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Marburg an der Lahn

Kunst braucht Raum

Marburg an der Lahn - Kunst braucht Raum
Kunst, Kunst, Kunst ... für den guten Zweck! © Paul Leimbach

Bereits zum zweiten Mal führte der RC Marburg eine Auktion zugunsten der Renovierung des Universitätsmuseums durch, die aktuelle Auktion fand erstmals zusammen mit der Rotary Stiftung Marburg Landgraf Philipp von Hessen statt.

Christian Kaiser02.12.2017

Das Museum für Kunst- und Kulturgeschichte der Marburger Philipps-Universität befindet sich an zwei Standorten: Im Landgrafenschloss ist die kulturgeschichtliche Sammlung, in der Universität die Kunstsammlung untergebracht.

Ausstellung der Bilder vor der Auktion, Kunst, Kunstsammlung Marburg
Vor der Auktion konnten alle Werke ausführlich begutachtet werden. © Paul Leimbach
derzeitiger Zustand des Museums, Kunstsammlungen Marburg
Das ist der derzeitige Zustand des Museums
© Paul Leimbach

Das markante von Hubert Lütcke entworfene „Universitätsmuseum” für die Kunstsammlung wurde 1927 zum 400-jährigen Bestehen der Philipps-Universität eröffnet. Bis vor sechs Jahren galt das Haus unter Eingeweihten als „künstlerisches Kleinod zwischen Frankfurts Städel und Kasseler Documenta“.  Im November 2011 wurde es wegen baulicher Mängel geschlossen.

Seitdem schlummern die Exponate im Archiv – darunter Werke regionaler Künstler wie Carl Bantzer und Otto Ubbelohde und Bilder von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, Karl Spitzweg, Wassily Kandinsky, Paul  Klee, Yves Klein sowie der Avantgarde-Künstler aus der Sammlung von Hilde Eitel - so von Günther Uecker, Lucio Fontana, Max Ernst, Ernst Ludwig Kirchner, Rupprecht Geiger  und Josef Albers.

Nachdem die Außenhülle des Gebäudes inzwischen mit Landesmitteln saniert werden konnte, kommt die auf Spendenmittel angewiesene Gestaltung der Innenräume nur sehr zögerlich voran.  Wie schon einmal vor drei Jahre haben sich hier wiederum Marburger Rotarier engagiert. Gemeinsam mit der Rotary Stiftung Marburg Landgraf Philipp von Hessen veranstaltete der RC Marburg eine Kunstauktion zur Unterstützung der Renovierungsarbeiten.

Auch auf Grund der seinerzeit gesammelten Erfahrungen ging man äußerst professionell zu Werke: Nachdem es gelungen war, 50 Kunstwerke namhafter Marburger Künstler zu akquirieren, wurde zunächst ein Katalog erstellt. Regina Leimbach (RC Marburg) und Paul Leimbach präsentieren darin mit Kreativität und Kunstverstand die zur Versteigerung kommenden Ölbilder, Radierungen, Holzschnitte und Collagen.

Der Katalog wurde dann in gedruckter Form und als PDF-Dokument zusammen mit einer Einladung mit Hintergrundinformationen über die weit gespannten Netzwerke der Marburger Rotarier verbreitet.

Erst besichtigen, dann bieten - auch online möglich

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Erwartungsfrohe Besucher vor der Auktion © Bernhard Maisch

Wie in Auktionshäusern üblich, konnten auch hier die Kunstwerke zuvor begutachtet werden.  Zudem bestand für verhinderte Interessenten die Möglichkeit, bis eine Minute vor Auktionsbeginn per E-Mail ein Gebot abzugeben an kunstauktion2017@rc-marburg.de.

Dann endlich war es soweit. Nach einer Baustellenführung, die die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit der spektakulären Aktion nochmal verdeutlichen sollte, eröffneten Hartmut Hesse, Präsident des RC Marburg, und Bernhard Maisch, Präsident der Rotary Stiftung Marburg Landgraf-Philipp von Hessen, gemeinsam die Auktion. Beide dankten den Künstlern, die ihre Werke kostenlos zur Verfügung gestellt hatten.

Nach einem Grußwort von Dr. Christoph Otterbeck, Direktor des Museums für Kunst- und Kulturgeschichte, erwarteten die 180 Besucher im vollbesetzten Saal des Marburger Kunstvereins gespannt den Auktionator Hans Gottlob Rühle, Kunstexperte und Direktor des Arbeitsgerichts a.D.

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Auktionator Hans Gottlob Rühle und Dr. Christoph Otterbeck  (Direktor des Kunstmuseums)  © Bernhard Maisch

Dieser war sichtlich ganz in seinem Element:
Der von ihm praktizierte Grundsatz „Versteigerungen leben von Schnelligkeit“ und sein Wissen, gepaart mit lebhafter Erzählkunst, machten die Auktion zu einem Erlebnis. 

So fanden alle angebotenen Kunstwerke ihre Käufer. Die Veranstalter mit ihren vielen Helfern dürfen sich über einen Erlös von 15.000 Euro freuen, der ungeschmälert dem Innenausbau des Universitätsmuseums zugutekommen wird.

 

 

 

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Christian Kaiser

Christian Kaiser wurde 1942 in Hessen geboren, machte Abitur in Hanau. Studium der Agrarwissenschaften in Göttingen und Bonn mit Promotion. Pächter der Hessischen Staatsdomäne Kinzigheimerhof bis 2004. Öbuv. Sachverständiger. Verheiratet, zwei Kinder. Seit 1981 im RC Hanau. Präsident 1999/2000, PHF+3. 2011 bis 2021 war er Distriktberichterstatter für D 1820.