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Nürnberg

Erfolgreiche Migrantenkinder

Seit vier Jahren unterstützt der RC Nürnberg-Kaiserburg einen sogenannten M-Zug – mit großem Erfolg. Alle 19 Schüler und Schülerinnen aus 14 Nationen haben die Mittlere Reife bestanden

Kerstin Dolde06.09.2012

In die Scharrerschule in Nürnberg gehen viele Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund. Mit welchen Schwierigkeiten Kinder und Jugendliche kämpfen müssen, wenn zu Hause nur unzureichend oder gar nicht Deutsch gesprochen wird, ist hinlänglich bekannt. Umso beispielhafter ist das Projekt „Erfolgreich von der Regelklasse zur Mittleren Reife“, das vom RC Nürnberg-Kaiserburg nachhaltig unterstützt wurde. Viel Grund zum Feiern gibt es in diesem Jahr: Alle 19 Schülerinnen und Schüler, die aus 14 Nationen stammen und an der Reifeprüfung teilgenommen hatten, haben bestanden.

Die Maßnahmen, die der RC Nürnberg-Kaiserburg initiiert und umgesetzt hatte, sind ebenso einfach wie nachvollziehbar: Mit einem Budget von insgesamt 24.000 Euro wurden Lehr- und Aufsichtskräfte für zwei zusätzliche Nachmittagsstunden an vier Wochentagen bezahlt. Dies ermöglichte eine (nicht nur) schulische Betreuung, die sowohl der Vertiefung des Lehrstoffs als auch der persönlichen Beziehungen diente. Die Nürnberger Rotarier überließen das Projekt aber nicht nur den Pädagogen, sie engagierten sich vielmehr auch persönlich. So organisierten sie etwa Betriebsbesichtigungen oder Firmenpräsentationen, sie halfen bei der Beschaffung von Kurzpraktika, sie besuchten mit den Schülerinnen und Schülern Theateraufführungen oder gingen mit ihnen ins Restaurant, um nur einige Aktivitäten zu nennen.

Eine nachhaltige individuelle Förderung zur Überwindung von Schwächen und ein Ausgleich von sozialer Benachteiligung ist den Rotariern wichtig. Dies gehört zu einer langen Liste von Zielen, die sich der RC Nürnberg-Kaiserburg auf die Fahne geschrieben hat. Wenn man das Ergebnis des Schulprojekts sieht, kann man nicht nur den Schülerinnen und Schülern zum Erfolg gratulieren.

Kerstin Dolde
Kerstin Dolde ist Journalistin und arbeitet zurzeit als Verantwortliche Redakteurin für Regionales bei der Frankenpost. Seit Januar 2011 steht sie zudem als Leseranwältin des oberfränkischen Medienhauses den Leserinnen und Lesern als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Von 2005 bis Mitte 2020 war sie als Distriktberichterstatterin für D 1880 unterwegs.