Aalen
Zukunft baut auf Tradition
Wie wir morgen leben werden, beschäftigte die Rotarier der diesjährigen Distriktkonferenz
Wir können alles – außer Hochdeutsch: Der alte Werbeslogan für das „Ländle“ im Südwesten ist noch aktuell, wie man in Aalen erleben konnte. Denn die Konferenz begann mit schwäbischer Mundart vom Vereinigten Lachwerk Süd und demonstrierte im späteren Verlauf, warum die Region quasi synonym für Innovationsfreude steht. „Die Zukunft geht uns alle an“ war denn auch das Motto des Tages.
Für Rotarys Zukunftsfragen hatte Governor Peter H. Fischer den PR-Spezialisten Thomas Meier-Vehring (RC Kamen) eingeladen, der neben ein paar guten leider auch nicht so gute Zahlen mitgebracht hatte: So halten nach einer RI-Umfrage neun von zehn Befragten Rotary für keine moderne Organisation. Da müssen wir ansetzen, so Meyer-Vehring, wir müssen mehr von Rotary erzählen. Aber nicht nur in den „Holzmedien“, sondern auf den Social Media-Kanälen. Dort sind unsere Zielgruppen zu finden.
Revolution im Bauen
Technisch spielen wir in manchen Bereichen in der Weltspitze, das wurde in zwei Vorträgen deutlich. Prof. Dr. Thao Dang, Hochschule Ellwangen, informierte über Fortschritte im Bereich des autonomen Fahrens, das bei allen Kinderkrankheiten großes Zukunftspotenzial hat. Gar eine Revolution im Wohnungsbau plant der Architekt und Bauingenieur Prof. Dr. Werner Sobek, Stuttgart. Sein Thema: wie man für eine wachsende Weltbevölkerung unter Vermeidung fossiler Energie und Ressourcenraub Häuser baut, die auch ästhetischen Anforderungen genügen. Aus seiner langen Projektliste präsentierte Sobek faszinierende Beispiele für smartes Bauen, mit Recyclat oder auch ultraleichtem Glas.
Wie Rotary in die Zukunft investiert, dazu musste man in Aalen nur den Austauschschülern und Stipendiaten zuhören, die aus ihren Erlebnissen bzw. Projekten berichteten. Unmittelbar wirksam wird eine Idee, mit der Gov. Fischer den Appell von Präsident RI Ian Riseley aufgriff, wonach jeder Rotarier einen Baum pflanzen solle. Dazu wurden in Aalen 183 Baumskulpturen des Ellwanger Rotariers Paul Groll angeboten, deren Verkauf eine Pflanzaktion finanziert.
In seinem Jahresbericht zeigte sich Fischer im Einklang mit der großen Welt Rotarys wie mit der überschaubaren seines Distrikts, die kennenzulernen ein großer persönlicher Gewinn gewesen sei. Sein Nachfolger Jan Wagner, RC Stuttgart-Solitude, will den Berufsdienst stärker in den Fokus rücken. Das ist in dieser dynamischen Region ja auch naheliegend.
Matthias Schütt ist selbständiger Journalist und Lektor. Von 1994 bis 2008 war er Mitglied der Redaktion des Rotary Magazins, die letzten sieben Jahre als verantwortlicher Redakteur. Seither ist er rotarischer Korrespondent des Rotary Magazins und seit 2006 außerdem Distriktberichterstatter für den Distrikt 1940.
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