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Grenzen trennen – Natur verbindet

Schatzkammer der Artenvielfalt

Grenzen trennen – Natur verbindet  - Schatzkammer der Artenvielfalt
Gewöhnliche Moosbeere: Vaccinium oxycoccos © Bund Naturschutz Bayern e.V./Fachbereich Grünes Band

Ob Wald, See, Moor oder Heide, ob Weide, Feld, Gehöft oder Dorf – am Grünen Band ist eine enorme Artenvielfalt zu entdecken. Das Grüne Band ist das Governorprojekt 2023/24 von Sabina Gärtner-Nitsche. Unsere Pflanze des Monats Oktober: die gewöhnliche Moosbeere.

Ulrike Löw29.09.2023

Die Moosbeere

... ist eine typische Moorpflanze. In Konkurrenz mit den Torfmoosen um die spärlich vorhandenen Mineralien aus den Niederschlägen nutzt sie ein dicht verzweigtes System aus Kriechsprossen und Wurzeln mit spezieller Mykorrhiza (Symbiose mit Pilzen) auf und unter der Mooroberfläche.

Sie hat kleine, eingerollte Blätter an langen Trieben, die einigen Schmetterlingsarten wie dem Hochmoor-Bläuling als Raupennahrung dienen.

Die Raupen des Hochmoor-Perlmuttfalters ernähren sich sogar ausschließlich von den Blättern der Moosbeere. Für Vögel, wie Birkhennen vor der Eiablage, und für Kleinsäuger sind ihre großen roten Beeren eine wichtige Kalorien- und Vitaminquelle.

Verwendung in der Küche

Vaccinium oxycoccos ist ein Vertreter der Heidelbeeren innerhalb der Heidekrautgewächse. Die Früchte sind gelbrot bis rot, sie reifen ab August bis Oktober, bevorzugt auf Moorböden. Die Moosbeere ist zirkumpolar verbreitet, in Skandinavien, im Baltikum, Nordrussland, Japan und Nordamerika kommt sie häufig vor. In den Alpen wächst sie bis zu einer Höhe von 1500 Metern.

Aber: Die Standorte liegen überwiegend in Naturschutzgebieten. Daher ist das Sammeln der Früchte nur in Ausnahmefällen möglich. Die roten Beeren haben einen leicht bitteren Geschmack, der etwa der Preiselbeere ähnelt. Moosbeeren passen zu Wildschwein-, Hirsch- oder Rehbraten. Verarbeitet werden Moosbeeren zu Konfitüre, Trockenobst, Tee und Saft. 

Achtung: Die Pflanze steht auf der Roten Liste Deutschland, Kategorie 3 – das heißt gefährdet. Bitte nicht pflücken, sammeln oder zertreten. 

Ulrike Löw

Ulrike Löw (RC Nürnberg-Reichswald) ist seit 20 Jahren als Journalistin tätig. Ihr Schwerpunkt liegt bei rechtlichen Themen: Aktuelle Rechtsnews interessieren sie ebenso wie juristische Hintergründe, regelmäßig sitzt sie in Gerichtssälen und berichtet über Strafprozesse. Ab August 2021 ist sie Berichterstatterin des Distrikts 1880.