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RC Hof-Bayerisches Vogtland

Allein gegen Corona - und doch zusammen

RC Hof-Bayerisches Vogtland - Allein gegen Corona - und doch zusammen
© RC Hof-Bayerisches Vogtland

Der Traditionslauf nutzt das Internet. Die Aktion läuft von Karfreitag bis Ostermontag: Jeder läuft für sich allein und doch irgendwie alle zusammen. Es geht um die Corona-Hilfe. Anmelden, Startnummer herunterladen, laufen, Selfie hochladen und spenden. Es ist ganz einfach.

Kerstin Dolde10.04.2020

Die Corona-Krise macht vieles anders. Menschen arbeiten plötzlich zu Hause, Meetings finden im Internet statt – und eine beliebte Laufveranstaltung erlebt plötzlich eine virtuelle Neugründung. Der traditionelle Benefizlauf „Menschen laufen für Menschen“ wird in diesem Jahr ein sogenannter Crowdrun sein – eine Veranstaltung, zwar ganz ohne Laufgruppen aber mit vielen Individual-Läufern.

Kann und darf man ein Lauf-Event aus der Taufe heben, wenn es keine Gruppenveranstaltungen gibt? Vor dieser Frage standen kürzlich die Mitglieder des Rotary Clubs Hof-Bayerisches Vogtland. Sie hatten ihre eigentliche Veranstaltung, die in den Laufkalendern der Region fest verankert ist, schweren Herzen begraben müssen. „Es muss anders gehen“, argumentierte Matthias Schürmann, der seit Jahren der Cheforganisator ist, und rief zum gemeinsamen Brainstormen auf.  Denn Schürmann hatte einen Plan, fand ein paar Mitstreiter in seiner Familie und im Club – und Tage später war die gute Nachricht da: Der Benefizlauf findet statt. Aber eben ein wenig anders.

„Unser Traditionslauf „Menschen laufen für Menschen“ kann dieses Jahr nicht in üblicher Form stattfinden. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sind vernünftig und selbstverständlich halten wir uns alle an die Kontaktsperre“, weiß Präsidentin Jutta Crasser vom Rotary Club. Umso mehr ist sie von der Idee begeistert, über das Netz Gemeinschaft zu schaffen. Jeder läuft für sich, aber irgendwie dann doch alle zusammen. Egal ob Osterlauf oder Osterspaziergang – jeder, der mitmachen will, ist willkommen.

Der Erlös geht wie immer einem guten Zweck zu. In diesem Jahr ist es die Corona-Hilfe der Aktion „Hilfe für Nachbarn“ unserer Zeitung.   Empfänger sind Einzelne und Familien, für die es keinen Corona-Rettungsschirm gibt und die durch Krankheit, Tod oder finanziellen Ruin in einer ausweglosen Situation sind. Marketing-Leiterin Birgit Döhne von der Frankenpost erklärt: „Wir haben im Rahmen unseres Hilfsvereins Hilfe für Nachbarn e.V. eine Spendenaktion zur Corona Hilfe ins Leben gerufen. Die Spenden werden für Aktionen verwendet, wo Hilfe derzeit dringend gebraucht wird, für die Helden des Alltags und Menschen, für die es keinen Corona-Rettungsschirm gibt. Wir freuen uns sehr, dass der Erlös des Laufs hierfür verwendet wird.“

„Wir hoffen auf die Unterstützer aller Läufer in der Region“, sagt Schürmann, der zugleich darum bittet, nicht die hochfrequentierten Laufstrecken zu nutzen. „Wir wollen schon die Regeln durch Corona beachtet sehen.“ Verwaltungsbehörden und Polizei haben übrigens keine Einwände gegen die Aktion: Jeder darf sich ja sportlich bewegen – alleine oder mit den Menschen, mit denen er in häuslicher Gemeinschaft lebt. Und pro gelaufenen Kilometer erhoffen die Veranstalter eine Spende von einem Euro. „Jeder Teilnehmer schätzt die von ihm gelaufene Strecke und spendet pro Kilometer einen Euro der Corona-Hilfe“, erklärt Schürmann.

Der Aktionszeitraum ist von Karfreitag bis Ostermontag. Wichtige Infos und Details zur Aktion dem Ablauf und der Spendenmöglichkeit  gibt es unter der Internet-Adresse www.menschenlaufenfuermenschen.org  und www.frankenpost.de/machmit. Damit der Spaß nicht zu kurz kommt, wünschen sich die Veranstalter, dass jeder Teilnehmer ein Selfie vom individuellen Osterlauf oder Osterspaziergang macht. Die Fotos dann bitte unter frankenpost.de/machmit für die Bildergalerie hochladen und bei Facebook oder Instagram mit den Hashtags #mlfm20 und #machmithochfranken posten.  „Dann bekommen wir eine tolle Bildergalerie mit den sportlichen Menschen aus der Region“, freut sich Birgit Döhne. Selbstverständlich wird auch im Anschluss in der Zeitung über die Aktion berichtet.

„Das Osterwochenende bietet das richtige Wetter zum Rausgehen. Das macht Lust, sich zu bewegen“, weiß Matthias Schürmann. „Und deshalb bin ich mir sicher, dass sich viele Bewegungshungrige finden werden, die mit uns zusammen die Corona-Hilfe unterstützen werden.“

Die ersten Zusagen sind schon da. Beispielhaft voran geht das Unternehmen HFO Telekom. „Wir schlagen Corona in die Flucht“, schreibt Achim Hager an alle Mitarbeiter, „Wir laufen einfach wo wir wollen. Das ganze Osterwochenende steht zur Verfügung.“ Die HFO-Gruppe übernimmt die Spende, die sich aus den gelaufenen Kilometern aller ihrer Mitarbeiter ergeben  - jeder gelaufene Mitarbeiter-Kilometer ergibt einen Euro für den Corona-Sammeltopf. „Zeigen wir uns und laufen stolz gemeinsam durch die Krise!“, fordert Hager auf.

Schon jetzt ist klar: „Menschen laufen für Menschen 2020“  wird ein besonderer Lauf in dieser Region. Jeder läuft für sich – aber eben alle dann doch gemeinsam. Irgendwie. Dem Internet sei Dank.

WANN WIRD GELAUFEN? An den Osterfeiertagen vom 10. bis 13. April.

WO WIRD GELAUFEN?

Wo immer man will, aber  nur allein oder nur mit den Menschen mit denen Du zusammenlebst!  Bitte nicht  an den Hotspots, sondern am besten in Wald und Flur oder quer durch die Stadt.

WER DARF LAUFEN?

Jeder der Lust hat sich und anderen etwas Gutes zu tun.

Darf man auch Rad fahren?

Natürlich: Man kann spazierengehen, radeln, walken oder joggen. Einen Kilometer nur oder eine Marathonstrecke – jeder, wie er es möchte.

WIE KANN ICH SPENDEN?

Per Überweisung auf das Spendenkonto:

Rotary Hilfswerk , VR Bank Hof IBAN: DE 93780608960000095028                           

BIC: GENODEF1H01

oder per PayPal über

https://paypal.me/mlfm2020

WAS PASSIERT MIT DEN SPENDEN?

Die Spenden gehen über das Rotary Hilfswerk an die Aktion „Hilfe für Nachbarn“.  Empfänger sind Einzelne und Familien, für die es keinen Corona-Rettungsschirm gibt und die durch Krankheit, Tod oder finanziellen Ruin in einer ausweglosen Situation sind.

Kerstin Dolde
Kerstin Dolde ist Journalistin und arbeitet zurzeit als Verantwortliche Redakteurin für Regionales bei der Frankenpost. Seit Januar 2011 steht sie zudem als Leseranwältin des oberfränkischen Medienhauses den Leserinnen und Lesern als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Von 2005 bis Mitte 2020 war sie als Distriktberichterstatterin für D 1880 unterwegs.