Konferenz des Distrikts in Bruchsal
Markt im Foyer
Die Clubs stellen ihre Projekte vor, aber das letzte Wort hat ein Nicht-Rotarier. Die Rotarier sind begeistert von dem Vortrag.
Serhan Belik hockt auf dem Boden des Bürgerzentrums Bruchsal und putzt seinem Governor Roland Schenkel noch schnell die Schuhe, bevor der auf die Bühne geht und Amt, Amtskette sowie Glocke abgibt. Belik ist nicht allein. Neben ihm sitzen noch mehr Männer auf kleinen Schemeln und polieren die Schuhe der Rotarier, die zur Konferenz des Distrikts 1930 gekommen sind. Eine Aktion des RC Rottweil, der so Spenden sammelt für sein Projekt in La Paz, dem Regierungssitz Boliviens. Mit dem Geld will er Straßenkindern Unterkunft, Essen und Schulunterricht finanzieren. Auch andere Clubs des Distrikts stellen im Foyer des Bürgerzen-trums ihre Aktionen vor. „Ich habe bei meinen Besuchen der 62 Clubs viele Projekte kennengelernt“, sagt Schenkel, „und ich finde, alle Rotarier im Distrikt sollen sie kennenlernen.“ Deshalb hat er im Foyer des Bürgerzentrums den „Markt der Möglichkeiten“ eröffnet.
Hilfe im Theater
Armin Heim vom RC Karlsruhe-Albtal erzählt begeistert davon, wie sein Club Kindern aus sozial schwachen Familien hilft, ein Musikinstrument zu erlernen. Der RC Radolfzell-Hegau organisiert einen Austausch musizierender Jugendlicher aus Deutschland und der Türkei. Der RC Furtwangen-Triberg unterstützt gemeinsam mit der Dom-Clemente-Schule die Integration ausländischer Kinder übers Theaterspielen. Und der RC Bruchsal-Bretten fördert den Sprachunterricht für Grundschüler. Insgesamt 37 Clubs präsentieren sich auf dem „Markt der Möglichkeiten“.
Neue Schwerpunkte
„Wir wollen eine offene Gesellschaft“, sagt Bruchsals Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick, selbst Rotarierin, und bestätigt damit die vielen Initiativen. Festredner Lars Feld, Professor für Wirtschaftspolitik an der Universität Freiburg, appelliert an die Freunde: „Rotary hat die Aufgabe, unseren Kindern eine bessere Welt zu hinterlassen.“
Für Schenkel geht, wie er sagt, „ein wunderbares Jahr zu Ende“. Zwei Interact Clubs haben sich in seiner Amtszeit gegründet, die Gründung eines Rotaract-Hybrid-Clubs läuft, die Anzahl der Rotarier stieg im Distrikt um 2,8 Prozent, der Anteil der unter 40-Jährigen nahm auf 4,7 Prozent zu. Der neue Governor Thorsten Schmitz will sich vor allem für den Jugenddienst einsetzen, die Öffentlichkeitsarbeit intensivieren und den Distrikt zu einem Dienstleister für die Clubs ausbauen.
Das letzte Wort hat ein Nicht-Rotarier: Der Schauspieler Max Ruhbaum vom Theater Baden-Baden spießt Besonderes und Merkwürdiges der rotarischen Gemeinschaft auf – zur Freude der Rotarier.
Hermann J. Olbermann
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