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Distrikt 1920

Die Linzer können Konferenz

Distrikt 1920 - Die Linzer können Konferenz
Die frisch gegründete österreichische Sektion der Rotary Jazz Fellowship spielte beim Festabend auf. © Matthias Schütt

Die Programmplanung einer Distriktkonferenz ist eine Kunst, für die jeder Governor nur einen Versuch frei hat. Wie schön, wenn es so gut klappt wie in Linz

Matthias Schütt01.08.2017

Die Mischung aus rotarischen, lehrreichen und unterhaltsamen Elementen war konzen­triert auf zwei halbe Tage plus einen Abend und ließ dennoch viel Zeit zum Smalltalk. Ein perfekter Ausstand für Gov. Ulf Wayand und sein Team vom RC Linz-Süd.

Der einzige Akteur, der weiter ausholen durfte, tat das zum Vergnügen aller Zuhörer: Der Wiener Mathematiker Rudolf Taschner, ausgezeichnet unter anderem als Wissenschaftler und Kommunikator des Jahres, verstand es plaudernd, eine Kernfrage unserer Existenz so zu umreißen, dass jeder über das Problem der Zeit mitreden kann. Denn anders als Augustinus, der Zeit nur erklären konnte, wenn man ihn nicht fragte, wissen Taschners Zuhörer, dass sie einem Schwindel aufgesessen sind: Die Zeit ist nicht gegeben, sondern wurde erfunden, und zwar von Mächtigen, die nur deswegen souverän regieren konnten, weil sie Jahreszeiten wie die Nilschwemme genau vorhersagen konnten. Dazu musste man beobachten können (den Sternenhimmel) und vor allem zählen, also den Rhythmus der Natur erkennen.

Großer Einsatz
Von den großen Fragen, die der neue Direktor RI Peter Iblher aus Nürnberg analysierte, bis zu beispielhaften Clubprojekten entfaltete sich ein buntes Porträt Rotarys und seiner Mitglieder im westlichen Österreich. Wenn Iblher mahnte, das Clubleben für die jungen Professionals attraktiv zu gestalten, dann zeigten gleich mehrere Beiträge, wie ein dynamisches, kreatives Rotary aussehen kann. Etwa die Flüchtlingshilfe im Raum Tirol, die Gastfreundschaft, mit der 70 Clubs aus ganz Österreich die Nationalteams der Special Olympics in Schladming betreuten, oder auch das lokale Defibrillator-Projekt des RC Lungau, der buchstäblich jeden Mitbürger in seine Arbeit einbezog.Dabei stimmt die Mischung aus lokalen und internationalen Projekten, immerhin 40 von 65 Clubs sind an Projekten in Afrika und Asien beteiligt. Rund 1500 Euro hat jeder Rotarier im Distrikt für den Gemeindienst übrig. Wenn Gov. Wayand überhaupt etwas kritisieren musste, dann das schwache Mitgliederwachstum, die Altersentwicklung sowie Stagnation bei Interact (bisher fünf Clubs).

Jazz-Fellows neu in Austria
Darum wird sich Walter Weidenholzer kümmern, er kommt als Jugenddienstbeauftragter ins Governoramt und wurde von „seinen“ Austauschschülern begeistert verabschiedet. Für den richtigen Schwung ins neue Rotary-Jahr sorgten weiter 20 rotarische Musiker, die am Festabend ein Österreich- Chapter der Jazz-Fellowship gründeten.
Matthias Schütt

Matthias Schütt

Matthias Schütt ist selbständiger Journalist und Lektor. Von 1994 bis 2008 war er Mitglied der Redaktion des Rotary Magazins, die letzten sieben Jahre als verantwortlicher Redakteur. Seither ist er rotarischer Korrespondent des Rotary Magazins und seit 2006 außerdem Distriktberichterstatter für den Distrikt 1940.