Bretten/Maulbronn
Besichtigung des Wirtschaftshofes des Klosters Maulbronn
Führung durch die Wirtschaftsgebäude des Klosters Maulbronn: ein Weltkulturerbe aus anderen Blickwinkeln betrachtet
Organisiert von Alex Ketzel (RC Bruchsal-Bretten) kamen rund 20 Freunde seines Rotary Clubs in den Genuss einer besonderen Führung durch den Wirtschaftshof des Klosters Maulbronn: Dr. Hermann Diruf, ehemaliger Denkmalpfleger des Enzkreises, zeigte in der gut zweistündigen Tour die unbekannteren Ecken des Weltkulturerbes.
Anhand des Modells im Infozentrum erhielten die Teilnehmer einige Erläuterungen zur Gründung und Baugeschichte des Klosters. Dieses war schon in der vorreformatorischen Zeit ein florierender Wirtschaftsbetrieb, auf den der württembergische Herzog aus diesem Grund ein Auge geworfen hatte. Er belagerte es deshalb Anfang des 16. Jahrhunderts und eroberte es. Der Wirtschaftsbetrieb wurde fortan in ganz anderen Dimensionen fortgeführt; in der herzoglichen Zeit waren deshalb zahlreiche große Baumaßnahmen notwendig, um das Kloster an die geänderten Anforderungen anzupassen. Aus dieser Zeit rührt unter anderem auch der auf sieben Stockwerke erweiterte Dachboden des Fruchtkastens her, der als erstes Highlight der Führung begangen wurde.
Das Kloster Maulbronn gilt als die am vollständigsten erhaltene
mittelalterliche Klosteranlage der Zisterzienser nördlich der Alpen.
Im folgenden Rundgang über den Klosterhof ging Dr. Diruf auf die verschiedenen Bauphasen des Klosters ein (unter anderem erkennbar an den verschiedenfarbigen Sandsteinen), wie auch auf die diversen Umbauten, die an der Vielzahl heute noch existierender Wirtschaftsgebäude zu entdecken sind. Anhand zahlreicher Pläne und Bilder machte er deutlich, dass in früheren Jahrhunderten noch viel mehr Gebäude auf dem Wirtschaftshof gestanden haben. Die heute noch bestehenden Gebäude unterlagen früher selbstverständlich einer anderen Nutzung, so war das Rathaus früher der herzogliche Marstall und die Fachwerk-Wohnhäuser waren allesamt Speicherhäuser.
Die spannende Führung endete auf dem hinteren Klosterhof, auf dem Dr. Diruf unter anderem anhand von Bauzeichnungen des Ephoratsgebäudes noch einmal auf die zahlreichen baulichen Veränderungen einging, denen die Gebäude der Klosteranlage in den letzten Jahrhunderten unterworfen waren.
Sebastian Eberhardt
RC Bruchsal-Bretten
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