Distrikt
Mitgliedschaftsentwicklung betrifft uns alle
Nachholbedarf besteht vor allem bei der Aufnahme von weiblichen Mitgliedern, doch dieses und andere Themen rund um Neuaufnahmen sorgen immer wieder für emotional geführte Diskussionen.
Der Appell "Nehmt neue Mitglieder auf" vieler um die Entwicklung der Clubs bemühter Amtsträger führen bei der Umsetzung leider häufig zu unüberwindbaren emotionalen Spannungen zwischen den rotarischen Freunden – zumeist unabhängig von Alter, beruflichem Hintergrund und Engagement im Club. Jedes Mitglied fühlt sich im Fall der Erhebung der Zustimmungsrate für eine Öffnung für weibliche Mitglieder angesprochen. Und dies auch im Fall einer Empfehlung von gut eingeführten Aufnahme-Ausschüssen, den künftigen "Mitgliedschafts-Entwicklungs Committees".
Regional unterschiedlich
Überraschend gibt es regional spezifisch signifikante Abweichungen bei der Anzahl rotarischer Freundinnen. So hat D 1920 mit seinem 8,7- Prozent-Anteil an Freundinnen im Vergleich zu Nachbardistrikten durchaus Nachholbedarf. Auch haben wir im Vergleich mit unserem nationalen Nachbardistrikt 1910 mit Barbara Wolf-Wicha vergleichsweise spät eine Rotarierin zum Governor ernannt. Es gibt natürlich bei 68 Clubs auch rühmliche Vorreiter, überraschend eher westlich in Tirol und Vorarlberg.
Doch gerade die berufliche Orientierung unserer Serviceclubs gegenüber anderen ebenfalls sozial orientierten Vereinigungen – die zum Teil wieder grundsätzlich nur Frauen aufnehmen – sollte uns ein Ansporn sein, die beruflich engagiertesten Vertreterinnen und Vertreter ihrer Branche für unser Anliegen "Serve Above Self" zu gewinnen. Als langjähriger Assistant Governor machte ich bei den Clubbesuchen immer wieder die Erfahrung, dass in Rotary Clubs mit Frauen eine sehr herzliche Atmosphäre vorherrschte. Ein Umstand, der mich nicht überraschte, nachdem die Aufnahme neuer Clubfreunde/-freundinnen bei uns – im Vergleich zu anderen Gegenden – zumeist sehr umsichtig und vorsichtig erfolgt.
Individuelle Ziele
Dank der Grundausrichtung Rotarys, nach der die individuellen Interessen der Clubs bei sehr vielen Fragen Priorität haben, wird auch die Mitgliedschaftsentwicklung von den Clubs sehr individuell gesteuert – in Abhängigkeit der von den Clubmitgliedern angestrebten Zahlen. Der Appell rotarischer Amtsträger, die im Club von den Mitgliedern vereinbarten Aufnahmequoten nachvollziehbar auf "Mein Rotary" zu dokumentieren, bleibt einem eigenen Beitrag vorbehalten.
Dr. Gustav Nikolaus Oberwallner (RC Gmunden) ist Gesellschafter der Automobile Mairhuber, außerdem EU-Beauftragter an der Wirtschaftskammer Österreich im Kfz-Handel. Er studierte BWL an der Johannes Kepler Universität in Linz. Es folgten ein MBA an der University of Dallas, Texas, und zehn Berufsjahre in der Firma Voest Alpine, darunter in der strategischen Konzernplanung.
Oberwallner arbeitete 30 Jahre als Lektor am Institut für Organisations-Forschung sowie am Institut International Management der JKU in Linz, desweiteren als Lehrveranstaltungsleiter am Wirtschaftsförderungs-Institut der Wirtschaftskammer Österreich. Er engagiert sich auch als stellvertretender Gemeinderat in Gmunden.
Seit 1994 ist er Rotarier und konnte sich bereits als Sekretär, Clubmeister, Präsident, Assistant Governor sowie seit 2016 als Distriktberichterstatter einbringen.
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