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Geldern

Ein neues Auto für das Sternenboot

Geldern - Ein neues Auto für das Sternenboot
Clubpräsident Bernhard Vogel und Sternenboot-Teamleiterin Dr. Gisela Janßen vor dem neuen Wagen für das Kinderpalliativteam des Universitätsklinikums Düsseldorf © Gerhard Seybert

Das Kinderpalliativteam des Universitätsklinikums Düsseldorf besucht seine kleinen Patienten zu Hause. Anlässlich des 50. Geburtstags spendierte der RC Geldern dafür ein neues Fahrzeug

Dirk Möwius01.11.2018

Schon seit Langem unterstützen der RC Geldern und der Inner Wheel Club die Arbeit des Kinderpalliativteams Sternenboot des Universitätsklinikums Düsseldorf. Bei der Charterfeier „Ein Fest für die Freundschaft“ zum 50-jährigen Bestehen des Clubs gab es jetzt ein ganz besonderes Geschenk für Sternenboot. Präsident Bernhard Vogel übergab Teamleiterin Dr. Gisela Janßen ein neues Auto für die Einsätze am Niederrhein.

Bis 2000 rein ehrenamtlich
In ihrer bewegenden Rede berichtete Gisela Janßen vom zehnjährigen Theo. Er war kurz zuvor erkrankt. Innerhalb weniger Tage konnte er sich nicht mehr bewegen. Auch Sprechen war nicht mehr möglich. Als Ursache wurde ein sehr bösartiger Hirntumor gefunden. Gisela Janßen: „Wir mussten den Eltern sagen, dass ihr Sohn wahrscheinlich bald sterben würde.“ Sie blickte zurück: „Anfang der 80er Jahre äußerten erstmals Eltern eines krebskranken Kindes mir gegenüber den Wunsch, ihr sterbendes Kind zu Hause versorgen zu können. Es war für mich damals als junge Ärztin ziemlich unvorstellbar. Doch ich begleitete die Familie nach Hause, wo das Kind verstarb. Es war eine rein humanitäre, noch wenig professionelle und ehrenamtliche Hilfe.“ Lange Zeit blieb diese Begleitung eine ehrenamtliche Tätigkeit, die abends nach dem Dienst erfolgte, zu der aber Ärzte und Schwestern gerne bereit waren.

Besuch zu jeder Uhrzeit
Erst Anfang 2000 gab es Gespräche in der Klinik und auch mit den Krankenkassen. Seit 2003 arbeitet Sternenboot mit Erlaubnis und Versicherung. Zur Versorgung von Kindern gibt es heute zwei Kinderpalliativstationen, 16 stationäre Kinderhospize und zahlreiche ambulante Kinderhospizdienste sowie 30 spezialisierte Kinderpalliativteams. Sternenboot besteht aus speziell ausgebildeten Ärzten, Krankenschwestern und einer Sozialarbeiterin. Es betreut derzeit 60 bis 70 Kinder bis 25 Jahre. Regelmäßig werden die Patienten zu Hause besucht. Besonders ist eine 24-Stunden-Rufbereitschaft mit Arzt und Schwester.

Janßen: „Im Notfall kommen wir jederzeit.“ Im Fall von Theo begann die Arbeit schon in der Klinik. Mit den Stationsärzten wurden die Bestrahlung und eine Chemotherapie organisiert. Theo braucht ein Spezialbett. Gisela Janßen: „Wir haben für den kleinen Computerfreak mit Hochdruck einen Sprechcomputer organisiert, den er mit den Augen steuern kann. Mit einem strahlenden Lächeln formulierte er den Satz: ,Chill mal, Mama.‘“