Libanon
Projekt Hoffnung
Bad Homburger Rotarier ermöglichen 700 syrischen Flüchtlingskindern eine Schulausbildung im Libanon
Jenseits aller politischen Debatten in Europa ist der Libanon im Laufe der vergangenen zehn Jahre zu einem Hot Spot der internationalen Flüchtlingswellen geworden. Weit über eine Million Migranten leben inzwischen in dem kleinen, immer wieder von Bürgerkriegen heimgesuchten Land – viele von ihnen in Zeltlagern. Der Anteil syrischer Flüchtlingskinder im schulpflichtigen Alter ist enorm hoch. Nahezu 50 Prozent der Kinder bekommen keinen Schulunterricht, ihnen droht das Schicksal einer lost generation.
Für 700 aber gibt es jetzt Hoffnung. Möglich gemacht hat es das „Projekt Hoffnung“ des Rotary Club Bad Homburg v.d.H. Binnen weniger Monate ist es den Rotariern unter Federführung von Erhard Krause und Club-Präsident 2017/18 Christoph Wolff gelungen, sowohl die notwendigen Gelder als auch Partner für das Schulprojekt zu gewinnen.
BMZ ist mit im Boot
Neben dem Rotary Deutschland Gemeindienst e.V ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit mit an Bord. Hinzu kommt fast ein Dutzend weiterer Rotary Clubs, davon jeweils einer aus Österreich und aus dem Libanon selbst. So wurden rund 2,3 Millionen Dollar für das Schulprojekt mobilisiert; damit handelt es sich um das seit Jahren größte internationale Hilfsprogramm deutscher Rotarier. Hier wird deutlich, was Rotary bewegen kann, wenn es einmal ins Rollen kommt – so der Initiator Erhard Krause.
Vor Ort im Libanon arbeitet Rotary zusammen mit Bashmee and Zeitooneh (B&Z), einer Nicht-Regierungsorganisation, die sich um die schulische und kulturelle Betreuung syrischer Flüchtlinge kümmert. Gegründet wurde B&Z vor sechs Jahren aus Flüchtlingskreisen heraus; es ist also keine von außen aufgesetzte Initiative. Der Leiter der Organisation, Richard Verity, zuvor Partner von McKinsey in London, lobt begeistert Enthusiasmus und Einsatz der Kinder und der Projektmitarbeiter vor Ort. Nach einem zweimonatigen erfolgreichen Probebetrieb begann im Herbst 2018 die Registrierung der künftigen Schulkinder. Der Unterricht ist inzwischen erfolgreich angelaufen. Die Lehrer sind zumeist selbst syrische Flüchtlinge mit entsprechenden Qualifikationen, die anderweitig nicht arbeiten dürfen. Sie unterrichten in englisch und arabisch nach dem libanesischen Curriculum. Zumindest für drei Jahre ist der Schulbetrieb dank der rotarischen Initiative sichergestellt. Zusätzlich zum Projektbudget wurde durch weitere Spenden für zunächst zwei Jahre eine tägliche Schulspeise für die 700 Kinder finanziert. Weitere Spendenmittel sind willkommen.
Mehr dazu auch im Rotary Magazin 2/2019 ab Seite 22.
Christian Kaiser wurde 1942 in Hessen geboren, machte Abitur in Hanau. Studium der Agrarwissenschaften in Göttingen und Bonn mit Promotion. Pächter der Hessischen Staatsdomäne Kinzigheimerhof bis 2004. Öbuv. Sachverständiger. Verheiratet, zwei Kinder. Seit 1981 im RC Hanau. Präsident 1999/2000, PHF+3. 2011 bis 2021 war er Distriktberichterstatter für D 1820.
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