Projekt
Leuchtturm am Niederrhein
Bürger und Medien der Stadt applaudieren: Das Flüchtlingsprojekt des RC Kamp-Lintfort/Grafschaft Moers zeigt einen besonderen Weg auf.
Einer der Motoren des Projekts ist Gerd Schuh, der Flüchtlingsbeauftragte des Clubs, unterstützt durch den Präsidenten August Kraus sowie Edith Catrein-Diering, ehemalige Leiterin der Realschule Alpen bei Kamp-Lintfort. Im Juli wird sie Präsidentin des Clubs. Im Distriktbeirat ist die Pädagogin auch die Beauftragte für Flüchtlingsfragen. Mit zwei von ihr organisierten und vom Distriktbüro unterstützten umfangreichen Fragebogenaktionen – die erste zu Beginn der Flüchtlingswelle im Oktober 2015, die zweite Ende April – hat sie auch dazu beigetragen, das Flüchtlingsprojekt ihres Clubs theoretisch und praktisch zu unterfüttern.
Für das Projekt bringt der RC Kamp-Lintfort/Grafschaft Moers 12.500 Euro auf. Unterstützt wird die Initiative vom Internationalen Bund für Bildung und soziale Dienste (IB) und der Stadt Kamp-Lintfort. Mit im Boot ist auch das Jobcenter. Das „Pilotprojekt“, wie es die Stadt selbst nennt, soll 20 junge Flüchtlinge mit Bleibeperspektive integrieren. In drei jeweils dreimonatigen Phasen: drei Monate Intensivsprachkurs (an vier Tagen pro Woche jeweils fünf Stunden!), drei Monate Berufspraktika und weitere drei Monate Beschäftigungsmöglichkeiten in Arbeitsfeldern, die zunächst von Un- und Angelernten besetzt werden können.
Fleiß ist Voraussetzung
Bürgermeister Christoph Landscheidt selbst hat die Unternehmen seiner Stadt gebeten, Praktikumsplätze bereitzustellen. Bis zum Jahresende soll die erste Staffel des Projekts abgeschlossen sein. Gerd Schuh, August Kraus und Edith Catrein-Diering legen Wert auf Nachhaltigkeit („Wer nicht regelmäßig kommt, fliegt raus“) und heben die Einhaltung der sogenannten Sekundärtugenden hervor, gipfelnd in der Feststellung: „Die jungen Männer aus Syrien, Eritrea, Afghanistan, Irak, Iran und weiteren Ländern müssen Struktur in ihren Tagesablauf bringen und sollen den Arbeitsablauf in Deutschland kennenlernen.“ Die Auswertung der beiden Fragebogen wird den Clubs in Kürze zur Verfügung stehen, ihre Summe sicherlich in weitere Projekte einfließen: Die Rückmeldung von 76 Prozent aller Clubs bei der Oktober-Befragung macht Mut.
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