Innsbruck
Starkes Zeichen für Solidarität
Mit einer Kunstauktion erlöste der RC Innsbruck-Alpin über 90.000 Euro für das „Emmaus“-Wohn- und Arbeitsprojekt
Freudig überrascht konnte Auktionatorin Andrea Jungmann, Managing Direktorin von Sotheby’s Austria, am Ende der Versteigerung in der Kaiserlichen Hofburg in Innsbruck bekanntgeben, dass tatsächlich alle angebotenen 73 Kunstwerke ersteigert wurden. So gratulierte sie nicht nur den neuen Kunstbesitzern, sondern auch dem Rotary Club Innsbruck-Alpin als Initiator zum großartigen Auktionsergebnis von über 90.000 Euro.
Die vermeintlichen Schnäppchenjäger hatten allerdings sehr bewusst mitgesteigert, um ihre Solidarität mit Menschen zu zeigen, die auf Hilfe angewiesen sind: Denn diese besondere Benefiz-Auktion wurde vom Rotary Club im Namen des gemeinnützigen Vereins „Emmaus Innsbruck“ durchgeführt. „Emmaus“ hilft bei der Re-Integration von vormals suchtkranken Menschen nach der stationären Therapie und bietet vor allem Frauen psychotherapeutisch und psychiatrische Begleitung an. In Wohngemeinschaften entstehen Freundschaften, am vermittelten Arbeitsplatz erleben die Betroffenen, wieder gebraucht zu werden und Verantwortung zu übernehmen. Die zunehmende Lebensperspektive steigert ihr Selbstwertgefühl – als Basis, aktiv an der Genesung mitzuarbeiten.
Verantwortung übernehmen
Clubpräsidentin Elisabeth Wieser und Kurator Georg Loewit zeigten sich vom sichtbaren Engagement und der Bereitschaft der zahlreichen Gäste, Menschen vom Rand der Gesellschaft wieder in die Mitte zu holen, froh und beeindruckt:„Als Rotarierinnen und Rotarier nehmen wir Anteil am Leben der Anderen. Aus der Freundschaft zwischen den Mitgliedern aus verschiedenen Berufen wächst das Verantwortungsgefühl für die Gesellschaft“, fasst die Präsidentin das Engagement ihres Clubs zusammen. Die Motivationskraft des Clubs ist auch sonst bemerkenswert: Am aktuellen Global Grant, der in Kooperation mit SOS-Kinderdorf durchgeführt wird und sich aktiv um die Integration von Flüchtlingskindern und ihren Familien in Tirol bemüht, beteiligen sich alle 14 Tiroler Rotary Clubs.
Die Botschaft weitertragen
Besonderer Dank galt den Künstlerinnen und Künstlern, die ihre Werke zur Verfügung gestellt hatten, sowie den Tiroler Galeristen für ihre großzügigen Spenden, betonte Georg Loewit. 73 Kunstwerke aller Stilrichtungen von 55 Künstlerinnen und Künstlern standen zur Wahl und konnten nach einer Vernissage in der Hofburg eine Woche lang besichtigt werden. „Es ist eine starke Botschaft in die Welt hinaus, dass wir alle beitragen können, Leiden und Armut zu mildern“, bedankte sich Benedikt Zecha vom Verein Emmaus. Barbara Wolf-Wicha
Sie ist Herausgeberin der Reihe "Marie Jahoda sozialwissenschaftliche Studien" im Peter Lang-Verlag.
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