Meppen/Jever
Der Bruder in Burundi
Zufällige Bekanntschaften lassen immer wieder erkennen, wie eng Menschen untereinander vernetzt sind, ohne es zu wissen. Manchmal bilden sie die Grundlage für Hilfsaktionen.
Der aus Burundi stammende Evariste Gafumbegete (RC Meppen), Chefarzt der Pathologie im Krankenhaus Ludmillenstift in Meppen und Theda Janssen-Nickel (RC Jever-Jeverland) stellten 2019 während einer zufälligen Begegnung bei einer Distriktveranstaltung in Worpswede fest, eine gemeinsame Verbindung nach Burundi zu haben. Der Staat in Ostafrika grenzt an Ruanda, Tansania und die Demokratische Republik Kongo, die knapp elf Millionen Einwohner sind häufig arm und mangelernährt. Janssen-Nickel ist Öktrophologin und kennt seit gemeinsamer Studientage in Bonn den ebenfalls aus Burundi stammenden Bruder von Gafumbegete, den Arzt Dr. Ferdinand Sango, sehr gut. Sie war in den 1990er-Jahren als Expertin für die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in Burundi tätig und hatte den Mediziner dort während dessen Heimaturlaub wieder getroffen.
Ultraschallgerät auf Reisen
Sango, der fast 40 Jahre in Bernkastel-Kues als niedergelassener Arzt und Chirurg gearbeitet hat, baut seit acht Jahren in Burundi eine onkologische Klinik auf – in Gatumba, nahe der Hauptstadt Bujumbura. Dies erzählte die Ernährungsexpertin Clubfreund Gerald Rodemer, der in Wilhelmshaven eine Praxisgemeinschaft für Onkologie und Urologie betreibt und gerade ein neues Ultraschallgerät angeschafft hatte. Spontan entschied er, das alte, aber noch voll funktionsfähige Gerät mit einem Marktwert von ca. 2000 Euro samt der künftigen Klinik in Gatumba zu schenken.
Sangos Bruder Evariste holte das Ultraschallgerät in Wilhelmshaven ab und organisierte den 10.000-Kilometer-Transport über den See- und Landweg nach Gatumba. „Mein Bruder freut sich schon riesig auf das Ultraschall-Gerät, dass in unserem armen Land so nötig gebraucht wird“, sagt Gafumbegete. Der Chefarzt kam über Rumänien zum Studium nach Kiel und hilft seinem Heimatland wie und wo immer es geht. Seine Augen strahlen, als er mit Theda-Janssen Nickel über den Tag spricht, als sie sich in Worpswede kennenlernten und was aus einem Pausengespräch entstanden ist. Und beide sind sich einig: „Ja, die Welt ist ein Dorf.“ Der Club denkt nun über weitere Hilfen für das Krankenhaus in Burundi nach, vielleicht auch als Global Grant.
Frank Garrelts (RC eClub of D-1850), Distriktgovernor 1850 für 2023/24, ist Social Media Spezialist und Unternehmer aus Leidenschaft. Als Gründungsbeauftragter begleitete er die Entstehung des RC Worpswede und des 1. deutschen E-Clubs RC E-Club of D-1850. Er ist Ehrenmitglied im RC Worpswede und Associate Member im spanischen Rotary Club of Calvia International. 2008 war er im Distrikt 1850 für Presse und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich, 2009-2017 unterstützte er den Jugendaustausch im Distrikt. 2017 bis 2021 war er Distriktbeauftragter für die Öffentlichkeitsarbeit und Social Media und prägte von 2019 bis 2022 als Distriktreporter für das Rotary Magazin aktiv die Außendarstellung von D1850.
www.provoto.deWeitere Artikel des Autors
6/2022
In Kürze
7/2022
Hühner in der Schule
7/2022
Ein Projekt zu Klimakrise, Umweltschutz und Nachhaltigkeit
7/2022
Die rotarische Familie zeigt gemeinsam Flagge
7/2022
Überall im Nordwesten wehte die Rotary-Flagge zum Action Day
7/2022
Rotary Action Day 2022
7/2022
RC Papenburg und REC of D1850 trafen sich zum Müllsammeln
6/2022
RC Groningen und RC Wilhelmshaven fördern indonesische Schüler und Schülerinnen
Aus einem Rotary-Tisch wurde ein Club
6/2022
Zehn Jahre Charterfeier am 17.Juni
Mehr zum Autor