Mülheim
Ein Tag mit Freunden
Jazz, Klassik, Beatbox und eine hochaktuelle Festrede: Von einem bunten Programm wurde der Ämterwechsel im Distrikt 1870 bei der Distriktkonferenz in der Mülheimer Stadthalle begleitet
Governor Raymond Metz standen die Tränen in den Augen, die Stimme wollte nicht mehr richtig. Aber nicht, weil er sich von seinem Amt verabschiedet. Der eindrucksvolle Aufmarsch der Inbounds und Outbounds, die Erinnerungen an die Teilnahme des eigenen Sohnes beim Jugendaustausch, das bewegte den scheidenden Governor bei der Distriktkonferenz in der Mülheimer Stadthalle sehr.
„Ein Austauschjahr - das sind nicht einfach Ferien, es ist ein neues Leben“, bestätigten auch die Sprecher der jungen Gäste von Rotary. Der Jugendaustausch als Programm für Völkerverständigung und Frieden das war zudem die perfekte Antwort Rotarys auf den Festvortrag von Prof. Michael Stürmer. Der hatte unter dem Titel „Welt ohne Weltordnung“ deutlich gemacht, dass es eine historische Wende in der Weltpolitik gibt - mit noch unabsehbaren Folgen.
So bunt wie das Bild der Austauschschüler war auch das gesamte Programm der vom RC Mülheim an der Ruhr-Schloss Broich perfekt organisierten Veranstaltung. Das musikalische Spektrum reichte von Jazz, über Klassik bis zu Beatbox.
Ohne trockene Formalien
Chezame aus Berlin zeigte unter anderem dem staunenden Publikum, welche Klänge und Töne er allein mit seinem Mundwerk produzieren kann.
Distrikt-Sekretär Hanns-Peter Windfede hatte einen spannenden Tag mit Freunden versprochen - unbelastet von trockenen Formalien. Da passte es auch, dass Ralf Esser, nachdem er Nadel und Amtskette überreicht bekommen hatte, mit Blick auf die Uhr auf seine vorbereitet Rede verzichtete. Seinem Vorgänger wie seinen Nachfolgern, Governor elect Joachim Schroeter und Governor nominee Bernd Brambring, versprach er, den gemeinsamen Weg weiter zu gehen. „Wir werden diesen Distrikt zu einem anderen machen, als er bisher war.“ Raymond Metz hatte in seiner Rückschau betont, man habe den Distrikt erfolgreich neu aufgestellt.
Was Rotary alles leisten kann, hatten beispielhaft zwei Best-Practice-Beispiele gezeigt. Joachim Heimbach, Präsident des RC Neuss, berichtete ergreifend von der Rekonstruktion des Carillon in der Abteikirche in Leuven (Belgien). Der besondere Hintergrund: Es waren Reservisten aus Neuss, die im Ersten Weltkrieg die vollständige Zerstörung der Stadt ausgelöst hatten. Nun tragen im Turmglockenspiele die beiden großen Glocken die Namen der Städte Leuven und Neuss, eine der kleineren Glocken ist mit den Namen der beiden Rotary-Club versehen.
Jürgen Schmitz (RC Kempen-Krefeld) berichtete anhand eines Straßenprojekts in Sao Paulo, welch langen Weg man für Global Grants gehen muss, wie intensive Vorbereitung nötig sind - und wo die Fallstricke lauern.
Dirk Möwius, Mitglied im RC Geldern seit 1998, ist seit über 30 Jahren für die Rheinische Post als Lokalredakteur am Niederrhein aktiv. Im Ehrenamt ist er Vorsitzender der Lebenshilfe Moers.
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