endlich wieder Schüler die Chance auf einen Auslandsaufenthalt erhalten.
Der Heimatclub des Governors — RC Einbeck-Northeim — präsentierte zudem Informationen zu einem Disaster Response Grant zugunsten der Ukraine-Hilfe. Gemeinsam mit rotarischen Freunden aus Kiew und den USA wurden so 30.000 Euro bereitgestellt. Damit sollen Flüchtlinge aus dem Donbass in Zufluchtsorten innerhalb der Ukraine mit dem Nötigsten ausgestattet werden. "Spenden Sie! Hier gilt: Viel hilft viel", baten Andreas Oppermann und Clubpräsident Renatus Döring. Ein Video aus der Ukraine zeigte, dass dort die ersten Hilfsangebote angekommen waren. Weitere Clubs sind in den letzten Wochen zu der Intiative hinzugestoßen.
Das Engagement der Clubs sei auf diesem Feld beispielhaft, resümierte der Governor mit Blick auf das zurückliegende Jahr. Großen Anteil hätten daran auch die Mitglieder des Distriktbeirates, denen für ihre Arbeit Dank gelte.
Eine Fotobox sorgte am Rande für weitere Erlöse, die für künftige Ukraine-Projekte genutzt werden können.Als Dankeschön hatte eine ukrainische Freundin, die in Einbeck gelandet war, den Blumenschmuck für die gesamte Veranstaltung gestaltet.
Party im Brauhaus
Am Nachmittag feierten die Distriktkonferenz-Teilnehmer gemeinsam mit Freunden und Angehörigen sowie einer ordentlichen Portion "Oktoberfest"-Stimmung im Einbecker Brauhaus. Viele waren in Dirndl und Lederhosen gekommen, es wurde angezapt zur Musik der Musikfreunde Edesheim-Hohnstedt-Northeim. Die Lachmusikeln strapazierte zudem der Kabarettist Matthias Brodowy, der bei heißen Sommertemperaturen versuchte, die Wirklichkeit zu überlisten. Schwankend zwischen Optimismus und Pessimismus brachte er die rotarische Familie in der Halle im Brauhaus in gute Stimmung.
Die überstrahlte auch die zahlreichen Ehrungen, mit denen Governor Gerald Jüttner zum Ende seines Jahres besondere Leistungen würdigte, darunter den Mitgliedschaftsausschuss um Marianne Broska, Rotary International Koordinatorin für Membership 2019–2022.
Und natürlich stellten sich die Nachfolger des Governors vor: Stefan Karnop (RC Jerichower Land), der 2023 als Governor übernehmen wird, und Mechthild Exner-Herforth, RC Walsrode, für das Jahr 2024/25. Ab 1. Juli wird Walther Wever nun den Distrikt 1800 führen — er übernahm den Staffelstab und ist ab 1. Juli im Amt. Beim anschließenden Brauereifest mit der Rockband Cover Club übten die Clubvertreter schon mal für den Abend, wo bei einer After-Show-Party einerseits kräftig getanzt, andererseits ordentlich genetzwerkt wurde.
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