Tuzla
Neues Daheim für Kinder
Ein desolater Kindergartens im bosnischen Tuzla wurde mit Clubhilfe und öffentlichen Mitteln sowie als Lernprojekt für Azubis General saniert.
Mit der finanziellen und logistischen Unterstützung bei der Sanierung des Kindergartens Lastavica hat der RC Oberwart-Hartberg eine Brücke der Hilfsbereitschaft über die Landesgrenzen geschlagen. Tuzla ist die drittgrößte Stadt in Bosnien-Herzegowina und beheimatet etwas mehr als 120.000 Einwohner. Nach dem vorjährigen Besuch einer Rotary-Club-Delegation im renovierungsbedürftigen Kindergarten, hatte man den Beschluss gefasst, die Stadt Tuzla bei den Renovierungskosten zu unterstützen.
Lastavica ist einer von zehn Kindergärten in Tuzla. Die Einrichtung besuchen rund 120 Kinder. Eine Delegation des Clubs hat die Kinder in ihrem erneuerten Haus besucht. Sie wurde freudestrahlend empfangen „Bis vor Kurzem befand sich der Kindergarten noch in einem unfassbar schlechten Zustand“, erinnert sich Past-Präs. Hans Peter Werderitsch vom Club. Das Dach war kaputt, die darunter liegenden Ruheräume waren nur eingeschränkt benutzbar, ebenso wie die Küche und die sanitären Anlagen. Mit Eigenmitteln des Vereins, durch Sponsorenbeiträge und Veranstaltungserlösen konnten 30.000 Euro aufgebracht werden. Für die Durchführung der Koordination vor Ort wurde Dzemila Agič, Inhaberin eines Ökologieunternehmens, gewonnen. Daneben erklärte sich die Stadtverwaltung bereit, ebenfalls 30.000 Euro für die Renovierung des Kindergartens aufzubringen. Gleichzeitig wurde im Rahmen der Sanierung ein Pilotprojekt durchgeführt, in dem Schüler aus berufsbildenden Schulen Erfahrungen in der Anwendung von Wärmedämmungen an der Hausfassade sammeln konnten.
Das ist ein Brückenschlag zwischen europäischen Ländern mit unterschiedlichen Kulturen – auch im Rahmen des Distrikt-Projektes „Bridge to Bosnia-Herzegowina“. Zum offiziellen Abschluss des Projektes reiste die Delegation dorthin und freute sich über die perfekte Umsetzung. Der nunmehrige Klubpräsident Werner Mucknauer und sein Vorgänger Werderitsch sehen diese Hilfsbereitschaft über Landesgrenzen als verbindende europäische Völkerfreundschaft mit Ländern doch unterschiedlicher Kulturen. Zusatzprojekte sind bereits in Planung wie eine Initiative zur Verbesserung der Arbeitsplatzsituation in der Region um Tuzla; sie befindet sich schon im Genehmigungsstadium.
DDr. Heinrich Marchetti-Venier wurde in Oberösterreich geboren. Nach dem Abitur nahm er ein Studium des Lehramtes sowie der Geistes- und Naturwissenschaften an den Universitäten Salzburg auf, es folgten die Stationen, Wien, München, Bochum, Turin, Strasbourg und Washington. Anfangs Tätigkeit in der Raumordnung, später als Historiker und Privat-Gutachter sowie Autor. Er hatte lange Zeit das Amt des Distriktberichters für die österreichischen Distrikte D 1910 und 1920 inne. Heinrich Marchetti-Venier starb im November 2015.
Weitere Artikel des Autors
12/2015
Im Zeichen der Flüchtlingshilfe
12/2015
RC Wien feiert Jubiläum an historischem Ort
12/2015
Krisenbewältigung hat Tradition
12/2015
In Kürze
11/2015
Shelterbox Botschafter werden ausgebildet
11/2015
Wandern in drei Ländern
11/2015
Schüler von heute, Unternehmer von morgen
11/2015
„Summertime“, Camps am Land und Meer
11/2015
Rotarische Saison
11/2015
Die Erfolgsgeschichte des Jahres
Mehr zum Autor