Rotaract
Soziale Aktion und persönliche Entwicklung
Viel Freude und inhaltliche Arbeit boten die 3. Distrikt-Konferenz 2023 und das RYLA-Seminar von Rotaract in Kassel.
"Das Wochenende mit Rotaract war spitze. Wir haben jede Menge soziale Aktionen geplant, wurden für unser berufliches Leben weitergebildet und haben einen echten Beitrag zu Frieden und Völkerverständigung geleistet, denn in unserer überparteilichen, nicht-konfessionellen internationalen Organisation engagieren sich weltweit junge Menschen aus acht Nationen und aus nahezu allen Kulturen. In Zeiten, in denen Flucht und Vertreibung für viele Menschen zum Alltag gehören und der Friede unsicherer wird, schaffen wir einen sicheren Raum für den Austausch und die Aufnahme von Fremden als Freunde", sagt Ieva Martinsone, Distriktsprecherin von Rotaract in Hessen, aus Frankfurt am Main.
Sie hat im Februar an der RAC-Distriktkonferenz in Kassel teilgenommen. Vertreter von Rotaract aus Hessen sammelten dort Ideen für die Sozialaktion "KidsCamp". Mit dieser Aktion schenkt Rotaract acht- bis vierzehnjährigen Kindern einen fünftägigen Urlaub. Die Organisation und Durchführung der Aktion übernehmen Rotaracter, die Finanzierung stammt von Rotary Clubs, Kinderpatenschaften sowie Privatpersonen. Darüber hinaus steht hinter jedem KidsCamp der Urlaubskinder e.V.
Unter den Teilnehmern der Distrikt-Konferenz war auch Ronahi Khalil, die jetzt in Kassel lebt und Bauingenieurwesen studiert. Sie berichtete, wie Rotaract ihr Leben verändert hat, als sie im November 2015 aus Syrien (Afrin) nach Deutschland geflohen ist. Sie sagte: "Ich war allein hier und habe mich fremd gefühlt. Nachdem ich den Rotaract Club Kassel kennengelernt hatte und seine Mitglieder mich aufgenommen hatten, ist Rotaract meine zweite Familie geworden."
Der Konferenz schloss sich ein RYLA-Seminar an. RYLA steht für Rotary Youth Leadership Awards und dient der Vertiefung der Kenntnisse in ausgewählten Themen und somit der Selbstweiterbildung. In Kassel arbeiteten Dr. Mona Haug und Andrea Wodniok mit den Teilnehmern zu den Themen Persönlichkeitsentwicklung und Körpersprache.
Mona Haug besitzt langjährige Erfahrung als Expert Consultant & Executive Coach für Vorstände und Führungskräfte. Sie zeigte, dass jedes Gehirn einzigartig ist. Menschen seien geprägt durch unterschiedliche Erfahrungen aus dem sozialen und kulturellen Umfeld, der genetischen Veranlagung sowie dem Elternhaus und ihrem individuellen Wissensschatz. Mona Haug zeigte, wie es gelingt, nach außen selbstbewusst und souverän zu wirken.
Andrea Wodniok ist Impro-Schauspielerin, Sängerin und Lampenfieber-Coach. Sie zeigte in Übungen, mit denen die Teilnehmer ihre Stimme und körperliche Präsenz verbessern können. Außerdem gab sie Impulse für das Spiel mit Körper, Mimik und Sprache. "Der Workshop 'Körpersprache' schafft mit kreativen und spielerischen Übungen aus dem Improvisationstheater ein Bewusstsein für die eigene Körpersprache. Anknüpfend an den Vortrag zur Persönlichkeitsentwicklung schufen wir einen geschützten Raum, in dem ausprobiert und experimentiert wurde", blickt die Coachin auf das Seminar zurück
Stefanie Stojanova aus Eisenach beschrieb das Seminar als "sehr inspirierend". Ihr habe es einmal mehr bewiesen, was Rotaract ausmache, nämlich gemeinschaftlich Neues zu entdecken und sich mit unterschiedlichen Menschen in einem anregenden Miteinander weiter zu entwickeln. Der Workshop zur Körpersprache habe sie aus der "Komfortzone" herausgeführt und ihr gezeigt, wie sie auf andere wirke.
Max Zielinski aus Kassel schilderte die Seminartage als "cool, kurzweilig und intensiv". Die Mischung aus der Theorie zur Persönlichkeitsentwicklung und Entscheidungsfindung, zur Rhetorik und zur Wirkung auf andere Menschen, die Mona Haug dargelegt habe, habe sich ideal mit dem Workshop zur Körpersprache von Andrea Wodniok ergänzt. Das Seminar habe ihn angeregt, eigene Ziele bewusster zu definieren und Visionen für sich zu entwickeln, sagte Max Zielinski. Er strebe eine Kombination aus bezahlter Arbeit und einer unbezahlten Arbeit für ein gutes Ziel, pro bono, an.
Danisa Breser aus Frankfurt sagte: "Ich lerne für mich immer sehr viel dazu, wenn ich anderen Menschen mit einem anderen Hintergrund begegne." Im Vortrag von Mona Haug habe sie sich an vielen Stellen selbst wiedergefunden. Befruchtend empfand sie auch den Austausch in Gruppen. Die dort geführte Diskussion um Persönlichkeitsentdeckung und Persönlichkeitsentwicklung werde sie nicht vergessen.
Claus Peter Müller von der Grün ist Journalist. 1960 in Kassel geboren kehrte er — nach dem Studium in Dortmund und verschiedenen beruflichen Stationen in Dortmund, Düsseldorf und Frankfurt — nach der Wiedervereinigung nach Kassel zurück. Dem RC Kassel-Wilhelmshöhe gehört er seit dem Jahr 2000 an. Im Jahr 2013/14 war er Präsident seines Clubs. Sowohl im Club, als auch auf der Distriktebene war er schon mehrfach in Sachen der Kommunikation aktiv, derzeit ist er Distriktberichterstatter von D1820.
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