Honig saugen aus der persönlichen Begegnung

Nach einer coronabedingten Online-Tagung im November 2020 konnte die diesjährige Jahreskonferenz live und in Farbe im Lindner Kongress Hotel in Frankfurt Höchst stattfinden. Endlich die rotarischen Freundinnen und Freunde wieder sehen und Auge in Auge miteinander diskutieren! Da nahm man doch gerne die strengen 2G-plus-Auflagen in Kauf. 63 Teilnehmer folgten der Einladung des DGR Beauftragten Udo Noack nach Frankfurt.

Eine gut organisierte Tagungsrezeption ermöglichte sowohl die reibungslose 2G-Registrierung als auch Antigen-Selbsttests vor Ort — dank des Organisationsteams um Linda Gebser, Monika Levinson, Simon Mattner und Benjamin Engst.

Die Grußworte von DG Edith Karos, dem DGR-Vorsitzenden Frank Meik und Cyril Noirtin, ICC Chairperson des Exekutivrates, sowie der online zugeschaltete Auftritt von PRIP Holger Knaack wurden mit großem Interesse von den Anwesenden verfolgt.

Holger Knaack und Cyril Noirtin plädierten klar für mehr internationalen Einsatz für den Weltfrieden und friedliche Koexistenz. Dies betonte auch Udo Noack in seiner Eigenschaft als ICC National Coordinator. Mit einem kritischen Blick auf die zunehmend verminderten Aktivitäten in einigen Länderausschüssen und Kontaktstellen betonte er: "Einige ICCs müssen sich einer Revitalisierung unterziehen, denn sie verfügen über reichlich Potential — aber sie schöpfen es nicht aus." Dieses zurückgehende Engagement trifft leider auf mehr als ein Drittel der 42 Länderausschüsse und 33 Kontaktstellen in Deutschland zu.

Noack gab als Co-Organisator der virtuellen ICC Preconvention Taipeh einen Rückblick auf die Themen der Breakout-Sessions und zeigte auf, dass es weltweit enorme Anstrengungen von Clubs gibt, sich mit den Konflikten in geopolitisch instabilen Regionen zu befassen und sich deren Herausforderungen in Projekten anzunehmen.

Keynote Speaker RID Urs Klemm (Foto 2) referierte zum Thema "Darf sich Rotary politisch engagieren", ein in jüngster Zeit zunehmend kontrovers diskutiertes Thema in den Clubs, das anschließend auch auf der Konferenz verhandelt wurde.

Ein facettenreiches Themenspektrum stand auf der weiteren Agenda, insbesondere Berichte zur Lage in Osteuropa und im Kaukasus sowie die Vorstellung eines Großprojektes in Afrika von PDG Walter Ebner (Österreich). Aufmerksamkeit erzielten geplante Vorhaben zur Jugendbegegnung sowohl im Ostseeraum als auch im Nahen Osten.

Und auch die fünf neu gegründeten Länderausschüsse bekamen Gelegenheit, sich im gewohnten Speed Reporting vorzustellen.

Am Nachmittag tauschten sich die Teilnehmer in fünf Gesprächsforen geographisch benachbarter Länderausschüsse und Kontaktstellen aus. In diesem von Udo Noack initiierten neuen Format ist das Afrika-Forum bereits seit einem Jahr unter der Leitung von Bernd Ilbertz aktiv, der sich nicht scheute, die enormen Herausforderungen dieser oft multinationalen Kooperationen offen zu legen.

Großes Interesse fanden auch spannende neue Angebote für den Internationalen Dienst, um Kontaktclub-Partnerschaften aufzubauen: Die Kontaktclub-App wurde engagiert von Andreas Maser vorgestellt und Lennard Hartwig lockte das Auditorium, sich am neuen Speed-Dating-Portal von DG Martin Klein zu beteiligen.

Die intensive zweitägige Veranstaltung zeigte, wie bedeutsam die persönliche Begegnung für den Austausch unter den Vorsitzenden der Länderausschüsse, Vertretern der Kontaktstellen und der Distriktbeauftragten für den Internationalen Dienst ist. Bereits tags zuvor bot das Gasthaus "Zum Bären" beim gemeinsamen Abendessen eine ungezwungene Begegnung zum  Austausch und das Networking im Hotel-Foyer rundete ein überaus gelungenes Programm ab.