Projekt
Verein vermittelt Bildung und Arbeit
Von Rotary kam die Initiative zur Gründung des Vereins pro:connect, der Migranten und Arbeitgeber zusammenbringen will. Beteiligt sind auch Lions, Round Table, Gebietskörperschaften, Jobcenter und Kammern
Der Anstoß kam von den Clubs Westerstede und Oldenburg. Die Flüchtlinge, die seit Mitte 2015 vermehrt auch nach Nordwestniedersachsen gekommen waren, sollten neben Unterkunft und Verpflegung auch Sprachunterricht und berufliche Einstiegschancen bekommen. Aus dieser Initiative entwickelte sich das Projekt pro:connect, dem sich neben den Serviceclubs auch die Stadt Oldenburg, der Landkreis Ammerland, die Arbeitsagentur, die Jobcenter, der Arbeitgeberverband und Berufskammern anschlossen. Werner zu Jeddeloh (RC Westerstede), Vorsitzender des neuen Vereins, fasst die Intention so zusammen: „Deutschland ist Zufluchtsland. Flüchtlinge kommen mit der Hoffnung auf ein sicheres Leben zu uns, bringen aber auch Kompetenzen mit.“ Arbeitsagenturen und Jobcenter möchten kompetente Migranten zwar über Arbeits- und Praktikumsangebote schnell in die Arbeitswelt vermitteln, stoßen aber immer wieder aufgrund der Rechtslage auf Schwierigkeiten.
Spendenfreudig
Es ist fraglich, ob die Migranten eine Arbeitserlaubnis bekommen und ob eine im Heimatland erworbene Qualifikation in Deutschland anerkannt wird. Auch die Förderung des Erlernens der deutschen Sprache und von beruflichen Kompetenzen musste in den letzten Monaten erst einmal anlaufen und stellte die Gebietskörperschaften und Institutionen – auch aufgrund der hohen Zahl der Flüchtlinge – vor nicht geahnte Herausforderungen und Schwierigkeiten.
Als der Verein am 1. Oktober 2015 seine Arbeit aufnahm, konnte er – auch wegen des Einsatzes der beteiligten Serviceclubsbald eine sechsstellige Summe an Spenden akquirieren. Inzwischen ist mit Catrin Cordes auch eine hauptamtliche Kraft angestellt, um die Koordination zu übernehmen. Um Flüchtlinge und Arbeitgeber zusammenzubringen, wird eine Datenbank angelegt. Auch die Akquisition von Arbeitsplätzen und die Vernetzung der beteiligten Institutionen gehören zu den Aufgaben des Vereins. Die Öffentlichkeitsarbeit hat bereits weitere Kreise gezogen: Der Singverein Oldenburg und der Chor der Jüdischen Gemeinde Oldenburg haben gut besuchte Konzerte in Oldenburg, Leer und Wiefelstede organisiert, deren Erlös dem Verein zufloss. Auch die Informationsveranstaltungen über die Arbeit des Vereins nach den Konzerten fanden guten Anklang.
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