Aalen/Onitsha
Ausbildung für Nigeria
Schulung und Arbeitsplätze für junge Nigerianer dank Förderung eines Kooperationsprojektes für Automechaniker
Längst nicht alle jungen Menschen auf der Welt haben Ausbildungschancen, die ihnen den Lebensunterhalt mit ihrer eigenen Arbeit ermöglichen. Aus diesem Grund hat der Rotary Club Aalen-Heidenheim in Zusammenarbeit mit dem katholischen Erzbistum Onitsha, einer Stadt im Südosten Nigerias mit zwei Millionen Einwohnern, in einem mehrjährigen Projekt ein Konzept für den Aufbau einer Ausbildungswerkstatt für Automechaniker erarbeitet und die Umsetzung mit internationalen Partnern vorangetrieben.
Das Vorhaben dient einem doppelten Zweck: einmal sollen qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen werden, zum anderen werden Ausbilder qualifiziert, so dass sie junge Menschen adäquat ausbilden können, die so die Chance bekommen, sich nachhaltig den Lebensunterhalt zu verdienen. Insgesamt besteht das Projekt aus vier Phasen.
Die ersten Schritte
Im Winter 2015/2016 wurden drei nigerianische Ingenieure auf die Ostalb eingeladen, um sie mit dem System und den Inhalten der Dualen Ausbildung in Deutschland vertraut zu machen. Dazu gehörte auch eine Weiterqualifizierung durch Mitarbeit in verschiedenen Auto-Werkstätten. Die Zusammenarbeit mit dem Erzbistum Onitsha als Projektpartner kam zustande durch Pfarrer Fabian Eke, damals tätig in Heidenheim.
Als zweites hat das Erzbistum Onitsha als Kooperationspartner ein Gebäude für die Autowerkstatt aus eigenen Mitteln errichtet. Der Bau in Onitsha wurde bis zum Jahresende 2017 fertiggestellt. Er beinhaltet vier parallele Arbeitsbereiche für PKW sowie Schulungs-, Lager- und Verwaltungsräume.
Eröffnung der Werkstatt
Zur Eröffnung der Werkstatt im Februar dieses Jahres reiste eine Delegation des RC Aalen-Heidenheim nach Onitsha. Während des einwöchigen Besuches ging es neben einer Bestandsaufnahme um Konzepte für die nächste Phase von Inbetriebnahme und Aufbau der Ausbildung sowie eine Erweiterung der Kooperation um den RC Onitsha-Metropolis, Club des derzeitigen Governors im Distrikt 9142 Emma Akpeh. Als Gastgeschenk hatte die Delegation einen 20-Fuß-Container im Gepäck, gefüllt mit Werkzeugen und Geräten im Wert von rund 20.000 Euro, darunter mehrere Hebebühnen. Diese hatte der Club als Spenden von Autohäusern und Werkstätten im Raum Aalen-Heidenheim für den guten Zweck erbettelt. Erzbischof Okeke bedankte sich bei der Einweihung für die rotarische Unterstützung bei Governor Akpeh und den angereisten deutschen Rotariern.
Ausbildungsprogramm
Im dritten Schritt ist nun in der Werkstatt Oluchukwu - "Geschenk Gottes" in der Sprache der Igbo - der Betrieb aufgenommen worden. Parallel dazu wurde auf dem gleichen Gelände eine Tankstelle eröffnet. Als letzte Aufgabe geht es um die Erarbeitung und Umsetzung eines Ausbildungsprogramms - angelehnt an deutsche Standards. Aber jetzt schon haben in der Werkstatt rund 30 junge Menschen einen Arbeitsplatz gefunden.
Klaus-Günther Strack
Mitglied im RC Ellwangen seit 1994, Club-Präsident 2009/2010, Paul-Harris-Fellow. Verheiratet, ein Sohn. 2017 bis 2020 war er Distriktberichterstatter in D1830.
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