Semmering
Kinderlachen in Kathmandu
Ein Waisenhaus in Nepal wird seit einigen Jahren von den Semmeringer Rotariern direkt unterstützt. Das Kinderlachen aus der Ferne ist dafür Belohnung und Ansporn.
Seit fast zehn Jahren ist der Rotary Club am Zauberberg mit dem Kinderhaus in Kathmandu in Kontakt. Im Mai 2010 wurde der erste Kontakt geknüpft, und wie so oft spielten private Beziehungen da eine große Rolle. Ein langjähriges Mitglied im Club, Peter Schröfl, hatte über seine Frau Ruth den Kontakt zu Dr. Ursula Pittl-Thapa geknüpft, deren Mann ein berühmter Sherpa in Nepal ist. Somit war ein sehr verlässlicher Ansprechpartner für den Informationsaustausch gefunden.
Schnell wurde konkret, dass ein Waisenhaus in Kathmandu besonderer Unterstützung bedarf. Die Menschen in Kathmandu haben in den letzten Jahren aufgrund von Naturkatastrophen einiges zu ertragen gehabt. Zwar ist im Aishworya Children’s Home niemand zu Schaden gekommen, aber die Kinder brauchen Unterstützung.
Darüber konnte Projektwerber Peter Schröfl im Jahr 2010 den Clubpräsidenten Josef Meringer ausführlich informieren. Nach Beratungen im Vorstand und unter den Club Mitgliedern wurde im Herbst 2010 einstimmig beschlossen, sich diesem internationalen Projekt zu widmen und das Waisenhaus über einen klar definierten zeitlichen Rahmen zu begleiten. Ziel war nicht eine punktuelle Geldspritze, sondern er Club wollte nachhaltige Verbesserungen bewirken.
Kein Gießkannenprinzip
Der Club und die Leitung des Waisenhauses haben die Vereinbarung getroffen, dass aus Österreich nicht eine bestimmte Summe im Gießkannenprinzip für alle Kinder zur Verfügung gestellt werden soll, sondern dass ganz konkret zwei Kinder auf dem Lebensweg ihrer weiteren Entwicklung begleitet werden. Zwei Mädchen erhalten nun über zehn Jahre lang direkte Unterstützung für Unterkunft, Verpflegung, Ausbildung, gesundheitliche Betreuung und soziale Belange. Vom Beginn ihrer Schulzeit bis zum Ende der regulären Schule bzw. zum Antritt einer Lehre werden die Kinder vom Club vom Zauberberg begleitet. Der RC Semmering will damit ein Signal setzen, das zur Nachahmung bei internationaler Hilfeleistung anregen soll.
Die Direktorin, Frau Nirmala, und Freund Meringer stimmen sich seither laufend ab und informieren einander periodisch über die Entwicklung. Über die Jahre ist daraus bereits eine vertrauensvolle Beziehung entstanden. Und um nicht einzelne Kinder besonders zu begünstigen und damit eine Ungerechtigkeit im Waisenhaus entstehen zu lassen, hat der Club in den Jahren 2018 und 2019 allen Kindern, 50 Mädchen und Buben, neue Schuluniformen gespendet. Fotos und berührende Zeichnungen der Kinder waren Zeichen einer tiefen Dankbarkeit und beweisen dem Club die Richtigkeit dieses Weges.
© Interfoto
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