Distrikt 1950
Abschied und Aufbruch
Was bleibt? - Das fragt sich vermutlich jeder Governor nach seinem Amtsjahr. Bei Christine Büring ist es eine Menge – nicht alles zur Freude gerade traditionsbewusster Rotarier, aber vieles, das den Distrikt fit für die Zukunft macht.
Dass die Jugenddienst- und PR-erfahrene Altenburgerin in ihrem Governorjahr vieles anders gemacht und einige „heilige Kühe“ geschlachtet hat, war sicher ein Grund für die eher lichten Publikumsreihen bei der Distriktkonferenz – der Ferienbeginn, Parallelveranstaltungen und die Lage Altenburgs im äußersten Osten des Distrikts die anderen. Dennoch: Rotarisch sind Vielfalt und gegenseitige Wertschätzung. Und die blieben hier teils auf der Strecke.
Wer nicht da war, hat indes etwas Wichtiges verpasst. Nicht die gewohnt bunte und mitreißende Vorstellung der rund 60 Austauschschüler aus 19 Nationen samt Fahnen, Trommeln und indonesischem Tanz. Nicht den entschiedenen Appell von Past-RI-Direktor Safak Alpay aus Istanbul zu Frieden und Miteinander über kulturelle, religiöse und politische Grenzen hinweg. Nicht die beachtliche Bilanz der 18 Distrikt-Grants sowie des Partnerprojekts der Distrikte 1950 und 3141 mit einer Gesamtspendensumme von fast 292.000 US-Dollar für Sanitäranlagen und Hygienetraining in Indien. Und nicht die finale Übergabe der Governorwürde an Helmut Lanfermann vom RC Alzenau.
Wirklich bemerkenswert sind vielmehr die Professionalisierung der Abläufe samt langfristiger Zielsetzung, die Betonung des rotarischen Freundschafts- und Netzwerkgedankens sowie der Fokus auf Transparenz und Öffentlichkeitswirksamkeit, die im vergangenen Jahr mit hohem Tempo im Distrikt Einzug gehalten haben.
Dies war ebenso bei der Vorstellung der neuen Konzepte für New Generation Exchange (NGSE), Rotary Youth Leadership Award (RYLA), Assistant-Governors und die Distrikt-Kommunikation zu spüren, wie bei den Berichten über Rotex und Rotaract, Clubpartnerschaften oder das Friendship-Exchange-Team mit Indien. Dazu kamen Einblicke in das vielfältige Clubleben, in dem rotarische Traditionen auf junge Familien, neue Medien, eine zunehmende Individualisierung und eine Welt im ständigen Wandel treffen.
„Rotary ist international, und man muss sich nur auf das Netzwerk einlassen“, lautete das Credo der scheidenden Governorin, das sich als roter Faden durch die Konferenz zog. Wer das tue, gehe auf „ein Abenteuer in unbekannte Welten, aus dem sowohl persönliche Freundschaften als auch Projekte erwachsen, die die Welt ein wenig besser machen.“ Weitere Beiträge von insgesamt 35 Rotariern und Gästen zu den Themen „Jugend fördern“, „International handeln“ und „Rotary im Club leben“ sowie eine mulitmediale Präsentation auf deutsch und englisch waren die Zutaten für eine kurzweilige Rotary-Show - über "alles, worauf wir stolz sind“.
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