ShelterBox
Hilfe in Pandemiezeiten
Wie arbeitet eigentlich ShelterBox in der Corona-Pandemie? Kann die Organisation mit rotarischer Unterstützung weiter Menschen in Katastrophengebieten helfen? Ein Online-Vortrag gab Aufschluss.
ShelterBox ist in der rotarischen Familie ein wichtiger Partner. Gerade nach Überschwemmungen, Hurrikans oder Erdbeben setzen die Helfer der Organisation viel Unterstützung um: sorgen für Zelte, um Flüchtlinge zu beherbergen, verteilen Werkzeug-Kits, damit sich Betroffene selbst helfen können. Carsten Dolbert, selbst Mitglied eines Response Teams von ShelterBox, zeigte, dass auch in Coronazeiten Hilfe möglich ist.
"Natürlich waren ab dem ersten Lockdown Auslandseinsätze gestrichen — gerade auch, weil in den betroffenen Ländern die Angst herrschte, zusätzlich zu den Katastrophen einen massiven Corona-Ausbruch auszulösen", berichtete der Helfer. Dolbert selbst war bereits in Südamerika, der Karibik und Afrika im Einsatz. Schlechte medizinische Versorgung und wenig Impfungen schon zu normalen Zeiten sorgten für große Fragezeichen für Einsätze.
Auch die Sicherheitslage ist in den Einsatzgebieten nicht immer klar, dazu kommt Kriminalität und der Umstand, dass viele Menschen inzwischen in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht sind, zeigte Dolbert die Schwierigkeiten auf. In den vergangenen Monaten wurde daher eher Hilfsmaterial bereitgestellt in Katastrophengebieten — häufig erweitert um Hygienekits mit Masken und Seifen sowie Planen, um Kranke zumindest isolieren zu können. Zelte wurden zu Covid-19-Stationen, berichtete er. Auch Informationsmaterial wurde bereitgestellt, Trainingssessions organisiert.
In den Coronazeiten ist ShelterBox dazu übergegangen, mit Partnerorganisationen vor Ort zusammenzuarbeiten, da Reisen nicht mehr möglich war. Lokale Partner werden online quasi aus der Ferne ausgebildet. Materialverteilung auf Abstand wurde zur Regel. ShelterBox prüft nun auch die Strategie für die Einsätze sowie Wege der Risikominimierung, zum Beispiel durch mehr Teams im Einsatz und veränderte Einsatzpläne. "Alles in allem eine Herausforderung", so Dolbert.
Der Einsatzhelfer wies zusammen mit Clemens Witt von ShelterBox außerdem darauf hin, dass der Klimawandel zu einem weiteren Problem werde, das massive Flüchtlingsströme auslöst. Er zitierte Schätzungen, wonach bis 2050 rund 1,2 Mrd. Menschen auf der Flucht sein werden. In einem Schätztool zeigte er jedoch auch: Üblicherweise schätzen Menschen hierzulande die allgemeine Situation der Welt viel zu pessimistisch ein — Engagement hilft! Doch dafür ist rotarische Unterstützung nötig. Dolbert: "Es gibt viele Möglichkeiten zu helfen. Und die Rotarier nutzen Sie. Hören Sie nicht auf!"
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