https://rotary.de/clubs/distriktberichte/not-kaiserschnitt-zum-auftakt-a-17414.html
Tutzing/Nairobi

Not-Kaiserschnitt zum Auftakt

Tutzing/Nairobi - Not-Kaiserschnitt zum Auftakt
Neuer Operationssaal für Nairobi: Kaum eingeweiht, schon zwei Geburten per Kaiserschnitt. © Privat

Mit lebensrettenden Eingriffen startete ein Operationszentrum in Kenias Hauptstadt Nairobi, das mit Hilfe des Rotary Clubs Tutzing entstanden ist.

Rainer Bonhorst01.03.2021

Schon seit den achtziger Jahren führen Missions-Schwestern des Benediktinerordens ein Krankenhaus in Nairobi-Ruaraka. Es versorgt die ärmsten Bewohner der kenianischen Hauptstadt aus einem Slum ganz in der Nähe des Krankenhauses. Was der Geburtshilfestation des Hospitals lange Zeit fehlte, war ein Operationssaal für Notfälle. Mit seinem Global-Grant-Projekt „Aufbau einer Operationseinheit zur Verbesserung der Mutter-Kind-Versorgung“ hat der Rotary Club Tutzing nun diese wichtige Versorgungslücke geschlossen und den Ausbau des St. Scholastica Uzima Hospitals vorangetrieben.

Ohne Anreise zum Null-Tarif

Der Club gab mit einer Spende von 56.000 Euro den Startschuss zu diesem Projekt, das dann von Rotary International, vom Distrikt 1841, dem RC Köln-Bonn Millennium, dem RC Gstaad Saanenland und der Rotary Foundation zu einem stattlichen 200.000-Euro-Unterfangen aufgestockt wurde. Damit konnte ein Herzenswunsch der Schwestern und Ärzte erfüllt werden, denn schwangere Frauen, denen eine komplizierte Entbindung bevorstand, mussten bislang auf andere, rund 30 Kilometer entfernte Krankenhäuser verwiesen werden – was für die meisten nicht finanzierbar ist. In der neu eingerichteten Operationseinheit des Uzima-Krankenhauses werden die Frauen aus den Slums nun ohne lange Anreise regelmäßig und zum Null-Tarif chirurgisch behandelt.

Der Kontakt zwischen Nairobi und Tutzing kam dank der früher dort tätigen deutschen Ordensschwester Christiane Spannheimer zustande, die sich an die Ärztin Alexandra Schöneberger-Lindl vom RC Tutzing mit einer Bitte um Hilfe wandte. Dass vor Ort alles mit rechten Dingen zuging, war gesichert: Das kostspielige Projekt war bei den Benediktiner-Schwestern in allerbesten Händen. Als große Hilfe entpuppte sich auch der noch junge Rotary Club Nairobi-Gigiri, mit dem die Tutzinger eng zusammenarbeiteten. So konnte die neue Operationseinheit zügig aufgebaut sowie Personal rekrutiert und ausgebildet werden.

Unentbehrliche Einrichtung

Schwester Christiane, von Beruf Gynäkologin und ehemals Leiterin des Priorats Nairobi mit Kloster, zwei Schulen und drei Krankenhäusern, und Schwester Rosa Pascal, Direktorin des Uzima-Krankenhauses, meldeten sich bei den großzügigen Spendern mit Dankschreiben und berichteten: „Wir hatten zum Auftakt gleich zwei Not-Kaiserschnitte.“