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Marburg

Halbjahreskonferenz im Distrikt 1820

Marburg - Halbjahreskonferenz im Distrikt 1820Fotostrecke: Rückblick auf ein halbes Jahr rotarischer Arbeit
Die Teilnehmer © Regina und Paul Leimbach

Zur Halbzeit des rotarischen Jahres gaben DG Bernhard Maisch und Mitglieder des Distriktbeirates einen Zwischenbericht. Hier die Höhepunkte.

Christian Kaiser25.02.2016

Über 175 Rotarier hatten sich in Marburg versammelt, um sich zu informieren, Kontakte zu pflegen und insbesondere auch, um Anregungen mit nachhause zu nehmen.

Zum allgegenwärtigen Thema „Flüchtlinge“ gab es als erstes eine von DG Bernhard Maisch moderierte Gesprächsrunde mit der Landrätin des Kreises Marburg-Biedenkopf, Kirsten Fründt (RC Marburg) und Lars Witteck (RC Gießen-Altes Schloss), bis vor kurzem Regierungspräsident in Gießen. Kern-Botschaft aus der Gesprächsrunde: Für materielle Dinge, wie Unterkunft, Kleidung, ist ausreichend gesorgt – größtes Problem der Flüchtlinge ist das Warten und die Langeweile in der Lageratmosphäre und die Vermittlung von Sprachkompetenz. Daher sind Programme mit persönlicher Ansprache und Zuwendung gefragt.

Genau hier setzt das Projekt „Café Zuflucht“ an, das gemeinsam vom RC Baunatal und den  Kasseler Rotary Clubs initiiert wurde. In der Begegnungsstätte treffen und verabreden sich  Flüchtlinge und Einheimische. Das „Café Zuflucht“ ist eines von 17 Projekten zum Thema Flüchtlinge, die vom Distrikt mit nicht abgerufenen Mitteln der Hochwasserhilfe im Umfang von 33.500 Euro gefördert wurden.

Special Olympics und Projekte in Südamerika und Myanmar

Leuchtturmprojekt im rotarischen Jahr war die Beteiligung des Distrikts an der Ausrichtung der „Special Olympics Hessen“ für geistig behinderte Menschen in Marburg. Dabei lag das Gesundheitsprogramm, das begleitend angeboten wurde, in den Händen von 65 Rotariern. Für den erstmals durchgeführten Herzcheck zeichnete DG Bernhard Maisch, Kardiologe und emeritierter Chef der Marburger Uniklinik, verantwortlich. Unter Leitung von Herbert Köller (RC Marburg) war zusätzlich ein Team von Zahnärzten tätig. Herzcheck und Zahnstatus zeigten, dass der Gesundheitszustand bei einem Teil der Athleten verbesserungsbedürftig ist.

Peter Enderle (RC Wiesbaden) präsentierte drei Beispiele erfolgreicher Global Grants: Ein inzwischen abgeschlossenes Wasserprojekt in Kolumbien, ein noch laufendes Projekt zum Kampf gegen Dengue Fieber in Rio de Janeiro und ein laufendes Trinkwasserprojekt in Myanmar. Für den Erfolg ausschlaggebende Faktoren waren die Mitwirkung von zuverlässigen und aktiven Host Clubs vor Ort, persönliche Kontakte, Anschlussprojekte, die Beteiligung anderer Hilfsorganisationen, eine große Zahl möglicher Nutzer und – last not least - die Beachtung der Förderkriterien der Rotary Foundation.

PolioPlus und Kommunikation

Lothar Mark (RC Rodgau) appellierte an die Spendenbereitschaft für „PolioPlus“. Auch werden weitere sportliche Radfahrer gesucht, die sich in Trikots mit Rotary-Rad und EndPolioNow-Logo öffentlichkeitswirksam am Rennen „Rund um den Finanzplatz Frankfurt/Eschborn“ beteiligen (www.sonahdran.de).

Zum ThemaKommunikation“ führten Peter Hübner (RC Frankfurt a.M.-Städel) und R. Fröhlich (RC Bad Homburg v.d.H.) einen Sketch auf und warben darin für mehr Öffentlichkeitsarbeit. Kern ihrer Botschaft: Wenn wir (Clubs und Distrikte) nicht draußen über Rotary berichten, zeigen uns andere, wie Rotary „buchstabiert“ wird.

PDG Wolfgang Gemeinhardt (RC Usingen) gab anlässlich der Übergabe des Vorsitzes im Ausschuss „Werte, Bildung, Beruf“ an seinen Nachfolger Wolfgang Engelhardt (RC Wetter) einen eindrucksvollen Überblick. So wurden in den vergangenen fünf Jahren 43 Oststipendiaten aus 11 Ländern von 33 Clubs finanziert und betreut. Hinzu kamen neun Deutschlandstipendien.

Beim Bericht über den wieder sehr erfolgreichen hessenweiten Berufsinformationstag wurde  angeregt, dass wir angesichts des riesigen konkurrierenden Beratungsangebotes unser Alleinstellungsmerkmal betonen - nämlich dass hier die einzigartige Gelegenheit geboten wird, Praktiker und Führungskräfte in lockerer Atmosphäre persönlich zu sprechen.

Der Besuch eines Vocational Training Teams (VTT) aus Südafrika/Namibia ist für Anfang Juni geplant. Thema ist erneuerbare Energie und Energieeffizienz. Der Gegenbesuch in Südafrika soll in der zweiten Jahreshälfte stattfinden.

GesundeKids wird international

Das vor zehn Jahren begonnene Programm „gesundekids“ läuft weiterhin erfolgreich. Neu ist, dass „gesundekids“ nun auch international aktiv wird – zunächst in Indien mit einem Global Grant Projekt.

Am Rotary-Jugendaustausch nimmt etwa die Hälfte der Clubs teil. Alleinstellungsmerkmal für D 1820 ist das „Language Camp“ in der Hoch-Rhön, das den Inbounds den Einstieg sehr erleichtert.

Bei den Rotaract Clubs ist strukturbedingt eine starke Fluktuation zu verzeichnen mit wechselnden Mitgliederzahlen und Aktivitäten der einzelnen Clubs. Höhepunkte waren die Distriktkonferenz in Gießen und das Rotaract Europa Meeting in Sankt Petersburg. Sozialprojekte waren/sind die Aktionen “Kauf-Eins-Mehr”, “Rucksäcke für Malawi und Liberia” und das „Kidscamp“, das 2016 vom 24. – 28. August in Münchhausen stattfinden wird.

PDG Christof Hottenrott stellte eine von ihm betreute, aus vier Personen bestehende Interact-Delegation aus Otjiwarongo, Namibia, vor. In der eindrucksvollen Präsentation wurden als Clubprojekte u.a. Nachhilfeunterricht, Müllbeseitigung und die Betreuung alter Menschen genannt. Ein Gegenbesuch deutscher Interacter ist bereits in Planung.

International Rotary Convention 2019 in Hamburg

Der Governor wies auf die Bedeutung und Außenwirkung der „International Rotary Convention 2019“ in Hamburg hin. Für die Finanzierung hatten der Deutsche Governorrat und die letzte Distriktkonferenz in Eschwege einstimmig einen Beitrag von 1 €/Monat und Clubmitglied über die nächsten 4 Jahre verteilt (48,- €) empfohlen.

DGN Michael von Zitzewitz möchte die von seinem Schulungsaufenthalt in San Diego mitgebrachte Motivation bei PETS und DTV an die zukünftigen Präsidenten und Amtsträger am 19. und 20. März auf dem neuen Campus Westend in Frankfurt weitergeben. Als Redner sind der Wissenschaftsminister Boris Rhein und die Universitätspräsidentin Birgitta Wolff angekündigt.

Ausgezeichnet wurden unter anderem:

  • Wolfgang Künzel (RC Gießen) mit dem „Service above Self Award“ des Weltpräsidenten Ravi Ravindran, für seinen Einsatz für das Projekt „Maternal and Child Health Nigeria“
  • Hartmut Thiry (RC Rüsselsheim-Mainspitze) mit dem „Vocational Leadership Award“ für sein besonderes Engagement in der Berufsinformation und der Verbreitung von LLLL (Lesen Lernen, Leben Lernen)
  • Johannes Eisenberg (RC Marburg-Schloss) mit dem 2. Saphir zum „Paul Harris Fellow“ für seinen Film zu Special Olympics Hessen.
Christian Kaiser

Christian Kaiser wurde 1942 in Hessen geboren, machte Abitur in Hanau. Studium der Agrarwissenschaften in Göttingen und Bonn mit Promotion. Pächter der Hessischen Staatsdomäne Kinzigheimerhof bis 2004. Öbuv. Sachverständiger. Verheiratet, zwei Kinder. Seit 1981 im RC Hanau. Präsident 1999/2000, PHF+3. 2011 bis 2021 war er Distriktberichterstatter für D 1820.