Aschaffenburg
Rosen zum Sechzigsten
Einen runden Geburtstag der etwas anderen Art feierte der Rotary Club Aschaffenburg – in Form eines Musicals
Am Ende der 60-Jahr-Feier stand, wenn man so will, ein neuzeitliches "Rosenwunder". Mehr als 5000 Euro lagen in den Spendenkörben für die Marielies-Schleicher-Stiftung, die Alleinerziehende in Not unterstützt – wie der Legende nach einst die Rosen im Brotkorb der Heiligen Elisabeth von Thüringen.
Die Heilige (nebenbei auch eine schöne Verbindung zum thüringischen Teil des Distrikts) war bei der rotarischen Geburtstagsfeier auf der Bühne des Aschaffenburger Stadttheaters zu sehen. Denn statt eines konventionellen Programms präsentierte der Club um Präsident Gerhard Merget seinen Gästen aus ganz Unterfranken dort das Musical "Elisabeth, die Legende einer Heiligen".
16 ehemalige Studierende der Fachakademie für Sozialpädagogik und zehn Backstage-Kräfte zeigten eine 70-minütige Kurzfassung des vor vielen Jahren in Mainaschaff produzierten Werks. Dabei waren in Gestalt der Hauptfigur auch die Bezüge zu den rotarischen Werten und Zielen unverkennbar. Denn die Heilige Elisabeth, deren Namen viele soziale Einrichtungen tragen, gilt mit ihrem Einsatz für die Ärmsten seit dem 13. Jahrhundert als Vorbild für soziales Engagement jeder Art.
Ganz so alt ist der RC Aschaffenburg nicht. Bis 1958 reicht seine Geschichte zurück, womit er einer der ältesten sowie mit 73 Mitgliedern derzeit der drittgrößte Club im Distrikt 1950 ist. Und die Aschaffenburger beließen es nicht beim internen Wachstum, sie gründeten auch alle zehn Jahre einen Tochterclub. So entstanden 1976 der RC Miltenberg, 1986 der RC Aschaffenburg-Schönbusch, 1996 der RC Alzenau, 2006 der RC Obernburg und – etwas außer der Reihe – 2009 der RC Schöllkrippen-Kahlgrund.
Für mehr Menschlichkeit
In Aschaffenburg selbst kam allein in den vergangenen zehn Jahren mehr als eine halbe Million Euro für insgesamt 48 gemeinnützige Projekte zusammen. Das derzeit wichtigste ist "Jugend und Technik" in Kooperation mit dem TÜV Hessen und Sponsoren aus der heimischen Wirtschaft. In 26 Grundschulen am Untermain führt es junge Menschen an die Naturwissenschaften heran.
Weitere Empfänger von Spenden und tatkräftiger Unterstützung waren zuletzt unter anderem der Sozialverein "Die Brücke", das Förderzentrum Schweinheim, die deutsch-kolumbianische Stiftung "Weg der Hoffnung", der Caritas-Fachverband "In Via", die Aschaffenburger Hospizgruppe sowie das Sozialkaufhaus der Diakonie und Lebenshilfe. "Stadt und Gesellschaft menschlicher zu machen", bleibe das Ziel des RC Aschaffenburg, so Präsident Merget.
An das einzige noch lebende Gründungsmitglied, Gert Silber-Bonz aus Michelstadt, verlieh der Club zum Abschluss den "Paul-Harris-Fellow" mit zweitem Saphir. Ein besonderer Gast unter den vielen war überdies Philipp Veche vom französischen Partnerclub Bar-le-Duc, mit dem der RC Aschaffenburg bereits seit 1962 befreundet ist.
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