Hamburg
Engagement für verwundete Soldaten
Familientag in Hagenbecks Tierpark für deutsche Soldaten, die bei einem Einsatz der Bundeswehr an internationalen Friedensmissionen verwundet wurden
Die Beteiligung der Bundeswehr an internationalen Friedensmissionen stellt die deutsche Bevölkerung vor eine Herausforderung, die sie seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht wieder erleben wollte: Deutsche Soldaten sterben in den Einsätzen oder kehren schwer verwundet in die Heimat zurück. Unter der neuen Situation leiden auch die Angehörigen, denn auch sie müssen ihr ganzes Leben umstellen. Eine Gruppe Hamburger Rotarier engagiert sich für die Opfer. Die Rotarier bringen ihre Solidarität mit den Soldaten und ihren Familien auch öffentlich zum Ausdruck. „Die Soldaten und ihre Familien sollen wissen, dass sie nicht allein sind. Sie haben ihr Leben und ihre Gesundheit für andere eingesetzt. Ihre Leistung und ihr schweres Opfer verdienen Anerkennung und Aufmerksamkeit. Wir engagieren uns für diese Familien, damit trotz der Umstände Freude und Normalität in ihr Leben einkehren“, sagte Initiator Egbert Diehl (RC Hamburg) nach einem Familientag in Hagenbecks Tierpark, zu dem die Rotarier die Soldaten, ihre Ehepartner und Kinder eingeladen hatten. Auch Past-Gov. im Distrikt 1890, W. „Atze“ Altekrüger, nahm an dem Treffen teil. Besonders ergriffen war er vom Schicksal des 39-jährigen Hauptfeldwebels Ralf Rönckendorf. Der Vater eines sechsjährigen Sohnes hatte Ostern 2010 bei einem Angriff der Taliban in Afghanistan sein Augenlicht verloren. „Ich war 40 Jahre lang Berufssoldat und hatte immer gehofft, solche Schicksale nicht mehr erleben zu müssen“, betonte Altekrüger. Für die sechs Soldaten und ihre Familien war es ein unbeschwerter Tag, den sie in Hamburg verbringen konnten. Bei einem gemeinsamen Mittagessen im Lindner Parkhotel Hagenbeck lernten sich alle Teilnehmer kennen, anschließend ging es in den Zoo. Besonders die Kinder freuten sich, die bei Hagenbeck geborenen Kamtschatkabären Wanja und Misho bei ihrem ersten Freigang zu sehen. An der Führung nahm Tierpark-Chef Joachim Weinlig-Hagenbeck (RC Hamburg) persönlich teil. „Es ist uns eine Herzensangelegenheit, Ihnen mitzuteilen, dass wir Ihnen zur Seite stehen“, sagte er zu den Soldaten und ihren Angehörigen. Sichtlich bewegt kündigte der Rotarier an, dass verwundete Soldaten künftig bei Hagenbeck freien Eintritt hätten. Auch Initiator Diehl war zufrieden und kündigte wie auch Gov. Altekrüger an, dass weitere Aktionen zugunsten der Soldaten folgen werden.
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