RC Nürnberg-Reichswald
Rotarier helfen, den Wald zu renovieren

Der RC Nürnberg-Reichswald machte seinem Namen alle Ehre: Im Reichswald pflanzten Rotarier 2.500 Rotbuchen.

Damals wurden Rauchgasentschwefelungs-Anlagen in Kraftwerke gebaut und Autos mit Katalysatoren ausgestattet. "Dank dieser Maßnahmen hat sich der Wald erholt", bestätigt Wurm. Nun gilt es, die Folgen des Klimawandels zu bewältigen. Und dafür braucht es in den nächsten Jahren mehrere Millionen neuer Bäume: "Neben den heimischen und klimastabilen Laubbäumen setzen wir in Nürnberg auch auf die Weißtanne und die Douglasie, aber auch auf Atlas- und Libanonzedern."

Der Staatsforst wird dabei unterstützt. Es gibt einige Firmen und gemeinnützige Vereine, die für Pflanzungen spenden und auch selbst mitarbeiten – und nun hat auch Markus Schmitz im RC Nürnberg-Reichswald den Keim für die Idee gelegt, in den nächsten Jahren, Jahr für Jahr, beim Waldumbau zu helfen. Und so laufen, unterstützt von drei Waldarbeitern, ein Dutzend Rotarier samt Präsidentin Christine Albert in den Wald. 2.500 Rotbuchen-Setzlinge wurden ausgewählt. Die Buche gilt als Baumart, die sich bei einem milderen Klimawandel gut anpassen kann.
Einfache Antworten, wie die Forstwirtschaft die Folgen des Klimawandels meistern kann, gibt es nicht. Johannes Wurm zeigt mithilfe einer Grafik, wie der Boden im Reichswald beschaffen ist. Ein gutes Drittel ist sandig, die restlichen Flächen sind mehr oder weniger von Tonschichten geprägt – die meisten Standorte können wenig Wasser speichern.

Derzeit stehen im Reichswald auf etwa zwei Drittel der Fläche Kiefern. Doch die Baumarten, die heute heimisch sind, werden es in einem wärmeren Klima nicht mehr sein. Man könne, so weiß Johannes Wurm, auch nicht einfach Bäume aus dem Süden holen – denn die neuen Baumarten müssen nicht nur steigenden Temperaturen und zunehmender Trockenheit trotzen, sondern auch Frost und Minustemperaturen bewältigen.
Aber weil es ja nicht so ist, dass nächste Woche alle Bäume verschwinden, sondern der Klimawandel beständig weitergeht, findet der Umbau des Waldes über Jahre statt. Einmal kann sich aus den Samen der Altbäume die nächste Baumgeneration entwickeln. Durch Pflanzung und Saat kommen gewünschte Baumarten gezielt hinzu und fördern die erwünschten Anteile klimastabiler Sorten.

Wir erwarten viel vom Wald. Klimaschutz, Artenvielfalt, Holz als Rohstoff. Einem gesunden Wald ist das egal, sagt Johannes Wurm. Der Wald hat keine Verlustängste. Er wird sich auch ohne uns weiterentwickeln.
Die Bayerischen Staatsforsten sind ein dezentrales Unternehmen: 41 Forstbetriebe mit 373 Revieren bewirtschaften den Staatswald vor Ort, unterstützt vom Forstlichen Bildungszentrum in Nürnberg und Laubau, dem Zentrum für Energieholz in Oberammergau, der Forsttechnik in Bodenwöhr und dem Pflanzgarten in Bindlach und Laufen. Sitz der Zentrale der Bayerischen Staatsforsten ist in Regensburg.

Die Bayerischen Staatsforsten umfassen 808.000 Hektar. Johannes Wurm verdeutlicht mit einem Beispiel: Theoretisch steht man mit jedem zehnten Schritt, den man macht, im Staatswald.
24.000 Hektar hat der Nürnberger Reichswald, seine grobe Ausformung hat er seit dem Mittelalter. Der Sebalder Reichswald ist der nördlich der Pegnitz gelegene Teil, südlich schließt sich der Lorenzer Reichswald an.
Rund 50 Mitarbeiter sind am Standort Nürnberg beschäftigt und erwirtschaften 12 bis 14 Millionen Euro Umsatz – generiert vor allem aus dem Verkauf von Holz.

Ulrike Löw (RC Nürnberg-Reichswald) ist seit 20 Jahren als Journalistin tätig. Ihr Schwerpunkt liegt bei rechtlichen Themen: Aktuelle Rechtsnews interessieren sie ebenso wie juristische Hintergründe, regelmäßig sitzt sie in Gerichtssälen und berichtet über Strafprozesse. Ab August 2021 ist sie Berichterstatterin des Distrikts 1880.
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