Distrikt
Schüleraustausch nimmt wieder Fahrt auf
Die Schulreform auf G8 sorgte für einen Einbruch vor allem im Longterm-Austausch, doch ab August sind wieder 50 Schüler dabei. Ein Interview mit Patrik Plöger, Jugenddienst-Beauftragter des Distrikts.
Wie viele Schüler sind aktuell im Austausch?
Wir haben nach einem Einbruch aufgrund der G8-Schulreform eine Truppe von 20 Schülerinnen und Schülern im Langzeitaustauschprogramm, das über elf Monate läuft. Das ist für unseren Distrikt enorm wenig, in der Regel sind es 50 bis 60 Schüler.
Woran liegt das?
Bei G8 blieb für die Schüler kaum Zeit für einen Austausch. Da es in Niedersachsen und NRW nun eine Rückkehr zu G9 gibt, entspannt sich die Lage enorm. Wir haben in diesem Jahr, der Austausch startet im August, wieder 50 Schülerinnen und Schüler, die raus in die Welt möchten. Besonders gefragt sind wie immer die englischsprachigen Länder. Wir schaffen es aber im Verlauf der Bewerbungsvorbereitung, die fast ein dreiviertel Jahr dauert, auch die Begeisterung für andere, exotischere Länder zu wecken, etwa für Brasilien, Mexico, Taiwan oder Ecuador.
Was sind die Vorteile der exotischeren Länder?
Rotary steht für Vielfalt und für einen Kultur- keinen reinen Sprachaustausch. Wer „nur“ in die USA will, der kann auch „nur“ 150 Jahre Kultur erwarten. Wer in ein Land geht, wo es schon frühe Hochkulturen gab, kann noch mehr erwarten. Zudem haben wir ein sehr nettes Miteinander mit den lateinamerikanischen Partnern. Sie sind immer bereit, mehr Schüler aufzunehmen, als sie etwa nach Deutschland entsenden können.
Wie läuft das Aufnahme-Prozedere ab?
Die Austauschschüler sind immer Gast eines Clubs. Innerhalb des Clubs sollten zwei, besser drei Familien gefunden werden, die den Schüler für etwa drei Monate beherbergen. So erlebt man ein Land durch drei Gastfamilien. Es ist etwas völlig anderes, ob sie bei einem Einzelhändler, einem Juristen oder einem Sportlehrer zu Gast sind.
Müssen die Gastgeber Kinder haben?
Es ist ein Mythos, dass es ein Vorteil ist, wenn Kinder im gleichen Alter in der Familie sind. Auch eine Familie, deren Kinder aus dem Haus sind, ist als Gastgeber sehr gut geeignet. Die Kinderzimmer sind leer, ein Austauschschüler sorgt für Abwechslung und ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass man auch besonders schön umsorgt wird. Wir empfehlen aber, ein Paar ohne Kinder immer als zweiten oder dritten Gastgeber einzuplanen.
Wenn ein Jahr zu lang ist – gibt es Alternativen?
Es gibt auch ein Kurzzeitaustauschprogramm, das in den Sommerferien läuft.
Kontakt: patrik.ploeger@gmail.com
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