Bad Homburg
Hündin Umay kümmert sich um Lotta

Der RC Bad Homburg-Kurpark, Eintracht Frankfurt und VITA e.V. ermöglichen der auf den Rollstuhl angewiesenen Lotta durch die Stellung eines Assistenzhundes ein (fast) normales Leben.
Fast den ganzen Sommer verbrachte die achtjährige Lotta mit ihrer Mutter im VITA-Ausbildungszentrum, um mit ihrer Assistenzhündin Umay zu trainieren. "Lotta ist schon viel selbstständiger geworden. Es ist sehr bereichernd, man lernt neue Seiten an seinem Kind kennen", so die Mutter von Lotta.
Doch der Reihe nach – denn das Assistenzhundeprojekt hat eine längere Vorgeschichte: Kurz vor seiner Clubpräsidentschaft beim RC Bad Homburg–Kurpark hatte Horst Grüneis diese Idee aus seinem Bekanntenkreis aufgegriffen. In Clubfreund Axel Hellmann, Finanzvorstand bei Eintracht Frankfurt, fand er einen begeisterten Mitstreiter. Sie machten sich kundig und holten mit „VITA Assistenzhunde e.V.“ einen erfahrenen Partner ins Boot.
Bei einem Besuch im VITA-Ausbildungszentrum waren beide tief beeindruckt davon, wie ein solcher vierbeiniger Freund sich nützlich machen kann. Je nach Ausbildung sind die Hunde in der Lage, beim An- und Ausziehen zu helfen, Sachen aufzuheben oder Taschen zu tragen. Kurzum: Vierbeiner und Mensch werden ein perfektes Team – so wie idealerweise die Fußballer auf dem Rasen.

Für den Startschuss des gemeinsamen Assistenzhundeprojektes bildete der letztjährige Eintracht-Familientag im Waldstadion die ideale Bühne. Vor tausenden von Fans erzählte die ebenfalls von VITA betreute inzwischen 18 Jahre alte Frieda begeistert von ihrem Leben mit ihrem vierpfotigen Partner Fellow. Frieda, auf einen Rollstuhl angewiesen wie Lotta, war neun Jahre alt, als sie mit Fellow zusammengebracht wurde. Der Golden-Retriever-Rüde, wurde zu einem ihrer besten Freunde und ist ihre ständige Stütze im Alltag.
Nach der erfolgreichen Kick-Off-Veranstaltung suchten die Projektpartner über eine hessenweite Ausschreibung ein Kind mit Handicap, dem VITA zukünftig einen Assistenzhund zur Seite stellen sollte. Ziel war die Begründung und Förderung einer starken, nachhaltigen Partnerschaft, die auf die Lebenszeit des Hundes von 10 bis 14 Jahren ausgelegt ist. Die Auswahl fiel auf Lotta, ein achtjähriges Mädchen aus Sontra.
Horst Grüneis, Initiator des Projektes, verfolgte danach regelmäßig das Sommertrainng von Lotta und Umay und zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Mitstreiter Axel Hellmann erkennt in der Gemeinschaft von Mensch und Assistenzhund grundlegende Dinge wieder, wie Teambuilding, Kampfgeist, Zusammenhalt und Motivation - die auch auf das Team von Eintracht Frankfurt zutreffen. "Wir freuen uns daher sehr, dieses spannende Projekt dauerhaft zu unterstützen".
Tatjana Kreidler, Gründerin und Erste Vorsitzende von VITA, erklärt, warum Kind und Hündin harmonieren: "Die achtjährige Lotta ist aktiv und extrovertiert, die sensible und ruhige Hündin Umay bildet dazu die perfekte Ergänzung".
Zum Abschluss des Trainings freute sich Lotta über ein Eintracht-Trikot, das sie begeistert überzog. Für ihre neue Freundin Umay gab es ein Halsband im Eintracht-Look. Inzwischen ist das Paar in Sontra angekommen, wo beide gemeinsam den häuslichen Alltag erfolgreich meistern und auch noch viel Spaß und Freude miteinander haben.

Christian Kaiser wurde 1942 in Hessen geboren, machte Abitur in Hanau. Studium der Agrarwissenschaften in Göttingen und Bonn mit Promotion. Pächter der Hessischen Staatsdomäne Kinzigheimerhof bis 2004. Öbuv. Sachverständiger. Verheiratet, zwei Kinder. Seit 1981 im RC Hanau. Präsident 1999/2000, PHF+3. 2011 bis 2021 war er Distriktberichterstatter für D 1820.
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