Willich
„Wenn ich irgendwann zurückkomme, kann ich gucken, was mein Baum macht“
Weltweit 1,2 Millionen Bäume binnen Jahresfrist zu pflanzen ist ein sehr ehrgeiziges Ziel. Der Rotary Club Willich bleibt auf dem Boden und pflanzt für jeden seiner bisher 15 Austauschschüler einen Baum
Das ist gar nicht so wenig, wenn man bedenkt, dass der rührige Club erst 2005 gechartert wurde. Der amtierende Rotary-Weltpräsident Ian Risely, der alle Rotarier und Rotarierinnen aufgerufen hat, in seinem Amtsjahr bis zum „Tag der Erde“ am 22. April einen Baum zu pflanzen, weiß sicher, dass auch hier der Weg das Ziel ist: Viele kleine Schritte, einmal begonnen, bringen schließlich den gewünschten Erfolg.
Im Theodor-Heuss-Park in Willicher Stadtteil Anrath lief die Aktion mit acht neuen Bäumen an. Die Idee für eine Baumpflanzaktion hatte der Clubpräsident (und langjährige Jugenddienstbeauftragte) Burkhard Gronwald eigentlich schon lange. Aber irgendwie kam der Plan nicht zur Umsetzung. Der Aufruf des RI-Weltpräsidenten sorgte schließlich für einen neuen Anlauf. Gronwald sprach die Stadt an, „ob es möglich wäre, in öffentlichen Grünanlagen ein solches Projekt zu realisieren“. Er war möglich. Die Verwaltung war begeistert und half konstruktiv dabei Standplätze und Baumarten auszuwählen.
Scheinakazie lässt grüßen
Inbound Alissa aus Brasilien konnte „ihren“ Baum einsetzen. „Es ist eine tolle Idee. Wenn ich irgendwann einmal zurückkomme, kann ich gucken, was mein Baum macht. Jetzt schicke ich erst einmal Bilder von meinem Baum nach Hause“, sagte die 16-Jährige, nachdem ihre Scheinakazie stand. Wie alle anderen Bäume hatte sie eine Sicherung per Dreibock erhalten hatte und war ordentlich angegossen worden.
Die Stadt hat die Pflanzlöcher an Ort und Stelle ausgehoben und eine Baumschule aus der Nachbarschaft hat den zur Pflanzung vorgesehenen Baum danebengelegt, um Verwechslungen zu vermeiden. In Zukunft muss sich die Kommune jedes Jahr überlegen, wo die Bäume der Rotarier ein Plätzchen im öffentlichen Grün finden – schließlich sollen noch viele Inbounds folgen. Gronwald: „Mit dem Projekt tragen wir nicht nur zur Nachhaltigkeit für unseren Planeten bei, sondern dokumentieren gleichzeitig eine feste Verwurzelung unserer internationalen Austauschschüler in ihrem Gastland und in unserer Heimat Willich“.
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