Rotarische Jumelage
Gemeinsam der Kriegsopfer gedacht
Internationale Freundschaft und Verständigung: Belgische, britische und deutsche Rotarier besuchten gemeinsam Gedenkstätten des Ersten Weltkriegs
Seit fast 40 Jahren unterhält der RC Meerbusch eine Jumelage mit dem RC Brügge-West in Belgien und dem RC Pinner in England. Ziele der „Link-Meetings“ waren schon Liverpool, Hamburg, Dresden, Antwerpen, Bristol, Kortrijk und Kent. Das aktuelle Treffen wurde vom belgischen Club ausgerichtet. Da sich in 2018 das Ende des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal jährte, wurde vom RC Meerbusch angeregt, die von der deutschen Armee zerstörte Stadt Ypern zu berücksichtigen. So wurden der deutsche Soldatenfriedhof Langemark, der englische Soldatenfriedhof Tyne Cot sowie das Kriegsmuseum in Passendale besucht. Auf dem Friedhof in Langemark wurde ein Kranz mit den drei Clubnamen niedergelegt. Höhepunkt war der Besuch der bewegenden „Last Post“-Zeremonie in der Gedenkstätte Menen-Tor in Ypern, die seit 90 Jahren jeden Tag um 20 Uhr stattfindet, um der vermissten Soldaten Großbritanniens zu gedenken. Dabei wurde von den drei Präsidenten, Philipp Roelens vom RC Brügge-West, Anne Moore vom RC Pinner und Winfried Spittler vom RC Meerbusch, erneut ein Kranz niedergelegt.
Sehr persönlich und privat
Weitere Höhepunkte der Tage in Brügge waren sehr persönliche Stadtführungen durch die Gastgeber und der Empfang im Rathaus. Am Abend luden belgische Freunde in ihre Häuser ein. Am Sonntag wurde die sehr seltene Möglichkeit zum Besuch einer berühmten Gilde ermöglicht – der Sint Sebastiaansgilde zu Brügge. Diese höchst exklusive Schützengilde besteht seit über 600 Jahren. Eigentlich nur Männern zugänglich, hat sie zwei weibliche Mitglieder: Königin Mathilde von Belgien und die englische Queen.
Markus Baukenkrodt, Internationaler Dienst beim RC Meerbusch: "Der Gedenktag am Samstag war zwar bedrückend ob der Allgegenwart von unvorstellbarem Leid und Tod, jedoch der historischen Bedeutung angemessen. Die internationale Zusammensetzung unserer rotarischen Jumelage gewinnt vor diesem Hintergrund eine besondere Bedeutung und ist einmal mehr ein gelebter Beweis für die hervorragende Kraft der rotarischen Idee von internationaler Freundschaft und Verständigung."

Dirk Möwius, Mitglied im RC Geldern seit 1998, ist seit über 30 Jahren für die Rheinische Post als Lokalredakteur am Niederrhein aktiv. Im Ehrenamt ist er Vorsitzender der Lebenshilfe Moers.
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